Servus Eisbein,
es ist absolut nicht unüblich, wie KarlAntonMartini schon bemerkt hat, das die aufgeprägte Jahreszahl einer Münze nicht mit deren Ausgabejahr(en) korrespondiert.
Die Gründe hierfür können verschiedenster Natur sein (Kostenersparnis, vertrauenserweckende Maßnahmen bei der Bevölkerung, Prägung auf Vorrat, Gefälligkeitsprägungen, usw. usw. usw…………).
Hier einige Beispiele:
• Die Viertel-, Halb- und ein Kreuzerstücke Österreichs (J.182, J.183, J.184)mit der Jahrzahl 1816. Diese Münzen wurden von 1816 (unter Kaiser Franz I.) bis 1852 (Kaiser Franz Josef I.) mit derselben Jahreszahl durchgehend weiter geprägt.
• Die Halbtaler (J.289) und Talerstücke (J.290) Kaiser Franz Josefs I. mit den Jahreszahlen 1848 bis 1851 sind erst auf Veranlassung des damaligen Finanzministers Andreas Freiherr von Baumgartner im Jahr 1852 geprägt worden. Der Grund hierfür: bei der Thronbesteigung des jungen Franz Josef inmitten der Revolutionswirren 1848/49 dachte niemand daran, Münzen mit Bildnis und Titel auf den neuen Landesherrn auszugeben. das wurde eben erst 1852 damit sozusagen nachgeholt.
• Die Goldanlagemünzen (Bullionmünzen) Österreichs mit den Jahreszahlen 1892,1912 und 1915 (4 Gulden, 8 Gulden, 10 Kronen, 20 Kronen, 100 Kronen, Dukaten und 4 Dukaten), werden von der Österreichischen Nationalbank bis heute ausgegeben (offizielle Neuprägungen).
• Das 50 Reichspfennigstück des Dritten Reiches von 1935 (J.368), das auf Vorrat geprägt, und erst 1939/40 ausgegeben wurde, um gleichzeitig die 50 Reichspfennig aus Nickel (J.324 und J.365) einzuziehen (Kriegswirtschaft).
Diese Liste ließe sich noch um viele weitere Beispiele ergänzen, ich hoffe jedoch, Dir damit ein bisschen weitergeholfen zu haben.
_________________ Beste Grüße, zwanzger
Quaere et invenies
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