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Hansa Brauerei Swakopmund https://www.numismatik-cafe.at/viewtopic.php?f=22&t=2005 |
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Autor: | südwester [ 15. Mär 2010, 21:00 ] | |||
Betreff des Beitrags: | Hansa Brauerei Swakopmund | |||
Guten Abend, hier mal ein eher seltenes Stück mit Bierbezug. Die einzige Wertmarke der Hansa Brauerei aus Swakopmund. "Hern" verlegt das Stück nach DSWA, das ist leider Quatsch. Erstens wurde die Brauerei erst 1928 gegründet, zweitens wurden zu deutscher Zeit niemals Marken in engl. Sterlingwährung herausgegeben. Hier nun die Daten: Hern # 1106, Durchmesser 23,3 mm, Aluminium, 1 mm dick, Gewicht 0,888 Gramm. Vs: HANSA BRAUEREI LTD. Rs: BIER MARKE I Shilling Beidseitig Perlstab. Leider ist auch von den Nachfahren der jahrzentelangen Besitzer der Brauerei nichts über diese Marke zu erfahren, ja sie kennen diese nicht einmal. ich würde die Marke Ende der zwanziger/Anfang dreißiger Jahre legen. 1 Schilling war damals sehr viel Geld. Es könnte sich um das Deputatbier für eine Woche für die Brauer gehandelt haben. Die Brauerei gehörte in den letzten Jahrzehnten zum List-Konzern, wurde vor drei oder vier Jahren geschlossen. Gruß, Südwester
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Autor: | Afrasi [ 15. Mär 2010, 22:13 ] |
Betreff des Beitrags: | Re: Hansa Brauerei Swakopmund |
Moin! Schönen Dank fürs Zeigen! Irgendwie klopft - selbst bei so einem kaputten Teil - mein Herz immer noch höher, als bei irgendeiner langweiligen Gedenkmünze in Polierter Platte. ![]() In so einem Teil ist noch Leben, lebendige Geschichte, drin ... ![]() Tschüß, Afrasi |
Autor: | KarlAntonMartini [ 15. Mär 2010, 22:30 ] |
Betreff des Beitrags: | Re: Hansa Brauerei Swakopmund |
Schon spannend! Die Hansa-Brauerei wurde doch erst Ende der 20er gegründet. Ich habe hier von einem Fachmann gehört, daß es noch in den 50ern in Windhuk einen deutschen Kaufmann gegeben hat, der Bestellungen von Token nach Deutschland vermittelte. - Das wäre vielleicht ein Ansatz für die weitere Forschung. Grüße, KarlAntonMartini |
Autor: | südwester [ 15. Mär 2010, 22:45 ] |
Betreff des Beitrags: | Re: Hansa Brauerei Swakopmund |
KarlAntonMartini hat geschrieben: Schon spannend! Die Hansa-Brauerei wurde doch erst Ende der 20er gegründet. Ich habe hier von einem Fachmann gehört, daß es noch in den 50ern in Windhuk einen deutschen Kaufmann gegeben hat, der Bestellungen von Token nach Deutschland vermittelte. - Das wäre vielleicht ein Ansatz für die weitere Forschung. Grüße, KarlAntonMartini Das Problem ist, das ist auch schon wieder 60 Jahre her und diese Leute liegen heute mit Demenz im Altersheim oder unter den großen Kameldornbäumen. Einer der Besitzer der Brauerei lebt noch in Swakopmund und weiß von nichts!! Schade! Gruß, Südwester |
Autor: | KarlAntonMartini [ 15. Mär 2010, 22:50 ] |
Betreff des Beitrags: | Re: Hansa Brauerei Swakopmund |
Ja, das ist schon ein Problem. Aber wenn Token aus Deutschland importiert wurden, müßte es doch Spuren in der Verwaltung gegeben haben, Zoll- und Frachtpapiere zB. - in welchem Archiv ist das gelandet? |
Autor: | südwester [ 16. Mär 2010, 06:31 ] |
Betreff des Beitrags: | Re: Hansa Brauerei Swakopmund |
