Hallo Keltenfan,
soweit ich weiß, sind bei Silbermünzen Materialanalysen schwieriger als bei solchen aus Gold. Dies liegt daran, dass Silbermünzen eher einer Art "Auslaugungsprozess" unterliegen als Goldmünzen und bei zerstörungsfreien Materialanalysen nur eine äußere Schicht untersucht werden kann, die Zusammensetzung der Münze in ihrem Inneren aber davon deutlich abweichen kann. z.T. haben die Kelten auch die Auslaugung der Münzen selbst eingesetzt, in dem sie Weißsiederei betrieben haben. Dabei wurde der kupferhaltige Schrötling vor der Prägung in eine schwache Säure gelegt, das Kupfer weggelöst, so dass an der Oberfläche der Münze Silber angereichert war.
Siehe hierzu (für römische Münzen):
L. Beck, S. Bosonnet, S. Reveillon, D. Eliot & F. Pilon, Silver surface enrichment of silver–copper alloys: a limitation for the analysis of ancient silver coins by surface techniques. Nuclear Instruments and Methods in Physics Research B 226 (2004) 153–162.
unter:
http://www.bsaxton.com/stuff/silverenrich.pdfVielleicht lohnt sich in Hinblick auf die chemische Analyse keltischer Münzen (allerdings: Goldmünzen der Treverer) auch die Lektüre folgender Dissertation:
Chris Bendall, The application of trace element and isotopic analyses to the study of Celtic gold coins and their metal sources (Diss. Frankfurt 2003).
http://publikationen.ub.uni-frankfurt.de/frontdoor/index/index/docId/5235Eine Studie speziell zum Gewicht Westnorischer Tetradrachmen findest Du bei:
Jacopo Marcer, Der Münzfund von Malta : neue Beiträge zur norischen Münzprägung (Diss. Wien 2006). [S. 94-95, aber ohne Materialanalysen]
Der Band ist über Fernleihe bei der Universitätsbibliothek Wien zu besorgen - siehe:
http://aleph.univie.ac.at/F?func=direct&local_base=UBW01&doc_number=002084450Viele Grüße,
Docisam