Habe mir, wie zugesagt, die Münze heute in der Früh (bin Frühaufsteher) noch einmal angesehen und auch nach Parallelen gesucht. Die von Euch mit Recht konstatierten Ähnlichkeiten etwa zu Prägungen aus Perinth sind auffallened. Es ließen sich aber auch Münzen aus anderen Städten aufführen. Die agonistischen Darstellungen sind in der Regel ausgesprochen stereotyp (wie einem Musterbuch entnommen), umso unteressanter sind deshalb selbst kleinste Abweichungen. Bei der Suche in meiner Privatbibliothek stieß ich schnell auf Exemplare im BMC Phoenicia 190f., Nr. 279-283 (das letzte Stück Taf. XXIV). Alle diese Münzen des Elagabal zeigen einen Tisch mit zwei Preiskronen, was verdeutlicht, dass W. Leschhorn in dem von mir ziteirten Aufsatz geschludert hat. Er führt für Elagabal, wie erwähnt, nur den Typ mit einer Preiskrone auf. Das im BMC abgebildete Stück weist im Prinzip große Ähnlichkeiten mit Jochens Stück auf (auch wenn die Preiskronen etwas anders aussehen). So weit, so gut. Schlechter ist, dass ich das "Preiskronengewurstel" (links) auch jetzt noch nicht einordnen kann. Dieses ist m.E. auch mit dem zweifellos vorhandenen Doppelschlag nicht in Einklang zu bringen. Es kommt offenbar viel zusammen; denn zusätzlich scheint mir auch ein Stempelbruch vorzuliegen. Anders kann ich die merkwürdige Diagonale, die sich von der mittleren Preiskrone schräg nach rechts unten zieht, nicht erklären. Jetzt hätte ich gerne das Manuskript in den Händen, welches Amandry vorliegt. Fazit aus meiner Sicht: Historische Schlussfolgerungen sollten wir aus dem Stück nicht ziehen, es ist eine Rechnung mit zu vielen Unbekannten. Beste Grüße Laterarius
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