Hallo,
heute möchte ich Euch ein Stück vorstellen, das mir besonders gut gefällt. Eine Medaille auf die Geburt des heutigen japanischen Kaisers Akihito.
Anmerkung: Ich habe zu dieser besonderen Medaillie meine Gedanken aufgeschrieben und möchte Sie euch nicht vorenthalten. Eine Auflösung der Medaillie gibt es meines Wissens im außerjapanischen Raum (noch) nicht. Leider konnte ich noch nicht alles auflösen, Japanologe müsste man sein und die Sprache perfekt beherrschen...
Auf der einen Seite seht ihr einen jungen Baum in der Mitte als Symbol für das Junge, Neue Leben.
Des weiteren Bambus, der zugleich Stärke, Wachstum und Beständigkeit ausdrückt und nicht zuletzt die typischen Blätter des Blauglockenbaumes (Paulownia imperialis) mit den darüber angeordneten Blütenrispen (die offizielle Pflanze des japanischen Kaiserhauses). Hier finden wir einen ersten sehr versteckten Hinweis auf die Götterwelt der alten Japaner, ist doch der Stecken des Gottes Hotei ein einfacher Bambusstecken. Dieser Gott steht für Genügsamkeit und Weisheit. Auf dieser Seite befindet sich das Datum, das von dem Freudigen Ereignis der Ankunft eines Thronfolgers verkündet, der 23.12.1933.
Sein voller Name lautet: Akihito Tsuyu No Mija, was soviel wie „Nachfolger der erleuchteten Güte „ bedeutet. Er war bereits das 5. Kind seiner Mutter, der Kaiserin Nagako Kuni und seines Vaters, des Kaisers Hirohitho's. Insgesamt hat er 5 Schwestern und noch einen jüngeren Bruder.
Auf der anderen Seite seht ihr die Brücken von Tokio mit dem darüber gelegenen Kaiserpalast, umgeben von den Gärten (Symbolisiert durch die Bäume). Die Gärten sind hier Symbole von Fruchtbarkeit, Beständigkeit und Wachstum. Die Brücken verbinden (wie in fast jeder Kultur) das Alte mit dem Neuen und sie Symbolisieren „den Weg“ des Shintoismus. Im Shintoismus ist der Kaiser eine Hauptperson, der den Göttern gleichgestellt ist (zum Zeitpunkt der Ausgabe der Medaillie hat er den Status aber noch nicht, daher auch Symbolisch der Weg...). Nicht zuletzt zu vergessen der Fisch. In der chinesischen Mythologie steht der Karpfen für das Beamtentum bzw. für den Weg zu einem Erfolgreichem Aufstieg und hohen Ämtern. Wenn man hier Analogien zieht steht er für die Erfolgreiche Herrschaft Akihitos und es wird ihm Erfolg bei der Meisterung aller Prüfungen für sein Amt gewünscht. Allerdings kann man in dem Fisch zugleich einen sehr speziellen Fisch sehen, den Koi – dieser steht ebenfalls für Weisheit (wie der Karpfen allgemein) aber auch für hohes Alter, Reichtum und Glück. Hier werden die Götter um ihren Segen angefleht, ohne sie jedoch direkt zu benennen – gilt es doch das Gesicht zu wahren und nicht um etwas zu „betteln“ was selbstverständlich ist. Der Koi und die Goldbrasse sind die „Haustiere“ des Gottes Ebisu.
Leider fand ich bisher noch keine Hinweise auf andere japanische Götter auf dieser Medaille, ich denke jedoch das sie vorhanden sind, ich nur nicht die notwendigen mythologischen Hintergründe für eine Identifizierung habe....
Kaiser Akihito führte in seiner Jugend den Namen „Tsugo No Miya“ was man mit Prinz Tsugo übersetzen müsste. Er ist der 125. Tenno (Kaiser) aus einem 2600-jährigem Kaisergeschlecht das ununterbrochen den Titel der japanischen Kaiser führte. Zugleich ist er jedoch auch ein ganz besonderer Kaiser, denn er hat erfolgreich Volkswirtschaft und Politik studiert. Er ist ein passionierter Hobbybiologe, der mehrere Bücher über sein Spezialgebiet (Ichtyologie) verfasst hat und zur Klassifizierung vieler Süßwasserfische beitrug.
Ihm wird eine große Bescheidenheit und persönliche Zurückhaltung zugeschrieben, was die bereits auf der Medaille zu seiner Geburt geäußerten Wünsche wiederspiegelt.
Mit größter Willenskraft setzte er sich gegen die alten Hofsitten durch und erzog aktiv seine Kinder mit seiner Frau zusammen. (In früheren Zeiten wurden die Kinder streng von den Eltern abgeschieden erzogen.)...
Dateianhang:
Medaille_Akihito_Geburt_1.jpg [ 104 KiB | 4545-mal betrachtet ]
Dateianhang:
Medaille_Akihito_Geburt_2.jpg [ 107.1 KiB | 4545-mal betrachtet ]
Grüße
René