Hallo allerseits!
Ich glaube, es ist an der Zeit, daß ich auch mal wieder was zu Afrika poste. Das Forum hat sich ja glücklicherweise zu einer lebendigen Plattform bezüglich dieses Kontinents entwickelt. Dazu besonderen Dank an Afrasi. Jetzt komm’ ich aber wieder einmal aus dem Hinterhalt.
Der Inselstaat Mauritius hat eine wechselvolle Geschichte hinter sich. Araber haben dort schon sehr früh Fuß gefaßt, aber auch diese Inseln - wunderschön gelegen vor der afrikanischen Ostküste - blieben von europäischen Eroberern nicht unentdeckt. Wie üblich, waren es die Portugiesen, die als erste ankamen. Es folgten Holländer und Franzosen, bis 1810 die Engländer die Inseln übernahmen. Aus dieser Zeit stammt auch der heute vorgestellte Token von 1822, oder soll man lieber Münze sagen? Ein winziges Silberstück (1,62 g / 16,1 mm) aus einer kleinen Serie von sogenanntem “Ancor Money“ möchte ich Euch heute vorstellen. Das Nominal ist 1/16 (Dollar). Warum Dollar? Das geht vermutlich auf den Spanischen Dollar zurück, der seinerzeit eine Art internationale Währung war, auch in verschiedenen Teilen Afrikas. Das vorgestellte Stück stammt garantiert aus Mauritius, obwohl solche Münzen möglicherweise auch auf St. Helena, den West Indies (Barbados) oder sogar auf Ceylon umgelaufen sein könnten. H. Alexander Parsons beschreibt dieses Münzlein allerdings in seinem kleinen Büchlein “The Colonial Coinages of British Africa (1950)“ mit der Nummer 8 ausdrücklich unter Mauritius. Es gab davon übrigens halbe, viertel, achtel und sechzehntel (spanische) Dollars. Mehr zu dieser Münze kann man eventuell im Werk von Chalmers (A History of the Currency in British Colonies, 1893) nachlesen, das ich leider nicht habe. Geprägt wurden die Stücke auf alle Fälle in der Royal Mint in London.
Genug geschwätzt. Das war mal wieder ein typischer weit ausholender Thread vom MG. Ich hoffe, daß ich Euch nicht zu sehr gelangweilt habe. Mehr Informationen zum Ankergeld sind übrigens herzlich willkommen.
Macht’s gut.
Euer MG
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