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BeitragVerfasst: 5. Mär 2010, 09:00 
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Wohnort: in der pannonischen Niederung
Guten Morgen ;)

Zu den spanischen Provinzmünzen noch eine kleine Vermutung meinerseits, warum sie nicht so häufig beachtet werden.

1.) Der Zeitraum der dortigen Emissionen ist relativ kurz (Iulisch-Claudisches Kaiserhaus, dann fast nichts mehr)

2.) Die im Handel vorkommenden Münzen sind in der Regel schlecht erhalten und außerdem werden sie nicht allzuoft feilgeboten.

3.) Der Stil der Münzen ist auch nicht Jedermanns Sache, denn stellenweise sind die schon sehr "derb" und "hantig" .


Liebe Grüße
Gerhard

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BeitragVerfasst: 5. Mär 2010, 12:47 
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k&k Hoflieferant, Professor

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Samaria, Neapolis, Trebonianus Gallus, 251-253
AE 24, 12.09g
Av.: AVT KAI G OVI TREB GALLOC [CEB]
Büste, drapiert und cürassiert, belorbeert, n.r.
Rv.: FL NEAC * - POLEWC
Adler frontal stehend, Kopf n.l., mit ausgebreiteten Schwingen, trägt darauf ein Kultbild des Mons Gerizim mit dem
Tempelbezirk der Samaritaner; li dsarüber ein Stern
Ref.: Rosenberger 113; SNG 6, 1035

Anm.: Der Mons Gerizim ist ein Doppelberg; der größere auf der li Seite ist breit und trägt oben einen perspektisch dargestellten Tempel mit 6 Säulen und dreieckigem Dach, zu dem eine vielstufige Treppe heraufführt; der kleinere, schmalere, hat oben einen Altar; am Fuß des Berges eine Kollonade

Interessierte finden hier einen Artikel über den heiligen Berg Samarias http://www.numismatikforum.de/viewtopic ... 6&start=90

Mit freundlichem Gruß


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BeitragVerfasst: 5. Mär 2010, 13:06 
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k&k Hoflieferant, Professor

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Eine weitere Münze aus Samaria mit einer komplexen Darstellung auf der Rs. Erst Haim Gitler, New Aspects Concerning the Dionysiac Cult in Nysa-Scythopolis, in SNR 70, 1991, S.23-28 brachte die Lösung. Dies sind alles Artikel die man leicht über SUBITO beziehen kann.

Samaria, Nysa-Scythopolis, Gordian III., 238 -244
AE 25, 13.2g
geprägt 240 (Jahr 304der Pompejanischen Ära)
Av.: [AVT KM ANT - GORDIANOC CE]
Büste, drapiert und cürassiert(?), belorbeert, n.r.
Rv.: NVC - C - KVQ IER ACV
Dionysos, nackt, mit Nebris hinter ihm herflatternd, n.r. tänzelnd, in der erhobenen Rechten den Thyrsos haltend
und zum Wurf ausholend, die Linke einer n.r. knieenden kleinenFigur auf den Kopf legend; hinter ihm der Panther
n.l., den Kopf n.r.
im re Feld Palmzweig(?)
im li und re Feld D - T (Jahr 240)
Ref.: Spijkerman 206, 59; SNG ANS 1054 var. (hat im re Feld Weintraube); BMC 12

Gitler: Die Darstellung kann sich beziehen auf die Feier des Anthesterienfestes, das im Frühling stattfand und bei dem die dreijährigen Kinder ein ein Miniaturweingefäß erhielten. Dies entsprach der Initation, durch die sie in die städtische Gemeinschaft aufgenommen wurden.

Anm.: Nysa-Scythopolis ist das heutige Bet-Shean in Israel.

