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 Betreff des Beitrags: Südamerika Token unbekannt
BeitragVerfasst: 19. Feb 2011, 17:45 
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Doktor

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moin, moin

In einem kleinen Lot süd- und mittelamerikanischer Token entdeckte ich diesen kleinen
bisher nicht bestimmbaren:

Bronze, 17,9 mm,

Minas Condesa i Esperanza, Camilo Guerrero, unten drei Punkte
Vale Seis Centavos Mercaderias, 2 Symbole

eine eher ungewöhnliche Wertstufe: 6 Centavos.
stammt möglicherweise aus Peru.

Vielleicht weiß jemand Näheres?

Gruß
Hanjogo


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 Betreff des Beitrags: Re: Südamerika Token unbekannt
BeitragVerfasst: 20. Feb 2011, 21:27 
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k&k Hoflieferant, Professor

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Servus,

schöns Stück.

In meinem Rulau steht nichts dazu - was aber nichts heißen muss..

Würde das Stück auch nach Peru einordnen.

Vielleicht weiß ja jemand anderes mehr?


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 Betreff des Beitrags: Re: Südamerika Token unbekannt
BeitragVerfasst: 23. Feb 2011, 18:20 
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Doktor

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moin moin,

ein weiteres Stück, dass sich bisher der näheren Bestimmung entzieht:

schwarzes Plastik, 29 mm ø

Chacarilla, Teare y Braun, 40 Centavos

Der Ortsname Chacarilla deutet auf Peru hin, die Firma Teare y Braun ist vermutlich
auch von einem Deutschen mitgegründet. Ich konnte aber weder im Rulau noch
im Netz etwas finden.

Plastik- und Hartgummitoken waren von cirka 1880 bis etwa 1920 im Raum Chile/Peru
weit verbreitet und zwangen die Arbeiter der entsprechenden Firmen in den firmeneigenen
Läden einzukaufen, da sie mit diesen nur dort gültigen Token entlohnt wurden.
Unter den Inhabern der Salpeter abbauenden Firmen in Chile fanden sich einige
der damals reichsten Menschen der Welt.

Gruß
Hanjogo


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 Betreff des Beitrags: Re: Südamerika Token unbekannt
BeitragVerfasst: 24. Apr 2011, 16:53 
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Doktor

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moin moin,

gern stelle ich ein weiteres bisher nicht bestimmbares Stück vor:

Aluminum, 10 (Centavos?) ohne Jahr ohne Ortsangabe, 26 mm ø
einseitig geprägt.

Oben etwas Wappenähnliches: Angedeuteter Condor über aufgehender Sonne und drei
spitzen Bergen (----> Anden), darunter ein (nicht DER) Sensenmann, umgeben von
zwei Pflanzengirlanden.

Ich lege das Stück mal nach Ecuador wegen der Ähnlichkeiten mit dem Staatswappen.
Könnte von einer landwirtschaftlichen Kooperative sein.

friedliche Grüße
Hanjogo


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 Betreff des Beitrags: Re: Südamerika Token unbekannt
BeitragVerfasst: 24. Apr 2011, 17:41 
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Mitglied der geheimen Hofkammer
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Chacarilla war eine Kupfermine in Bolivien ? oder doch in Peru: "que regresaría varias veces a Bolivia y Perú donde tenía intereses en minas de cobre y plantaciones de café." Begründet wurde sie ca 1850 von einem General Braun, der aus Kassel stammte. Grüße, KarlAntonMartini

Otto Philipp Braun: http://de.wikipedia.org/wiki/Otto_Philipp_Braun
Interessanterweise scheint das Engagement mit den Kupferminen in D. ziemlich unbekannt zu sein.

Die Fa. hieß 1899 Teare y Enrique Morel de Braun. Teare war Juan Hugo Teare, ein irischstämmiger Bergbaumagnat bzw. dessen Erben.


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 Betreff des Beitrags: Re: Südamerika Token unbekannt
BeitragVerfasst: 25. Apr 2011, 11:06 
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Doktor

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moin moin,

herzlichen Dank an KAM für die erhellenden Hinweise zum Chacarilla-Token.

