Dieser Typ fällt sowohl durch sein Reversbild, als auch sein sorgfältig geschnittenes Portrait aus dem Rahmen der bekannten Kleinsilbermünzen aus Niederösterreich.
Die Abbildung des Kopfes erinnert an den Prototyp Roseldorf III, Variante 1 und weist ebenfalls Parallelen zum Kleinsilber des Typs Manching auf.
Auf Grund dieser Parallelen ist durchaus die Möglichkeit desselben Stempelschneiders für Roseldorf III, Variante 1 und für den hier vorgestellten Typ zu überdenken und man ist fast geneigt, von "derselben Handschrift zu sprechen".
Das Kleinsilber des Typs Roseldorf III werde ich demnächst hier vorstellen.
Av: Naturalistisch wiedergegebener Kopf links mit gewelltem Haar, mandelförmigem Auge, Doppelpunktmund und gewölbtem Halsabschnitt (Torques?).
Rv: Springendes Pferd links, darüber
Tierkopf (Hund, Wolf?) rechts, der es in die Kruppe beißt.
Das Pferd ist mit langen, senkrecht abstehenden Ohren, Kugelschnauze und stark angewinkelten Hinterläufen wiedergegeben, der Schwanz ist am Ende geteilt.
Darunter als Beizeichen eine Spirale mit zentralem Punkt, welche durch die Vorderläufe bis zum Kopf ausläuft.
Die Darstellung des beißenden Tierkopfes war sicher für die Kelten von besonderer Symbolik, deren Bedeutung aber bedauerlicherweise für uns nicht erkennbar ist.
Ein weiters Beispiel mit ähnlich gestaltetem beißendem
Tierkopf findet sich bei einer Sondervariante von Tetradrachmen des Velemer Typs.
http://www.acsearch.info/search.html?id=100746Leicht geschüsselter Schrötling aus hochwertigem Silber
G: 0,51g
D: 11mm
Sehr selten
6 Belege bekannt
Verbreitung: Niederösterreich nördlich der Donau
Datierungsvorschlag: 120-110 v. Chr.
Grüße
Harald