Mit freundlichem Gruß


den erhobenen Thyrsos in der Rechten zum Wurf erhoben,


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BeitragVerfasst: 5. Mär 2010, 13:31 
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k&k Hoflieferant, Professor

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Syrien, Dekapolis, Dium, Geta als Caesar, 209-211
AE 24, 11.37g
geprägt 205/6 (Jahr 268 der Pompejanischen Ära)
Av.: POVP C - GETAC K
Büste, drapiert und cürassiert, barhäuptig, n.r
Rv.: DEIHN (im Abschnitt) / WN - HZC (Jahr 268)
Baal oder Zeus Hadad, in typisch schuppiger Kleidung und mit Kalathos, darunter Stierhörner, frontal stehend, in
der erhobenen Rechten Adlerszepter und in der vorgestreckten Linken Nike mit Kranz; re und li zu seinen Füßen
die Vorderteile zweier nach außen liegender Stiere.
Ref.: Spijkerman p.118, 6, pl.24, 6; SNG 6, 1281; BMC 1; Lindgren 2202; Rosenberger IV, p.34, 5; Meshorer 244;
Hendin 848; SNG ANS 1281-2
Sehr selten

Anm.: Es handelt sich hier um Zeus-Heliopolitanus (Hadad), den höchsten Gott Syriens, der sein zentrales Heiligtum in Heliopolis hatte, dem heutigen Baalbek im Libanon. Üblicherweise hatte Hadad eine Peitsche in der einen und Getreideähren und Blitzbündel in der anderen Hand. Hier mit Adlerszepter und Nike ist die Verwandschaft mit Zeus überdeutlich. Geprägt wurde diese Münze wahrscheinlich während der Vorbereitungen zu einem Feldzug gegen die Parther. Das 'schuppige Gewand' ist übrigens ein Ependytes (Futteralgewand).

Für Interessierte gibt es wieder einen Artikel über Hadad-Jupiter Heliopolitanus http://www.numismatikforum.de/viewtopic ... &start=360

Mit freundlichem Gruß


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BeitragVerfasst: 5. Mär 2010, 21:44 
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k&k Hoflieferant, Professor

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Syrien, Cyrrhestica, Hierapolis, Caracalla, 198-217
AE 27, 12.8g
Av.: [AVTOKRATWR KA]I MARKOC AVRH ANTWNINOC CE[B]
Büste, drapiert und cürassiert, belorbeert, n.r.
Rv.: QEAC CVRIAC - IEROPOLITWN
Atargatis, in langer Kleidung, auf einem Thron mit hoher Rückenlehne n.r. sitzend, den re Fuß auf eine Fußbank
gestellt, hält mit der Rechten Tympanon auf ihrem li Knie und lehnt mit dem re Ellenbogen auf der Armlehne des
Throns; auf beiden Seiten des Throns je ein n.r. sitzender Löwe mit weit aufgerissenem Rachen, vom hinteren ist
nur der Kopf zu sehen.
Ref.: Butcher, Coinage in Roman Syria, p.451, no.53, pl.27 (same obv. die) (Thanks to Curtia Clay foe the attribution)

Sind die Löwen nicht beeindruckend?

Mit freundlichem Gruß


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Zuletzt geändert von Jochen am 7. Mär 2010, 11:59, insgesamt 1-mal geändert.
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BeitragVerfasst: 5. Mär 2010, 22:06 
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Wohnort: in der pannonischen Niederung
Lieber Jochen ;)

Ein wahrer Augenschmaus, den Du uns hier zeigst,so wie alle Deine Münzen eine enorme Bereicherung unseres Forums darstellen herzlichen Dank :appaus:

Liebe Grüße
Gerhard

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BeitragVerfasst: 5. Mär 2010, 22:07 
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k&k Hoflieferant, Professor

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Danke!

