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Interessante Kupfermünze!! gelöst -> Rechenpfennig
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Autor:  hausimax68 [ 9. Nov 2011, 17:40 ]
Betreff des Beitrags:  Interessante Kupfermünze!! gelöst -> Rechenpfennig

Hier habe ich eine Kupfermünze, mit einer wie ich finde interessanten Prägung!
Aber wie so oft habe ich keinen Schimmer woher sie stammt!

Vielen Dank schon mal für Euere Hilfe!!

Einen schönen Abend an alle hier!!!

Hausimax68

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Autor:  Chippi [ 9. Nov 2011, 18:21 ]
Betreff des Beitrags:  Re: Interessante Kupfermünze!!

Du hast einen Rechenpfennig erwischt.

Gruß Chippi

Autor:  Walker [ 9. Nov 2011, 19:30 ]
Betreff des Beitrags:  Re: Interessante Kupfermünze!!

Hallo,

die Kürzel I. A. V. stehen for den Rechenpfennigmeister
Johann Adam Vogel (1737-1760).

Gruss Walker

Autor:  Chippi [ 9. Nov 2011, 19:57 ]
Betreff des Beitrags:  Re: Interessante Kupfermünze!!

In meiner Sammlung habe ich auch einen Johann Adam Vogel:
gallery/image_page.php?album_id=864&image_id=8374

Gruß Chippi

Autor:  hausimax68 [ 10. Nov 2011, 17:37 ]
Betreff des Beitrags:  Re: Interessante Kupfermünze!! gelöst -> Rechenpfennig

Hallo Chippi,

wunder schön Dein Rechenpfennig!!!!!
Hat eigentlich so ein Rechenpfennig einen ähnlichen materiellen Wert wie eine Münze?
Gibt es Für Rechenpfennige auch so etwas wie einen Katalog?

Gruß

Hausimax68

Autor:  Chippi [ 10. Nov 2011, 17:54 ]
Betreff des Beitrags:  Re: Interessante Kupfermünze!! gelöst -> Rechenpfennig

Meiner Beobachtung nach, sind sie recht günstig zu kriegen, da nicht allzu viele Sammler. Mir ist auch kein Überblickwerk bekannt, Literatur zu speziellen Themen ist vorhanden, wie z.B. zu Lauer etc.

Gruß Chippi

Autor:  otakar [ 10. Nov 2011, 23:29 ]
Betreff des Beitrags:  Re: Interessante Kupfermünze!! gelöst -> Rechenpfennig

Hallo hausimax!
Ja die Rechenpfennige sind eine Spezialgruppe der Numismatik wie Token oder Medaillen - aber nicht weniger interessant. Sie wurden ab dem Spätmittelaler für das Rechnen auf dem Rechenbrett (Abakus) geprägt und lösten die bis dahin verwendeten Rechensteine ab. Zentrum der Herstellung war Nürnberg, wo die Münzmeister sogar ihren Namen auf den Pfennigen anführten. Ab dem 16. Jahrhundert wurden auch in den österreichischen Ländern Rechenpfennige hergestellt. Ich sammle zwar diese Stücke nicht explizit, manchmal juckt es mich aber doch danach zu steigern. Das beigefügte Exemplar von Maximilian I. hat mich wegen des interessanten Spruches und natürlich wegen der Seltenheit gereizt. Ich musste dafür aber schon 30 € hinlegen. Leider gibt es wenig umfassende Literatur.
DER VERLORN SCHVLD RAIT(N) TVET - DER HAT SELTEN GVETEN MVET
LG
OTAKAR

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Autor:  Chippi [ 11. Nov 2011, 00:09 ]
Betreff des Beitrags:  Re: Interessante Kupfermünze!! gelöst -> Rechenpfennig

Hallo otakar,

interessantes Stück, auch sprachlich, denn TVET, GVETEN und MVET liest man nicht "Tüt", "Güten" und "Müt", sondern die "E"s zeigen hier an, dass sie für ein langes "U" stehen, also "tuut", "guuten" und "Muut". Ist Heute in einigen Regionen von Deutschland noch so, daher spricht man Raeren nicht Rären, sondern Raaren.

Gruß Chippi

Autor:  otakar [ 11. Nov 2011, 19:07 ]
Betreff des Beitrags:  Re: Interessante Kupfermünze!! gelöst -> Rechenpfennig

Ja, Chippi, es ist immer wieder interessant zu hinterfragen, wie sich Sprache und Schrift im Laufe der Zeit entwickeln.
Bei uns in Österreich würde man das "TVET" als "TUAT" aussprechen. ich weiß aber nicht, ob der gute Kaiser Ferdinand I. (Inzwischen hat sich herausgestellt, dass der Pfennig nicht von Maximilian sondern bereits von seinem Enkel geprägt wurde.) das auch schon so ausgesprochen hat.
Bezüglich Literatur habe ich ein wenig gestöbert und einen interessanten Artikel von Dr. Prokisch, dem Leiter der Numismatischen Abteilung am O.Ö. Landesmuseum gefunden und zwar im 145. Band des "Jahrbuches des O.Ö. Musealvereines" (Jahr 2000): "Die Sammlung Österreichischer Raitpfennige des 16. und 17. Jahrhunderts im Oberösterreischischen Landesmuseum". In diesem Artikel sind 126 Raitpfennige und Raitpfennig-Medaillen aufgelistet, kommentiert und abgebildet. Auch meinen Pfennig habe ich hier gefunden (Nr. 6-8) und weiß daher jetzt, dass er von Ferdinand I. stammt.
Der Pfennig wurde in Hall geprägt und scheint daher auch bei Norz-Tursky ("Die in der Münzstätte Hall geprägten amtlichen Raitpfennige" in Haller Münzblätter 5 1987/92 S 50-86 auf).
LG
OTAKAR

Autor:  bibliothekar [ 11. Nov 2011, 20:19 ]
Betreff des Beitrags:  Re: Interessante Kupfermünze!! gelöst -> Rechenpfennig

Lieber otakar,

es gibt von Dr. Prokisch noch das Spezialwerk über die öst. Raitpfennige, siehe hier:

http://www.muenzenwoche.de/de/Archiv/8?&id=41&type=n

Wir haben das in der Bibliothek ist wirklich ein großartiges Werk.

Lg

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