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BeitragVerfasst: 9. Aug 2012, 17:14 
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Magister

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Wohnort: Jüchsen, Widderstadt
Ich bräuchte etwas Hilfe bei der Bestimmung dieser Münze.

Der Durchmesser beträgt 15mm bei einem Gewicht von 2,5g. Das Material aus dem die Münze gefertigt wurde ist Bronze. Die Angaben habe ich vom Verkäufer. Das konnte ich noch nicht überprüfen.

Nach dem Aussehen würde ich annehmen, dass es sich um ein gegossenes Potin handelt. Was meint Ihr?


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neu.jpg
neu.jpg [ 61.84 KiB | 9065-mal betrachtet ]
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BeitragVerfasst: 9. Aug 2012, 23:51 
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Hofrat

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Hallo Lionhead,

Du hast eine Bronze YLLYCCI à l’oiseau, classe XIa, der Senonen. Der Verkäufer hat recht: es handelt sich um eine Münze, deren Schrötling gegossen wurde (wohl ähnlich wie ein Potin zu mehreren an einem Strang, nach Abtrennen wurden die Gußzapfen nicht völlig entfernt). Dann wurde das Bild geprägt, es entstand nicht schon beim Guß.

Hier ein Vergleichstück:

Bronze, 18mm, Stempelstellung 4h; 3,35g.

Dateianhang:
Senones-314567.jpg
Senones-314567.jpg [ 126.43 KiB | 9043-mal betrachtet ]


http://www.acsearch.info/record.html?id=314567

Beste Grüße,
Docisam


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BeitragVerfasst: 11. Aug 2012, 14:09 
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Magister

Registriert: 25. Nov 2011, 18:33
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Wohnort: Jüchsen, Widderstadt
Im großen und ganzen sieht die Rückseite wie die Rückseite des Vergleichbeispiels so aus. Aber auf meiner Münze sind nicht so viele Details (z.B. die Punkte unter den Flügeln).

Ich bin mir nicht ganz sicher, aber man sieht auf der Vorseite einen stilisierten Kopf (mit einer spitzen Nase). Was meint Ihr?


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BeitragVerfasst: 11. Aug 2012, 16:29 
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Mitglied der geheimen Hofkammer
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Registriert: 19. Mai 2009, 22:29
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Wohnort: in den kranichüberfluteten Weiten der Diepholzer Moorniederung
lionhead hat geschrieben:
Ich bin mir nicht ganz sicher, aber man sieht auf der Vorseite einen stilisierten Kopf (mit einer spitzen Nase). Was meint Ihr?


Das ist ganz sicher so.

_________________
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BeitragVerfasst: 12. Aug 2012, 10:13 
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Magister

Registriert: 25. Nov 2011, 18:33
Beiträge: 84
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Wohnort: Jüchsen, Widderstadt
Ich frage mich, ob das Motiv des Kopfes nach einem Vorbild modelliert wurde, z.B. Apollo.


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BeitragVerfasst: 12. Aug 2012, 11:42 
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Hofrat

Registriert: 11. Okt 2010, 21:53
Beiträge: 533
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Münzen wie die Deine wurden bei regulären archäologischen Grabungen in einem Heiligtum in der Flur "Grèves" bei La Villeneuve au Châtelot, in großer Zahl in Gruben gefunden, die in die Zeit nach Caesars gallischem Krieg datieren. Sie kommen aber schon bei Gresigny in einem Zusammenhang vor, der in die Spätphase des gallischen Kriegs datiert.
In der numismatischen und archäologischen Literatur werden die Münzen neutral beschrieben mit "Kopf mit großen Locken nach rechts", weil man nicht sicher sagen kann, wer dargestellt ist. Dies geht schon eher bei frühen Goldprägungen, bei denen erkennbar ist, dass sie griechische Vorbilder des 4. Jahrhunderts v. Chr. aufnehmen. Bei Deiner Münze ist es meiner Meinung nach nicht möglich, sie über verschiedene Zwischenschritte von einem griechischen Vorbild abzuleiten. Eine neutrale Beschreibung, die ganz sicher stimmt, ist allemal besser als eine, die vielleicht völlig an den Vorstellungen der Kelten vorbeigeht.

Louis-Pol Delestrée & Marcel Tache Nouvel, Atlas des monnaies Gauloises II, de la Seine à la Loire moyenne (Seint-Germain-en-Laye 2004). (S. 140 f. u. Taf. XXV, 2635-2637).

Jean Piette, Le site des "Grèves" à La Villeneuve au Châtelot (Aube). In: Jean-Louis Brunaux & Katherine Gruel (Hrsg.), Monnaies gauloises découvertes en fouilles. Dossier de Protohistoire I (Paris 1987), 211-235.

Beste Grüße,
Docisam


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