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 Betreff des Beitrags: Re: Keltische Didrachmen ?
BeitragVerfasst: 9. Mär 2012, 16:14 
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Ich habe nun zu dem Schatzfund noch einige interessante Details gefunden.
E. Kolnikova schreibt in ihrem Aufsatz über die slowakischen Burgwälle folgendes:

"Kolacno (Bez. Partizanske)
Auf dem Burgwall Michalov vrch auf den Westhängen des Trbec- Gebirges wurden zwischen 1998 und 1999 eine Kollektion entdeckt, die angeblich aus schaufelförmigen Goldstateren des Typs Velky Bysterez und 7 Silbermünzen von unbekanntem Typ bestand, siehe Auktion Rauch 68, Nr. 29-33.
Dieser Komplex deutet an, daß der Burgwall Michalov vrch Kontakte auch mit der spätlatene- Besiedlung
im mittleren Waagtal hatte."
(Kolnikova Eva: Fundmünzen in den latenezeitlichen Burgwällen und anderen Höhenlagen in der Slowakei, Slovenska Archeologia LI-2, 2003, 223-246, Bratislava 2004, S 230-231.)

Es dürfte sich auf Grund ihrer Beschreibung wohl um die hier vorgestellten Prägungen handeln.

Der Schatzfund bestand also aus 33 Stateren des Typs Velky Bysterec und lediglich insgesamt 7 (!) Didrachmen und Drachmen dieses ansonsten numismatisch nicht nachgewiesenen Typs.

Mein Datierungsvorschlag in den Zeitraum zwischen 50 und 20 v. Chr. konnte erfreulicherweise durch die Vergesellschaftung mit den Schaufelstateren des Typs Velky Bysterec bestätigt werden.

Grüße
Harald

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Cuiusvis hominis est errare, nullius nisi insipientis in errore perseverare.


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 Betreff des Beitrags: Re: Keltische Didrachmen ?
BeitragVerfasst: 10. Mär 2012, 12:37 
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Hallo Harald,

herzlichen Glückwunsch zu Deiner Entdeckung. Es ist erstaunlich, wie viel noch nachträglich über solche Funde bekannt wird. Das heißt man könnte eventuell den Fund rekonstruieren, wenn man die Auktionskataloge der letzten Jahre durchsieht (ähnlich wie John Sills in seinem Buch: Gaulish and early British gold coinage)?

Viele Grüße,
Docisam

http://www.acsearch.info/record.html?id=1286


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 Betreff des Beitrags: Re: Keltische Didrachmen ?
BeitragVerfasst: 10. Mär 2012, 13:05 
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Registriert: 29. Apr 2009, 21:39
Beiträge: 2177
DOCISAM hat geschrieben:
Hallo Harald,

herzlichen Glückwunsch zu Deiner Entdeckung. Es ist erstaunlich, wie viel noch nachträglich über solche Funde bekannt wird. Das heißt man könnte eventuell den Fund rekonstruieren, wenn man die Auktionskataloge der letzten Jahre durchsieht (ähnlich wie John Sills in seinem Buch: Gaulish and early British gold coinage)?

Viele Grüße,
Docisam

http://www.acsearch.info/record.html?id=1286


Hallo DOCISAM!

Mit Deiner Vermutung dürftest du durchaus recht haben.
Man kann bei gewissenhafter Recherche sehr viel über Fundorte von Schatzfunden in Erfahrung bringen,
auch dann, wenn wie üblich von den Händlern keine Herkunftsangabe weitergegeben wird.

Die von dir verlinkte Goldmünze ist zwar ein Typ Velky Bysterec, in dieser Ausführung jedoch eine seltene Sondervariante.
Mit diesem Motiv waren Statere dieses Typs lediglich mit einem Exemplar im namensgebenden Schatzfund von
Dolny Kubin- Velky Bysterec vertreten.

Die Exemplare, welche ab dem Jahr 2000 im Handel angeboten wurden, stammen aus einem Slowakischen Schatzfund, welcher 1998-2000 in Skala nad Vahom (Bezirk Trencin) gefunden wurde.
Er umfasste eine größere Anzahl von Münzen, von denen folgende wissenschaftlich erfasst werden konnten:
1 boischer Vollstater, 9 Statere des Typs Velky- Bysterec, zum Teil mit dem Motiv wie bei deinem link, 1 Tetradrachme
Typ Nitra, 1 Tetradrachme des velemer Typs, 1 Quinar des Typs Divinka.

Es war damals auch der erste Fund einer Tetradrachme vom Typ Nitra mit gesichertem Fundort.
(E. Kolnikova, Fundmünzen von Latenezeitlichen Burgwällen der Slowakei S231-232)

In dem Schatzfund befanden sich mit Ausnahme des boischen Staters nur Prägungen der nordslowakischen Puchov-Kultur und dieser Lokaltyp.
Inwieweit der auch der Puchov- Kultur zugerechnet werden kann, werden weiter numismatische Forschungen noch zeigen.

Grüße
Harald

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