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Kolonialmedaille in Silber
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Autor:  südwester [ 10. Feb 2011, 06:27 ]
Betreff des Beitrags:  Kolonialmedaille in Silber

Diese Medaille findet sich im Swakopmunder Museum. Sie war mir bisher unbekannt.

Sie zeigt auf einer Seite die Weltkugel mit den Umrissen von Afrika mit markierten dt. Kolonien, umrahmt von den Hauptstädten der Kolonien in Afrika, sowie Rabual (DNG), Tsingtau (Pachtgebiet) und Apia (Deutsch-Samoa). Dazwischen typische Tiere aus Afrika.
Auf der anderen Seite einen nackten Krieger, der mit dem Schwert Stacheldraht zerschlägt und die Inschriften "MEHR RAUM" und "REICHSKOLONIALBUND".
Die Medaille ist aus Silber, Durchmesser 36 mm, Gewicht ca. 28 Gramm.
Ich würde die Medaille etwa in die Zeit zw. 1933 und 1939 legen. Weiß einer von Euch etwas darüber?
Die Inschrift "MORIN" deutet auf den Bildhauer und Madailleur Georges Morin (* 30. April 1874 in Berlin; † 5. Februar 1950 Berlin) hin, der u. a. für künstlerische Aktdarstellungen bekannt war.

Südwester

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Autor:  coin-catcher [ 10. Feb 2011, 11:33 ]
Betreff des Beitrags:  Re: Kolonialmedaille in Silber

Ja,

diese Medaille ist bekannt - bzw. mir sind 2 Ausführungen bekannt - Silber und Bronze.
Dein gezeigtes Stücke müsste noch eine Randpunze haben: Bayer.Hauptmünzamt Silber 900f.
Die Medaille stammt aus dem 3.Reich.
Anlass war wohl die Gründung des Reichskolonialbundes 1933 - andere legen es auf das 50. jährige bestehen des Reichskolonialbundes aus (jedoch gab es vor 1933 lediglich viele zerstreute Gemeinschaften, die erst mit dem Reichskolonialbund zusammengelegt worden sind - der RKB ist quasi der Dachverein gewesen).

Der "Stacheldraht" soll wohl Dornengestrüpp darstellen.

Referenz: Slg. Grönegreß 1249
Allerdings hat das Stück ein Gewicht von 19,62 Gramm, aber auch 36mm DM (ein anderes 19,66 Gramm) - ich denke, das Ausgangsgewicht ist 19,7 Gramm.

Ein Stück wurde im November 2010 bei WAG angeboten - blieb jedoch beim Ausrufpreis von 125 Euro liegen.

Autor:  coin-catcher [ 10. Feb 2011, 11:42 ]
Betreff des Beitrags:  Re: Kolonialmedaille in Silber

So,

ich habe jetzt nochmal genauer nachgeschaut.

Dein Stück müsste mit "WUERTT.MUENZAMT SILBER 900 FEIN" gepunzt sein, dann sollte auch das Gewicht hinkommen. (ggf. auch mit Bayer. Hauptmünzamt - dann gab es da wohl 2 verschiedene Schrötlinge).

Noch ein kleiner Nachtrag zum Anlass. Gorny&Morsch ordnet das Stück auch zum 50. jährigen Bestehen des Reichskolonialbundes ein.

Autor:  coin-catcher [ 10. Feb 2011, 11:48 ]
Betreff des Beitrags:  Re: Kolonialmedaille in Silber

Ein Beitrag steht auch im:
Weisse Helden, schwarze Krieger: zur Geschichte kolonialer Männlichkeit in Deutschland 1918 - 1964 - von Sandra Maß

Ab Seite 246
http://books.google.de/books?id=453rHx9 ... le&f=false

Autor:  südwester [ 10. Feb 2011, 12:04 ]
Betreff des Beitrags:  Re: Kolonialmedaille in Silber

Hallo Nils,

danke für die Informationen. Randpunze vom Württ. Münzamt, stimmt. 50. Jahrestag des Kolonialvereins geht nicht. Die Selbstvereinigung war ja erst 1933, die "verordnete" 1936. Vermutlich aber zu einem dieser Daten ausgegeben, vielleicht ja auch zur gr. Kolonialausstellung in Dresden.

Südwester

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