Diese Obole sind verwandt mit dem Karlsteiner Typ und deswegen wohl als boiisch anzusprechen. Der geschüsselte Schrötling, das Gewicht und der Stil des Reversbildes könnten ein Hinweis darauf sein.
Die Deutung des Aversbildes gestaltet sich relativ schwierig. Fast wie bei einem Vexierbild wirkt es auf den ersten Blick fast so, als wären geometische Ornamente wie Halbkreise, Punkte und Striche ohne erkennbaren Sinn dargestellt, beim genaueren Betrachten ist aber ein bärtiger Kopf nach rechts erkennbar. Die Frage, ob diese Darstellung gewollt ist, oder zufällig entstand muss wohl offen bleiben
Das Gewicht, die Legierung, die Schrötlingsform und das stark aufgelöste Bild dürften ein Hinweis auf eine Entstehung in der 2. Hälfte des 1. Jh.v.Chr. sein. Die wenigen bisher gefundenen Belege (4 Exemplare) stammen aus dem nördlichen Niederösterreich, dem Einflußgebiet der Boier.
Obol Nr. 857 Av: In Ornamente aufgelöster Kopf r. Rv: Stark stilisiertes Pferd l. G: 0,44g D: 9-10mm
Obol Nr. 706 (aus späteren Stempeln, oblonger Schrötling) Av: Komplett in Einzelornamente zerlegter Kopf Rv: Pferd i. G: 0,42g D: 7-11mm
Grüße Harald
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_________________ Cuiusvis hominis est errare, nullius nisi insipientis in errore perseverare.
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