Dieser Jeton kam gerade rechtzeitig. Denn morgen jährt sich der Anlaß dafür zum 300.sten Mal: die Thronbesteigung George I. und damit der Welfen auf dem britischen Thron. George wurde kein beliebter König in England, er sprach kein englisch und ließ Parlament und seine Minister machen. Seine Frau Sophia sperrte er im Schloß Ahlden ein und nahm stattdessen seine Mätresse mit nach London, Ehrengard Melusine von der Schulenburg, Duchess of Kendal & Munster, Marchioness of Dungannon, Princess of Eberstein, Countess of Feversham & Dungannon, Baroness Glastonbury & Dundalk, wie sie sich später nennen durfte. (Titel waren billiger als Schmuck.) Der neue König wurde mit Medaillen begrüßt und fürs Volk mit Jetons. Und sofort waren die Nürnberger Kopisten da und mischten im Geschäft mit. Daß es eine Nürnberger Prägung ist, schließt Mitchiner aus dem Münzmetall Messing statt Latten und dem Fehler "drot" statt "droit" in der Devise unterhalb des Wappens. Das Wappen ist ohnedies keine Meisterleistung des Stempelschneiders. Gleichwohl wurde der selbe Rückseitenstempel 1727 für einen Jeton auf Georg II. noch mal verwendet. - Schön finde ich die Patina, die beinahe die Intensität der Patina einer römischen Bronze erreicht. - Mitchiner 5006. Grüße, KarlAntonMartini
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