Im sogenannten Salpeterkrieg zwischen Chile auf der einen und den verbündeten Peru und Bolivien auf der anderen Seite änderten sich die Staatsgebiete der beteiligten Länder gravierend. Chile siegte und vergrößerte sich im Norden gegenüber Peru und im Süden gegenüber Bolivien. Bolivien wurde zum reinen Binnenland, die ehemals bolivianische Hafenstadt Antofagasta fiel an Chile. Möglich, dass sich auch die staatliche Zugehörigkeit von Chacarilla änderte. Rulau ("Latin American Token) legt den Ort nach Peru, Wikipedia nach Bolivien.

frühlingshafte Grüße
Hanjogo

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 Betreff des Beitrags: Re: Südamerika Token unbekannt
BeitragVerfasst: 15. Mai 2011, 14:10 
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Doktor

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moin, moin

hier ein weiteres Stück, dessen Herkunft zwar bekannt ist, nicht aber die konkrete Verwendung oder gar ein Katalogzitat:

Curityba, Teatro Hauer, 200 Reis ohne Jahr.

Vs. L.C.E., Rs. Wertzahl. 21 mm ø, Aluminium-Bronze.

Größe und verwendetes Metall passen in die Serie der Kursmünzen Brasiliens aus den
zwanziger und dreißiger Jahren des 20. Jahrhunderts. Curitiba (heutige Schreibweise) liegt im Bundesstaat Parana in Brasilien.

Wer bei "Teatro Hauer" an Boxkampfveranstaltungen denkt, liegt aber wohl falsch :mrgreen:

friedliche Grüße
Hanjogo


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 Betreff des Beitrags: Re: Südamerika Token unbekannt
BeitragVerfasst: 15. Mai 2011, 14:17 
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Doktor

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gleich noch ein weiterer aus der gleichen Stadt:

Curityba, Odeon Variete, 2000 Reis, ohne Jahr

Dieser Token ist aus Aluminium, 30 mm ø
Vs. verschlungenes "O" und "V", Rs. Wertzahl

Anmerkung zum vorherigen: Auch "Herr Hauer" schrieb sein Theater mit "TH"
also "Theatro" :headbang:

Grüße
Hanjogo


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 Betreff des Beitrags: Re: Südamerika Token unbekannt
BeitragVerfasst: 15. Mai 2011, 16:17 
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Mitglied der geheimen Hofkammer
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Ich weiß ncht, ob du das Bild schon gefunden hast:
http://pt.wikipedia.org/wiki/Ficheiro:T ... m_1913.JPG
LCE läßt sich danach mit Ludovico Carlos Egg, dem Besitzer des Etablissements auflösen. Nachdem Josef Hauer (1840-1930) 1905 nach Deutschland zurückkehrte (nach Wiesbaden), ist das Stück jedenfalls nach 1905 zu datieren. Die Tochter von Ludwig Carl Egg (ein Tiroler Musiker, der von seiner Tante Heloise das Zitherspiel erlernt hatte, der auch Trompete und Klavier spielte und in Parana ein Zitherorchester begründete) war die prominente brasilianische Sängerin und Gitarristin Stellinha Egg (1914-1991) http://www.youtube.com/watch?v=YYq6cCL5wZY
Grüße, KarlAntonMartini

Wer war nun die Tante Heloise, der Nachname ist ja eher nicht Egg, sie soll in Europa in der 2. Hälfte des 19. Jahrhunderts eine prominente Zitherspielerin gewesen sein?


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 Betreff des Beitrags: Re: Südamerika Token unbekannt
BeitragVerfasst: 15. Mai 2011, 16:57 
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Doktor

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moin moin,

Wieder einmal: DANKE an KAM. Sein Hinweis auf das Bild vom Tehatro Hauer brachte mich auf diese Seite: //pt.wikipedia.org/wiki/Teatro_Hauer und obwohl meine Portugiesisch-Kenntnisse nahe denen im Uigurischen sind, kann ich immerhin ermitteln, dass der eingewanderte Deutsche Johann Hauer das Theatro Hauer 1889 gründete und ab 1891 mit Ludwig Karl Egg, ebenfalls ein Deutscher, ein Artistenprogramm vor Ort veranstaltete. Die Vornamen wurden ins Portugiesische umgesetzt, die Nachnamen blieben.

Gruß
Hanjogo

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