Hallo Afrasi,
Afrasi hat geschrieben:
Ich vermute Du kommst auf Grund meiner "Adresse" zu dieser Idee. Ich finde sie sehr gut! Nicht nur weil ich hier im Moor nahezu täglich Kraniche sehe, sondern weil ich auch ornithilogisch interessiert bin. Es wäre schon sehr interessant zu sehen, welche Stelzvögel in welchen Gebieten abgebildet wurden: quasi zoologonumismatische Archäologie.

Der Vogel auf der Fundmünze und der unteren Zeichnung ist zum Beispiel eindeutig ein Reiher und kein Kranich.
Bei der oberen Zeichnung fehlte dem Stempelschneider vermutlich das Wissen über das Aussehen solch eines Vogels. Es sieht hinten wie ein Kranich aus, vorne wie ein Großer Brachvogel, soll aber wahrscheinlich wohl ebenfalls ein Reiher sein ...
Ich gebe zu, dass Dein Interesse an einem schärferen Bild der von Ario vorgestellten Münze in Zusammenhang mit Deiner Adresse mir aufgefallen waren. Neben den von Dir angeführten Gründen interessieren mich die Münzen, weil sie anscheinend von einem Stamm beim anderen abgekupfert wurden und in verschiedener Wertigkeit vorkommen. Der Wunsch, mehr Übersicht zu bekommen. Außerdem frage ich mich, was ein Stelzvogel über einem Pferd soll. Markiert das Auftreten / Verhalten dieser Vögel bestimmte Zeitpunkte im Jahresablauf, die den Kelten wichtig waren? Auch wenn diese Frage in das Reich der Spekulation führen kann und zutiefst unseriös ist ... Auch sind mir die Kraniche des Ibykus durch Schillers Gedicht in Erinnerung, was seinerseits zu zwei Fragen führt: Was bedeuteten die Kraniche anderswo in der Antike - und gab es Münzen der Griechen oder Römer, die ihrerseits Vorbild der keltischen Münzen waren?
Zum Beginn eine besonders schöne Münze, vom Stamm der Lemovices (Region von Limoges):
ca: 100-50 v. Chr., Electrum, Durchmesser 17,5mm; Stempelstellung 5h; 4,16g.
Dateianhang:
v50_0103.jpg [ 85.32 KiB | 14741-mal betrachtet ]
http://vso.numishop.eu/fiche-v50_0103-vso_mo-1-LEMOVICES_Region_de_Limoges_Statere_a_la_grue_c_100_50_BC_.htmlhttp://de.wikisource.org/wiki/Die_Kraniche_des_Ibykus