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Reversbilder der Skordisker
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Autor:  harald [ 20. Dez 2009, 16:00 ]
Betreff des Beitrags:  Reversbilder der Skordisker

Diesmal möchte ich die Entwicklung der Reversbilder auf Münzen der ostkeltischen, im Bereich des heutigen Serbien siedelten Skordisker vorstellen.

Auf dem ersten Bild sieht man eine sehr frühe, möglicherweise die erste Darstellung dieser Typenvarianten.
Sowohl Pferd, als auch Reiter sind hier noch äußerst detailreich und geschickt dargestellt.
Die Münze ist vom Typ Dachreiter und wurde hier bereits vorgestellt.viewtopic.php?f=44&t=488
Die Prägung entstand im Zeitraum 260-230v.Chr.
Der Helmschweif ist zu einem überdimensionalen Rad geworden.
Das Symbol des Rades taucht immer wieder bei den Keltischen Stämmen in Zusammenhang mit ihren höchsten Gott Teutates und später in Gallien auch mit Jupiter auf.

Bild 2 wurde als erstes ebenfalls im zitierten thread bereits gezeigt.
Diese Variante entstand etwa 220v.Chr.
Die Pferdedarstellung, besonders die des Kopfes ist ident, der Reiter trägt einen Helm mit dreifach geteilten Helmbusch, welcher in einen kleinen Ringel endet.

Das dritte Bild zeigt eine fast identische Darstellung wie das Bild 2, lediglich einige wenige Details wurden verändert und die Dimension des Schrötling hat so wie die Bildgröße durch starke Umschnitte zugenommen.
Hier wurde diese Münze vorgestellt: viewtopic.php?f=44&t=411
Prägezeitraum etwa 220-200v.Chr.

Bild 4 repräsentiert die Letzte Stufe der Stempelentwicklung.
Es ist der bekannte Typ Kugelwange der Skordisker aus Syrmien, welcher über den immens langen Zeitraum von 100 Jahren zwischen 150v. Chr. und 50 v. Chr. ausgeprägt wurde.
Die vorgestellte Münze stammt aus einer frühen Prägephase dieses Typs, eta 150v.Chr.

Das Pferd ist zwar in derselben Pose, aber mit wenigen Details und grob gezeichnet dargestellt.
Geblieben ist die zangenförmige Kopfdarstellung und aus dem Ring am Ende des Helmbuschs ist ein Beizeichen geworden.
Charakteristisch für ständigen Nachschnitt ist auch, dass sich die Bilder dabei immer mehr vergrößern.

Ein schönes Beispiel dafür, wie man an Münzprägungen erkennen kann, über welchen langen Zeitraum von etwa 200 Jahren bei den Skordiskern dieselbe Tradition aufrechterhalten wurde.

Grüße
Harald

Dateianhänge:
Skordisker Reversentwicklung.jpg
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