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Silbermedaille mit Widmung?
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Autor:  südwester [ 7. Apr 2011, 08:44 ]
Betreff des Beitrags:  Silbermedaille mit Widmung?

Diese Silbermedaille mit Bildnis vom letzten Reichskanzler und der Inschrift "30.1.1933 Adolf Hitler" (der "Tag von Potsdam")
wirft einige Fragen auf.
Material ist Silber, Durchmesser 30,4 mm, gehenkelt. Etwa 10 g. Rechts neben der (30) die Punze "3 W 3".
Das Interessante ist die Rückseite. Im Lorbeerkranz die eingravierte Inschrift "Major Scultetus 1937."
Major Scultetus war einer der tapfersten und ritterlichsten Offiziere der Kaiserl. Schutztruppe, er ließ sich damals in der Wüste ein Haus bei Swakopmund bauen. Heute mitten in der Stadt am Südring, das Scultetus-Haus.
Ist die Gravierung ein Eigentumsnachweis? Oder wurden diese Silbermedaillen an verdiente Persönlichkeiten "vergeben"?

Gruß Südwester

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Autor:  helcaraxe [ 7. Apr 2011, 11:21 ]
Betreff des Beitrags:  Re: Silbermedaille mit Widmung?

Die Inschrift sieht mir nachträglich angebracht aus?

Autor:  südwester [ 7. Apr 2011, 13:50 ]
Betreff des Beitrags:  Re: Silbermedaille mit Widmung?

Aber freilich, die Widmung ist nachträglich angebracht worden. Die Medaillen wurden mit freier Fläche im Lorbeerkranz geprägt.

Südwester

Autor:  mauritius-man [ 9. Apr 2011, 22:54 ]
Betreff des Beitrags:  Re: Silbermedaille mit Widmung?

Ich sehe das so.:
Irgendwie ist der Major in dem Besitz dieser Medaille gekommen.
Entweder aus Verdienst -- oder aus Kauf.
Dann...irgendwann später...kam er auf die Idee, seinen Namen eingravieren zu lassen.
Und auf diese Art u Weise ist sie auf und überkommen.

Autor:  KarlAntonMartini [ 9. Apr 2011, 23:17 ]
Betreff des Beitrags:  Re: Silbermedaille mit Widmung?

Das könnte der Scultetus (Familie stammt aus Schlesien) sein, der 1914 Ortskommandant von Swakopmund war, damals als Oberleutnant. Er hatte sich ganz gut gegen die Briten geschlagen.

Autor:  südwester [ 9. Apr 2011, 23:45 ]
Betreff des Beitrags:  Re: Silbermedaille mit Widmung?

Lieber KAM,
ja selbstverständlich ist das unser "alter" Scultetus.Die "Küstenschutzabteilung" hat den Briten 1914/15 arge Kopfzerbrechen gemacht. Besonders Tetje Woker, Kriegsfreiwilliger und echter Hamburger Jong, hat den Briten gewaltig eingeheizt. Er ließ sich zw. Walfischbucht und Swakopmund in einer Klavier-Transportkiste eingraben und sprengte die anrückende Okkupationstruppe mit Minen in die Luft. Hptm. Scultetus war sehr skeptisch ob so was gelingen könnte und meinte, er solle lieber sein Leben schonen. Erst als er 3x an dessen getarntem Unterstand vorbeigeritten war, gab er die Einwilligung zu diesem Himmelfahrtskommando. Tetje schlug sich hinterher nach Swakopmund durch, versteckte sich bei einer recht hübschen Swakopmunderin und konnte sich zu Scultetus durchschlagen. Für beide blieb die Episode nicht ohne Folgen. Die Jungfrau gebar 9 Monate später einen Sohn, Woker bekam das EK I vom Kaiser verliehen (natürlich nicht für den Sohnemann, sondern seine kühne Tat. "Bravo Tetje" waren des Kaisers Worte.) Die Familie Woker lebt noch heute hier und die Erinnerung dieses Husarenstückes ist bis heute gegenwärtig.
Ich komme im Moment nicht dazu, werde aber vom alten Scultetus mal ein Bild nachliefern.

Südwester

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