Syria, Seleukia und Pieria, Balanea-Leukas, Domitian, 81-96
AE 21, 7.14g
geprägt 90/91 (Jahr 43 der Ära von Leukas)
Av.: AVT KAICAR DOMI - TIANOC CEB
belorbeerter Kopf n.l.
Rv.: KLAVDIAIWN [TWN KAI LEVKADIWN]
Quadriga n.r., darin stehende Gottheit, nackt bis auf kurzen Rock, mit Tiara, Szepter in der li Hand
[im Feld oben GM (Jahr 43)]
Ref.: RPC 2036; SNG Copenhagen 345

Um den Gott in der Quadriga scheint es sich um Baal zu handeln. Diesen Typ gibt es auch verschiedene andere Kaiser. Lit.: Getzel M.Cohen, The Hellenistic Settlement in Syria, the Red Sea Basin and North Africa, 2006

Anm.: Der Städtename war ursprünglich Balanaia, auch Leucas ad Chrysoroas, dann Claudia nach der Neugründung durch Claudius (korrigiert!).

Mit freundlichem Gruß


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Zuletzt geändert von Jochen am 5. Mär 2010, 22:55, insgesamt 1-mal geändert.
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BeitragVerfasst: 5. Mär 2010, 22:16 
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Lieber Jochen!

Irgendwie blick´ich da nicht durch, denn müßte die Stadt hier nicht noch Balanaia bezeichnet werden?
Weil unter Claudius II erfolgte ja die Neugründung und Benennung in CLAUDIA.

Liebe Grüße
Gerhard

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BeitragVerfasst: 5. Mär 2010, 22:39 
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k&k Hoflieferant, Professor

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Ich glaube, da habe ich einen Fehler gemacht. Es muß Claudius I. heißen. Ursprünglich hieß die Stadt Balanea oder griechisch Balemia. In hellenistischer Zeit erhielt es den Namen Leukas und später eben Claudia. In der Regel wird es bezeichnet als Balanea-Claudia Leukas. Dann hat man alle Namen beisammen und es gibt keine Verwechslungen.
http://books.google.de/books?id=IA-YlZq ... as&f=false

Syria, Seleukia und Pieria, Emesa, Macrinus, 217-218
AR - Tetradrachme, 13.17g, 25.5mm
Av.: AVT KM OP - MAKRINOC C - E - B
belorbeerter Kopf n.r.
Rv.: DHMARX EZ VPATOC PP
Adler mit geöffneten Flügeln frontal stehend, Kopf mit Kranz im Schnabel n.l.; zwischen seinen Füßen Büste des
Shamash, drapiert und mit Strahlenkrone, n.l.
unter dem Schnabel H (Nummer der Offizin)
Ref.: Prieux 989; Bellinger 199

Anm.: Shamash war der uralte akkadische Sonnengott, der bereits im Gilgamesch-Epos erwähnt wird. Siehe dazu den Artikel im Mythologie-Thread http://www.numismatikforum.de/viewtopic ... &start=300

Mit freundlichem Gruß


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Zuletzt geändert von Jochen am 5. Mär 2010, 23:18, insgesamt 1-mal geändert.
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BeitragVerfasst: 5. Mär 2010, 22:54 
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k&k Hoflieferant, Professor

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Syrien, Seleukia und Pieria, Nikopolis Seleukidis, Severus Alexander, 222-235
AE 33, 18.01g
Av.: AVT KM AVR CEV - ALEZANDROC CEB
Büste, drapiert und cürassiert, belorbeert, n.r.
vor dem Kinn c/m Howgego 263 (Nike n.l. laufend)
Rv.: NEIKOPOLEITWN - CELEVK[IDOC]
Zweisäuliger Schrein mit Torbogen, darin Statue der Nemesis, in langer Kleidung und mit Schleier, frontal steehnd,
re Hand am Kinn, li Hand im Schoß; re zu ihren Füßen ein Greif n.l.
im Abschnitt Kranz
Ref.: BMC 2; Butcher 12; Sear GIC 3369
selten, SS, Stempelfehler im li Feld der rs. verdeckt vielleicht den brennenden Alltar?

Anm.: Der Greif, eigentlich ein orientalisches Fabelwesen wird später zum Begleiter griechischer Gottheiten, z.B. des Dionysos, der Artemis, oder der Athena. In römischer Zeit gesellt er sich auch zur Nemesis. Hier tritt er auf als ein rächender Quälgeist (Der Kleine Pauly).

Mit freundlichem Gruß


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