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Entenschnabelpferd https://www.numismatik-cafe.at/viewtopic.php?f=44&t=1931 |
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Autor: | payler [ 2. Mär 2010, 10:28 ] |
Betreff des Beitrags: | Re: Entenschnabelpferd |
Interessante Münze. Den Ausdruck Entenschnabelpferd find ich Klasse, wem fällt nur so eine Bezeichnung ein? |
Autor: | Afrasi [ 2. Mär 2010, 11:32 ] |
Betreff des Beitrags: | Re: Entenschnabelpferd |
payler hat geschrieben: Den Ausdruck Entenschnabelpferd find ich Klasse, wem fällt nur so eine Bezeichnung ein? Moin! "Depperter" Wein allein reicht da nicht aus. Dazu muss man auch noch "was" rauchen - oder man lässt seine dreijährige Tochter so eine Münze beschreiben. Tschüß, Afrasi |
Autor: | payler [ 2. Mär 2010, 11:33 ] |
Betreff des Beitrags: | Re: Entenschnabelpferd |
Afrasi hat geschrieben: payler hat geschrieben: Den Ausdruck Entenschnabelpferd find ich Klasse, wem fällt nur so eine Bezeichnung ein? Moin! "Depperter" Wein allein reicht da nicht aus. Dazu muss man auch noch "was" rauchen - oder man lässt seine dreijährige Tochter so eine Münze beschreiben. Tschüß, Afrasi ![]() |
Autor: | Miss Marple [ 2. Mär 2010, 11:42 ] |
Betreff des Beitrags: | Re: Entenschnabelpferd |
So stehts jedenfalls in den heiligen Büchern zur keltischen Numismatik geschrieben. Wobei ich zugebe, dass sich meine diesbezüglichen Vermutungen zu 100% mit Afrasis Spekulationen decken ![]() |
Autor: | taurisker [ 2. Mär 2010, 21:46 ] | ||
Betreff des Beitrags: | Re: Entenschnabelpferd | ||
... ja, das ist genau DER Charme abstrakter ostkeltischer Prägungen! Anbei ein früher Sciphat, Transsilvanien ca. 300 v. ![]() Zeuskopf rechts // Schnabelpferd links mit in Punkten aufgelöstem Reiter 22,7mm 8,52g Göbl Ostkelten 303/6 Gratuliere zu diesem Neuzugang mm 'o'
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Autor: | harald [ 2. Mär 2010, 22:08 ] |
Betreff des Beitrags: | Re: Entenschnabelpferd |
Ob der ehemalige Direktor des Wiener Münzkabinettes Karl Pink bei der Wortwahl seiner Typenzuordnung der ostkeltischen Prägungen auf bewußtseinsverändernde Drogen zurückgegriffen hat ist nicht bekannt. ![]() Andrerseits kann man bei einem Blick in sein Standartwerk leicht nachvollziehen, wie schwierig es für ihn war, bei der Vielzahl von hunderten unterschiedlichen Typen zu deren Unterscheidung einen treffenden Namen zu finden. Ob die Stempelschneider bei der Herstellung ihrer bizarren Kunstwerke immer ganz nüchtern waren wage ich jedoch fast auszuschließen. ![]() Liebe Miß Marple Deine Münze ist eine Weiterentwicklung des Typs Entenschnabel Pink 239. Bei Deinem Exemplar wurde der Avers- und Reversstempel bereits so stark umgeschnitten, dass daraus der so genannte kinnlose Typ entstand. (Pink 244-6) Der Schrötling hat sich hier bereits durch den Stempelverschleiß zu einer Art Schüssel, einem so genannten Scyphaten umgeformt und der Durchmesser hat sich vergrößert. Ich habe in meiner Sammlung ein Stück, das sowohl auf dem Avers, als auch dem Revers stempelidentisch ist. Wenn mein pc. wieder funkt, werde ich es einstellen. Die umfangreiche Ausprägung begann um die Mitte des 2.Jh.v.Chr und endete etwa 80 Jahre später. Die letzten Stücke dieser Münzreihe waren extrem geschüsselt und hatten einen Durchmesser von fast 4 Zentimetern Zugeschrieben werden diese Prägungen den Dakern. Liebe Grüße Harald |
Autor: | taurisker [ 2. Mär 2010, 22:16 ] |
Betreff des Beitrags: | Re: Entenschnabelpferd |
harald hat geschrieben: Ob der ehemalige Direktor des Wiener Münzkabinettes Karl Pink bei der Wortwahl seiner Typenzuordnung der ostkeltischen Prägungen auf bewußtseinsverändernde Drogen zurückgegriffen hat ist nicht bekannt. ![]() Andrerseits kann man bei einem Blick in sein Standartwerk leicht nachvollziehen, wie schwierig es für ihn war, bei der Vielzahl von hunderten unterschiedlichen Typen zu deren Unterscheidung einen treffenden Namen zu finden. Ob die Stempelschneider bei der Herstellung ihrer bizarren Kunstwerke immer ganz nüchtern waren wage ich jedoch fast auszuschließen. ![]() ![]() ![]() ![]() ... übelst endgeil, der Einfluss psychoaktiver Substanzen als Faktor in der Kunst der Münzerei ![]() Salü Herfried |
Autor: | harald [ 2. Mär 2010, 22:44 ] |
Betreff des Beitrags: | Re: Entenschnabelpferd |
In Roseldorf ist ja mittlerweile der Nachweis einer Prägestätte erbracht. Weniger bekannt dürfte sein, daß im Zuge der Grabungen Bodenproben entnommen wurden, die von einer Archeobotanikerin flotiert und mikroskopisch untersucht wurden. Dabei wurde Hanf, Schlafmohn, Bilsenkraut und anderes mehr gefunden. Desweiteren wurde in den Schichten eines Wohnhauses eine größere Menge Arsenkies gefunden. Arsen wurde besonders in der Steiermark in der Gegend von Judenburg noch Anfang des 20 Jh. zur Bewußtseinserweiterung verwendet (Arsenikesser). Viele Grüße Harald |
Autor: | taurisker [ 3. Mär 2010, 09:59 ] |
Betreff des Beitrags: | Re: Entenschnabelpferd |
harald hat geschrieben: ... Arsen wurde besonders in der Steiermark in der Gegend von Judenburg noch Anfang des 20 Jh. zur Bewußtseinserweiterung verwendet (Arsenikesser). Interessant, dass du das ansprichst ... die Wirkung von Arsenik ist seit der Antike bekannt, in sehr geringer Dosis oral verabreicht erzielt es einen die Leistung steigernden Effekt, außerdem wirkt es Appetit anregend und dadurch kommt es zu einer Gewichtszunahme der Arsenikesser, besonders die Schwerarbeiter (Hüttenarbeiter, Bergknappen, Waldarbeiter, etc.) nahmen Arsenik als Leistungssteigerer regelmäßig zu sich. In der Steiermark und in Tirol war der Arsenikgebrauch besonders im 19. Jh. verbreitet, die Substanz Arsenik wurde Hittrach oder Hidrach genannt -> Hüttenrauch: Arsentrioxyd, es entsteht als Niederschlag in den Kühlkanälen bei der Verhüttung von Metallen aus den heißen Abgasen im Hochofenbetrieb. Tirol und Steiermark waren in Sachen Metallurgie immer schon bedeutende Zentren (zB. Eisen aus Leoben-Donawitz oder Silber aus Schwaz, etc.) und daher war der Gebrauch dieser Droge unter den Menschen in diesen Regionen besonders verbreitet. Gruß Herfried |
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