Numismatik-Cafe

Honourables,
ein echter Bücherschrankfund:
dieses Briefchen gibt mir einige Rätsel auf. Briefmarken sind mir sowieso ein siebensiegeliges Buch und Kurrentschrift kann ich nur insoweit lesen als es sich um Kochrezepte meiner Oma handelt. Dieses ist offensichtlich mitnichten ein solches, sondern ein von einem honorigen Herrn im vorletzten Jahrhundert abgefasstes Schreiben. Ich habe mal ein paar Zeilen davon abgebildet, vielleicht kann ja jemand von Euch etwas dechiffrieren.
Vielen Dank!
kind regards Miss Marple

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Miss Marples Gallery

Das ist ein spannendes Dokument. Der adressierte Baron Brenner ist wohl der österrieichische Diplomat. Wenn du mir die Seiten schickst, könnte ich sie vergrößern und lesen. So sind sie mir zu klein.

Das Albion Hotel, in dem der Schreiber saß, gibts noch: http://www.albionbroadstairs.co.uk/index.htm

Vielleicht sogar ein historisch wirklich interessantes Dokument?

Der Empfänger scheint den Brief so intensiv gelesen zu haben, dass er manche Stellen rot unterstrichen hat, oder sehe ich das falsch?

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Viele Grüße
helcaraxe
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Meine Galerie: Römische Provinzbronzen (ausbaufähig... )

Teilweise konnte ich es entziffern:

Ramsgate, Albion Hotel, Oct. 21. 1846
Mein lieber Brenner,
Sie haben sich heute recht passend [?] ihren Besuch versprochen. [....]

zu lassen, ist rather too bad... Ob ich aber im Grunde selbst kein Freund von Abschieden bin verzeihe ich Ihnen [...] und schicke Ihnen dies (wenn auch mit dem infamsten Schreibmaterial der Welt) weil es mir ganz recht ist, daß die letzten Zeilen die ich in Old England schreibe an Sie gerichtet sind. Leben Sie denn wohl, mein guter Brenner! mir ist [...]

Sie werden durch Gasparini ein parcel erhalten haben oder noch erhalten, las obras de S. Terese de Jesus*, die ich noch heute dem alten Canonigo Riego abgejagt habe. In dem [...] Band liegt ein Blättchen, das nach Versicherung des alten [...] una [...] reliquia de la Santa seyn soll. Ich lasse es dahingestellt seyn, bitte Sie aber zu glauben. - Und das soll die letzte 6 pence [?] seyn die zwischen uns fällt. - [...]


*Gemeint ist Theresa von Avila, von der der Spruch stammt: "Wenn Fasten, dann Fasten – wenn Rebhuhn, dann Rebhuhn.“

Vielen Dank Karl Anton Martini!
Der Brief an sich ist vermutlich nicht von historischem Interesse, helcaraxe hat allerdings recht, es sind einige Passagen darin rot markiert. Bei der Briefmarke handelt es sich um eine "One Penny Red" wie ich mittlerweile herausgefunden habe. Ich nehme an, das Schreiben hat aus diesem philatelischen Grund die Zeitläufte überdauert. Dazu passend existierten nämlich noch weitere frankierte Couverts an den bewussten Baron Brenner (Diplomatenpost) jedoch ohne Inhalt.
Danke nochmal, das hilft bei meinen weiteren Recherchen sehr!
kind regards Miss Marple

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Ein sehr schönes Dokument gleichwohl.

Gleichwohl.
Da hast Du recht! Werde mich am Wochenende über den Text nochmal hermachen. Einen wichtigen Anfang hast Du ja gemacht, jetzt interessiert mich wie das mit dem "Parcel" weitergeht

freundliche Grüsse aus Wien
Miss Marple

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