einen Auszug aus dem Buch "Die Wiener Linien" - 140 Jahr ÖPNV in Wien, das 2005 im Verlag "Bahn im Film" (
bahn.im.film@aon.at) erschienen ist.
Die wirtschaftlichen Notzeiten der dreißiger Jahre erforderten Maßnahmen in allen Betriebsbereichen. So wurde am 1. Dezember 1933 ein 20-Groschen-Kurzstreckentarif und ab 16. April 1934 ein 10-Groschen-Kleinzonentarif eingeführt. Für den Kleinzonentarif wurden Münz-Einwurfbüchsen auf den Triebwagenplattformen eingerichtet, die Überwachung des Münzeinwurfes oblag dem Fahrer. Kurzzeitig wurden auch auf stärker frequentierten Linien Züge mit einem reservierten Kleinzonenbeiwagen in Dienst gestellt, die sehr bald aber mangels Bedarfes wieder aufgelassen wurden.
Der Münzeinwurf für den Kleinzonentarif betrug ursprünglich 10 Groschen. Bedingt durch die Währungsumstellung im „Dritten Reich" ab 27. März 1938 wurden nun 10 Groschen 7 Reichspfennig gleichgesetzt. Eine solche Münze existierte jedoch nicht, daher musste die Wiener Straßenbahn beim Hauptmünzamt 4 Millionen spezielle Straßenbahnmünzen zu 7 Reichspfennigen prägen lassen. Diese Münzen wurden ab 28. März 1938 in Trafiken verkauft. Nach der am 14. Mai 1940 erfolgten Erhöhung des Kleinzonentarifes auf 10 Reichspfennige konnten dann die speziellen „Straßenbahnmünzen" eingezogen werden.
Grüße aus Wien