KarlAntonMartini hat geschrieben: Ja, das ist schon ein Problem. Aber wenn Token aus Deutschland importiert wurden, müßte es doch Spuren in der Verwaltung gegeben haben, Zoll- und Frachtpapiere zB. - in welchem Archiv ist das gelandet? Man hätte beim Ausräumen der Brauerei dabeisein müssen, das wurde alles weggeschmissen. Archiv gibt es keines in Swakopmund (außer einem privaten Archiv). In Windhuk lagern nur amtliche Akten. Allerdings dürfte es fast unmöglich sein, da etwas zu finden. Die Zeitzeugen sterben weg. Für die heutigen Herren im Land ist das alles Rassistenkrempel einer aufgezwungenen Kultur. Nampost hat z.B. sein gesamtes Archiv vernichtet, die Archivbögen mehr oder weniger verschleudert. Die Post weiß weder wann irgendein Postamt eröffnet wurde, noch konkret, wieviele PÄer es zur Zeit genau gibt. Da muß man hier die Philatelisten fragen. Das scheint aber normal in südlichen Gefilden zu sein. Auf Samoa habe ich 2002 eine Liste der aktuellen Postämter vom General Postmaster erhalten. Keine 20% existierten wirklich noch, manchmal fand ich den Stempel in angrenzenden Privathäusern als nutzloses Souvenir. Interessiert niemanden. Gruß Südwester |
Autor: | KarlAntonMartini [ 16. Mär 2010, 08:26 ] |
Betreff des Beitrags: | Re: Hansa Brauerei Swakopmund |
südwester hat geschrieben: KarlAntonMartini hat geschrieben: Ja, das ist schon ein Problem. Aber wenn Token aus Deutschland importiert wurden, müßte es doch Spuren in der Verwaltung gegeben haben, Zoll- und Frachtpapiere zB. - in welchem Archiv ist das gelandet? Man hätte beim Ausräumen der Brauerei dabeisein müssen, das wurde alles weggeschmissen. Archiv gibt es keines in Swakopmund (außer einem privaten Archiv). In Windhuk lagern nur amtliche Akten. Allerdings dürfte es fast unmöglich sein, da etwas zu finden. Die Zeitzeugen sterben weg. Für die heutigen Herren im Land ist das alles Rassistenkrempel einer aufgezwungenen Kultur. Nampost hat z.B. sein gesamtes Archiv vernichtet, die Archivbögen mehr oder weniger verschleudert. Die Post weiß weder wann irgendein Postamt eröffnet wurde, noch konkret, wieviele PÄer es zur Zeit genau gibt. Da muß man hier die Philatelisten fragen. Das scheint aber normal in südlichen Gefilden zu sein. Auf Samoa habe ich 2002 eine Liste der aktuellen Postämter vom General Postmaster erhalten. Keine 20% existierten wirklich noch, manchmal fand ich den Stempel in angrenzenden Privathäusern als nutzloses Souvenir. Interessiert niemanden. Gruß Südwester Schade! Es wird die Zeit kommen, da werden sie es bedauern. |
Autor: | südwester [ 17. Mär 2010, 23:12 ] |
Betreff des Beitrags: | Re: Hansa Brauerei Swakopmund |
Guten Abend, bescheidener Extrakt mehrstündiger Wühlerei in altem Papiergelumpe: Bereits 1900 erste Anfänge im Braugewerbe in Swakopmund (Bavaria Bräu). Erste Brauerei in DSWA! 1905 eröffnet die Swakopmunder Brauereigesellschaft einen größeren Bierbraubetrieb. 1905 hat Swakopmund bereits 1433 Einwohner (ohne Schutztruppe!). 1912 wird von Johann Heuschneider die Kronen-Brauerei erbaut (das Haus steht heute noch in der Brückenstraße, Restaurant "The Grape Vine"). Aus dieser Brauerei ging ab 19.1.1929 die Hansa Brauerei hervor (weiterhin im Besitz der Fam. Heuschneider). Gruß, Südwester |
Autor: | KarlAntonMartini [ 18. Mär 2010, 10:40 ] |
Betreff des Beitrags: | Re: Hansa Brauerei Swakopmund |
Mühsam nährt sich das Eichhörnchen, das ist bei historischen Forschungen oft so! Der Name Bavaria-Bräu deutet auf die süddeutsche Herkunft des Brauers hin. Jauch hieß der, vielleicht ein weitläufiger Verwandter des Fernsehmenschen? |
Autor: | +EPI+ [ 18. Mär 2010, 15:25 ] |
Betreff des Beitrags: | Re: Hansa Brauerei Swakopmund |
Zum Wert: Eine Arbeit, die sich auf Simbabwe bezieht; zeitliche Einordnung (schnelles Überfliegen) 1910 bis 1935: "Frauen, ob migrierend oder auf dem Land verbleibend, nutzten neue Einkommensquellen. Sie konnten z.B. ihre traditionellen Kenntnisse nutzen und Bierbrauerin in der Arbeiterwohnsiedlung eines Bergwerks werden, einen Becher Bier für einen Schilling verkaufen und damit wesentlich mehr verdienen als ein Bergarbeiter mit einem Lohn von zehn Schilling und einer Lebensmittelration pro Monat (Schmidt 1992:60)." http://bieson.ub.uni-bielefeld.de/vollt ... 03_kap.pdf (Seite 52) |
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