Solche Jetons dienten dem Spieltrieb, als Einsatz für Kartenspiele etc. Es ist anzunehmen, daß sie von den Spielern auch als KLeingeldersatz verwandt wurden bzw. zum Einsatz von Kleinstbeträgen, die dann erst am Ende des Spieles in richtigem Geld ausgedrückt wurden. Ich kenne das noch, daß zB Rommé um ein Zehntelpfennig den Punkt gespielt wurde. Ja, was man sich so alles einfallen lassen mußte ohne Elektronik

Nun war bei den Briten um 1850 ja der Wohlstand am Ausbrechen, das Goldpfund "stieg" in dem Sinn, daß Waren aufgrund Massenproduktion und günstiger Importe preiswerter wurden und im Handel ein Preiswettbewerb einsetzte. Der Bedarf an Farthingtoken stieg und staatlicherseits setzte man die eigentlich nur für die Kolonien gedachten Kleinnominale zu 1 1/2 Pence und 1/2 Farthing auch im Mutterland in Kurs. Gleichzeitig wurde der Ruf nach praktischerem, kleineren Münzgeld laut. Joseph Moore aus Birmingham ferigte ab ca. 1848 eine Serie von Model-Coins, die solche Kleinmünzen popularisieren sollten. Die bimetallischen Halfpennies und Pennies gehören dazu. Er prägte dann auch Modelle von Farthing-Teilstücken, die reichlich Abnahme fanden, nämlich 1/2, 1/4, 1/8 und 1/16 Farthing. Es soll auch 1/32 gegeben haben, aber die beiden einzigen je gesehenen Stücke aus der Sammlung von Batty sind nach dessen Tod spurlos verschwunden. Auch die 16el gelten als sehr selten, obwohl es mehrere Stempelvarianten gibt, die eine nicht so ganz kleine Auflage vermuten lassen. Aber die knapp 7 mm "großen" Stücke verschwinden halt leicht zwischen Dielenfugen etc.
So ein Stück konnte ich jetzt endlich erhalten: