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Auf das Künstlerfest https://www.numismatik-cafe.at/viewtopic.php?f=22&t=4945 |
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Autor: | DOCISAM [ 29. Mär 2013, 08:46 ] |
Betreff des Beitrags: | Re: Auf das Künstlerfest |
Die Jugendstilschrift und das Portrait sind Klasse. Bloß warum wurde die Öse so angebracht, dass der Herr stets kopfüber hing? Viele Grüße, Docisam |
Autor: | KarlAntonMartini [ 29. Mär 2013, 12:09 ] |
Betreff des Beitrags: | Re: Auf das Künstlerfest |
DOCISAM hat geschrieben: Die Jugendstilschrift und das Portrait sind Klasse. Bloß warum wurde die Öse so angebracht, dass der Herr stets kopfüber hing? Viele Grüße, Docisam Das Programmheft und ein Bild von der Dekoration finden sich auch im Netz: http://www.wladimir-aichelburg.at/kuens ... ldlegende/ Bilder 67 ff. Möglicherweise ist die auf den Kopf gestellte Medaille eine Art satirischer Beitrag zu den Streitigkeiten der Künstler damals. Aus dem Künstlerhaus war 1897 im Streit eine Gruppe ausgeschieden, die sich "Secession" nannte. "Décadence" war eine Bezeichnung für eine spezielle Stilrichtung des "Fin d`Siecle". "Décadence" galt als Modewort, Karl Kraus hatte den "dekadenten Kaffeehaus-Modernismus" gescholten. In einer ausführlichen Beschreibung des Festes heißt es: "1907 stand, nach einem Vorschlag von Francesco Angelo Rottonara, das große Gschnasfest unter dem Motto “Decadence”. Es war wieder ein historisches Fest, Dekadenz heißt Verfall, im Künstlerhaus war es die Renaissance längst verstaubter Stile, ein Verfall der jungen Kunst ins Kokettsenile. Was man in der Secession mit ernster Miene zur Kunst erklärte, mit allen Merkmalen älterer und exotischer Kunstepochen der Menschheit, der Naturvölker, das machte man am Karlsplatz zum Gschnas." http://www.wladimir-aichelburg.at/kuenstlerhaus/feste/ - Es war wirklich ein opulenter Ball, da wäre ich auch gern hingegangen. Der Heinrich von Angeli war damals hochberühmt, schon 67 und hatte zeitlebens als Porträtist des europäischen Hochadels im Stil des Historismus gearbeitet. Er war früher auch Vorstand der Küntlergenossenschaft gewesen, die das Künstlerhaus betrieb. Ich denke, daß Schwartz dem von Angeli künstlerisch eher nahestand und sich mit der Umkehrung des Porträts eher gegen die "Décadence" wandte, das Angeli-Porträt ist ja in altmeisterlicher Qualität ausgeführt. Eigentlich geboten wäre jetzt noch eine Erläuterung des Ausdrucks "Gschnas", aber da lasse ich den österreichischen Kollegen den Vortritt... Grüße, KarlAntonMartini |
Autor: | Spezie01 [ 29. Mär 2013, 13:45 ] |
Betreff des Beitrags: | Re: Auf das Künstlerfest |
Gschnas: aus dem wienerischen -> Kostümfest/ball! |
Autor: | Elisabeth [ 29. Mär 2013, 16:41 ] |
Betreff des Beitrags: | Re: Auf das Künstlerfest |
Danke für die Zusatzinformationen. |
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