Hallo Bert,
in dem Ausstellungskatalog "Das keltische Jahrtausend" (Herausgeber: Hermann Dannheimer und Rupert Gebhart, München / Mainz 1993) ist auf S. 302 unter Katalog-Nr. 301 ein Bleistück beschrieben und auf S. 303 abgebildet, auf dem vier Abdrücke von Münzstempeln mit einem Pferdemotiv eingestempelt sind, wie es bei Kleinsilbermünzen üblich ist. Fundort ist das Oppidum von Staré Hradisko in Mähren.
Einen Scanner habe ich gerade nicht zu Hand, finde aber unter:
http://www.numismatik-cafe.at/viewtopic.php?f=44&t=1682Beiträge, wo vergleichbare Stücke und eine Zeichnung des oben genannten Stückes abgebildet sind. Vielleicht ist das von Dir vorgestellte Stück ja auch solch eine Probe, mit dem man die Münzstempel ausprobierte?
Im Moselgebiet und in Luxemburg werden zudem in keltischen und römischen Heiligtümern Bleiplättchen gefunden, die als anscheinend als Münzersatz dienten. Auch solch eine Deutung könnte in Frage kommen.
Für eine Bleiplombe ist Dein Stück vermutlich zu leicht. Eine Zuordnung zu den Kelten erschiene mir vor allem dann für plausibel, wenn die Blei-Münze an einer Stelle gefunden wurde, wo auch sonst keltische Gegenstände gefunden wurden.
Beste Grüße,
Docisam