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 Betreff des Beitrags: Stierpenis auf Münzen des Elagabal
BeitragVerfasst: 27. Sep 2009, 09:33 
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Ich möchte diese Diskussion hier weiterführen:

http://www.numismatikforum.de/ftopic10666.html

Zur Münze:

Postkastenfund
Elagabal
218-222
Denar
Rom
2,65 gr.
AV: IMP ANTONINVS PIVUS AVG
Büste mit Lorbeerkranz - sog. Horn oder Stierpenis, und Drapierung
RV: P M TR P IIII COS III PP
Kaiser als Sonnenpriester m. Patera und Keule, li. Altar im Feld li. Stern
RIC 46

Ich kann der Theorie viel abgewinnen das es sich bei dem Horn um einen stilisierten Stierpenis handelt, was meint ihr dazu?


Dateianhänge:
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BeitragVerfasst: 27. Sep 2009, 18:48 
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Doktor
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So ab Seite 55 (Ktistes Alexander Elagabal?)gibt es dazu näheres


http://www.diss.fu-berlin.de/diss/servl ... pdf?hosts=



LG
Richard


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BeitragVerfasst: 27. Sep 2009, 19:04 
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Danke Richard für den Link!

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BeitragVerfasst: 28. Sep 2009, 19:55 
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Professor

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Dass das "Horn" ein Stierpenis ist, hat meiner Meinung nach E. Krengel keinesfalls beweisen können. Ich betrachte ihren Vorschlag als eher unwahrscheinlich. Um was es sich handelt, wissen wir weiterhin nicht, obwohl das "Horn" offensichtlich mit dem Kult des Sonnengottes aus Emesa zusammenhängt. Auch W. Weiser, Geldgeschichtliche Nachrichten 196, 2000, S. 53-6 hat Krengels These zurückgewiesen.

Richard, kannst du uns auch die Titelseite und die Abb. 13 aus dieser Dissertation zeigen? Interessant, dass auf Münzen von Abila und Gerasa ein ähnliches "hornartiges Gebilde" auch das Porträt von Alexander dem Grossen schmückt, obwohl die Erklärung des Autors dafür mir auch weit hergeholt vorkommt.

Paylers Denar scheint die frühe Variante zu sein, wo ein irrtümlich hinter dem Kaiser gravierter Stern im Stempel getilgt und durch einen neuen Stern vor dem Kaiser ersetzt wurde. Der Stempelschneider hatte vergessen, dass der Stern den Sonnengott Elagabal darstellt, dem der Kaiser in diesem Typ ja opfert! (eine noch unveröffentlichte Beobachtung von mir)


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BeitragVerfasst: 28. Sep 2009, 20:16 
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Doktor
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Leider nein,
ist leider alles was von dieser Dissertation im Netz ist.
bin nur durch Zufall darauf gestossen. Werde weiter suchen und mich auch mal an die FU Berlin wenden. Scheinbar ist sie dort fehlerhaft ins Web gestellt worden

Grüsse aus München
Richard


P.S.: doch noch was gefunden:
http://www.diss.fu-berlin.de/diss/recei ... 0000001712

:book:


Zuletzt geändert von 4037lech am 28. Sep 2009, 20:23, insgesamt 1-mal geändert.

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BeitragVerfasst: 28. Sep 2009, 20:16 
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CHIEFINSPECTOR of NUMISMATIC SCOTLAND YARD, Hofrat.

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curtislclay hat geschrieben:
Paylers Denar scheint die frühe Variante zu sein, wo ein irrtümlich hinter dem Kaiser gravierter Stern im Stempel getilgt und durch einen neuen Stern vor dem Kaiser ersetzt wurde. Der Stempelschneider hatte vergessen, dass der Stern den Sonnengott Elagabal darstellt, dem der Kaiser in diesem Typ ja opfert! (eine noch unveröffentlichte Beobachtung von mir)


Ja, bei genauem Betrachten der RS deutet einiges darauf hin.
Aber wie hat der Stempelschneider den "falschen" Stern getilgt?
Grüße
müpu


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BeitragVerfasst: 29. Sep 2009, 04:17 
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Danke, Richard! Also Nadine Riedl, Gottheiten und Kulte in der Dekapolis, Diss. Freie Univ. Berlin, 2003.

Ich frage mich, ob das Alexander-Porträt auf den Münzen von Abila und Gerasa wirklich ein "Horn" hat. In Riedls Abbildung GE.125 und in Spijkerman scheint mir das "Horn" auf den Münzen von Gabala vielmehr bloss eine hervorstehende Haarlocke zu sein!

muenzenputzer06 hat geschrieben:
Aber wie hat der Stempelschneider den "falschen" Stern getilgt?


Er hat den falschen Stern einfach aus dem Stempel herausgemeisselt, aber zumeist kann man den entfernten Stern noch schattenhaft erkennen.


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BeitragVerfasst: 29. Sep 2009, 09:14 
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Zitat:
Er hat den falschen Stern einfach aus dem Stempel herausgemeisselt, aber zumeist kann man den entfernten Stern noch schattenhaft erkennen.

das kann er nicht gemacht haben, denn der stern ist im stempel ja vertieft, nicht erhaben!
also muss er diese stelle zugelötet haben.
wenn man dies auf manchen münzen noch erkennt, dann war's entweder schlecht gemacht, oder ein teil des lots ist durch das prägen schon wieder weggebrochen.
grüsse
frank


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BeitragVerfasst: 29. Sep 2009, 15:20 
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beachcomber hat geschrieben:
das kann er nicht gemacht haben, denn der stern ist im stempel ja vertieft, nicht erhaben!


Ja, gewiss! Der Stempelschneider hat den alten Stern ausgekrazt, ausgegraben, wodurch auf den Münzen eine runde Erhebung anstelle des Sterns entstanden ist. Zulöten war, meine ich, keine Möglichkeit, weil das Lötmetall beim Prägen gleich herausgefallen wäre.


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BeitragVerfasst: 29. Sep 2009, 15:47 
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curtis,
dann müsste diese erhebung aber eben so hervorstehen wie der neue stern. das aber tut sie auf dem oben vorgestellten exemplar nicht.
auch auf den anderen exemplaren wo man einen eradierten stern erkennen kann, scheint mir der eradierte nur minimal erhabener als das feld.
das, und auch die tatsache, das man oft noch die umrisse des sterns erkennen kann, spricht meines erachtens für eine verfüllung desselben, und nicht für eine ausmeisselung.
grüsse
frank


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