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Kupfermünze vergolden https://www.numismatik-cafe.at/viewtopic.php?f=12&t=875 |
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Autor: | Klosterschueler [ 9. Aug 2009, 09:31 ] |
Betreff des Beitrags: | Kupfermünze vergolden |
Liebe Freunde! Meine Kinder wollen Action in den Ferien. ![]() Habt ihr bei folgemdem Experiment irgendwelche Sicherheitshinweise für mich? http://www.chempage.de/versuche/EC/EC%2 ... %20001.htm Wie erhitze ich die Natronlauge mit dem Zinkpulver? Metallgefäß am Her is nicht, wie ich annehme ![]() Klosterschüler |
Autor: | Münz-Goofy [ 9. Aug 2009, 11:02 ] |
Betreff des Beitrags: | Re: Kupfermünze vergolden |
Moin klosterschueler, ich würde von diesem Experiment generell abraten. Konzentrierte Natronlauge ist nichts für Kinder. Der Versuch ist auch nicht für die Durchführung in der Küche gedacht, sondern eher für ein Labor mit Abzug. So interessant es auch aussehen mag, wie sich die Zinkschicht ("versilbert") durch weiteres Erhitzen mit dem Kupfer zu Messing legiert ("vergoldet"). Ich weiß nicht, ob man z.B. mit einem Campingkocher die dazu nötige Temperatur erreicht. Die in der Experimentalvorschrift erwähnte nichtleuchtende (sauerstoffreduzierte) Bunsenbrennerflamme ist immerhin ca. 1500 °C heiß. Aber auch ohne dieses technische Fragezeichen ist der Umgang mit konz Natronlauge nicht für den Hausgebrauch geeignet. Man stelle sich nur einmal vor, daß das Glas bei Siedetemperatur zerspringt oder etwas überkocht/überspritzt. Dann geht man möglicheweise reflexartig mit einem Lappen dran und verätzt sich die Finger. Oder man merkt gar nicht, daß man beim Einfüllen oder sonstwann eine Spur davon auf die Haut bekommen hat. Das Ergebnis davon merkt man meist erst später. Einen Erfahrungsbericht zu genau diesem Experiment findest Du übrigens hier: http://www.ciao.de/der_Haut__Test_2825904 Laßt bitte die Finger davon! Dietmar |
Autor: | Klosterschueler [ 9. Aug 2009, 11:28 ] |
Betreff des Beitrags: | Re: Kupfermünze vergolden |
Lieber Dietmar! Genau deshalb hab ich die Frage hier gestellt, weil mir das suspekt vorgekommen ist..... Danke für deinen Hinweis, ich werd das verschieben, bis sich eine geeignete Laborumgebung findet. Klosterschüler |
Autor: | Klosterschueler [ 9. Aug 2009, 19:58 ] |
Betreff des Beitrags: | Re: Kupfermünze vergolden |
Liebe Freunde! Ich habe mich heute auf kindergerechte Experimente konzentriert: Angelaufene Kupfermünzerl (aus dem Geldbörserl ihr könnt mich ja eine Stunde an den Forums-Marterpfahl binden) in eine Lösung aus 1/8l Essigessenz und 3 Tl Salz. Kupfermünzerln werden rasch sauber. ![]() Mit Spüli gereinigte Eisenschraube einlegen und einige Stunden warten: Schraube mit Kupfer überzogen! Frage an die Chemiker: Schraube läuft zuerst schwarz an und es schwimmen in der Suppe auch einige schwarze Krümel rum: Was ist das? Klosterschüler |
Autor: | pingu [ 9. Aug 2009, 20:42 ] |
Betreff des Beitrags: | Re: Kupfermünze vergolden |
Hallo, bin zwar kein Chemiker.... Scheint jedenfalls eine extrem korrossive Mischung zu sein (1/8l Essigessenz und 3 Tl Salz). meine Vermutung: Es könnte sich um Magnetit Fe3O4 handeln oder um eine Eisenoxid/hydratverbindung - mineralogisch ähnlich Limonit. Wahrscheinlicher ist jedoch, das die Eisenschraube aus Manganstahl ist und es sich um Manganoxid handelt. Halt mal an die Seite des Glases einen Magneten, wenn die Krümel zum Magneten wandern ist es mit fast 100% eine Eisenverbindung, wenn nicht wird es Manganoxid sein. Bei limonitischen Verbindungen sollte das Ganze nach etwas Zeit als braune Flocken enden (weitere Aufoxidierung). Grüße pingu |
Autor: | Klosterschueler [ 9. Aug 2009, 20:51 ] |
Betreff des Beitrags: | Re: Kupfermünze vergolden |
Lieber Pingu! Vielen Dank für deine Tipps! Ich werde morgen das Experiment wiederholen und zu Steigerung des Effektes zwischenzeitlich mit einem Magneten rumwerken ![]() Klosterschüler |
Autor: | pingu [ 20. Aug 2009, 12:27 ] |
Betreff des Beitrags: | Re: Kupfermünze vergolden |
Hallo, habe mal dein Experiment etwas abgewandelt und Zweckentfremdet. vorab bitte keine grauen Haare bekommen und den Herzschrittmacher etwas langsamer stellen ![]() ca. 15%ige Salzsäure und ca. 40 -50 Käschmünzen die sich jedem Reinigungsversuch wiedersetzten (Kai-Yuan-Tong-Bao von 621). Die Münzen alle zusammen 10 Minuten in der Säure gebadet, unter extrem starkem aufbrausen (jede Menge Verkrustungen mit CaCo3 wurde entfernt). Dann die Münzen unter einem starken Wasserstrahl abgespült und im Anschluß sofort für eine halbe Stunde in konzentrierter Natron Lösung gekocht. Danach nochmals gespült und im Trockenschrank bei 125°C eine Stunde getrocknet. Ergebniss 1: ca. 30 Münzen in sehr guter Erhaltung, der Rest weist immer noch nicht entfernbare Verkrustungen auf (vermute Ca[SO4]x2H2O) - mal sehen die schaff ich auch noch.... Ergebniss 2: eine grünblaue Lösung aus Salzsäure unbekannter Konzentration in der Kupfer, Zink und Blei incl. deren Chloride gelöst vorliegen. - mit der geht es weiter: Der nächste Schritt wäre neutralisieren und entsorgen gewesen, mir fiel aber mein leicht verschmutzter Einkaufswagenchip (50-Sen) aus Silber in die Hände. Also in einem Anfall von Wahnsinn diesen für 1-2 Sekunden in der Lösung gebadet und dann sofort abgespült. Ergebniss: eine Regenbogentönung leider ist sie mit dem Finger unter leichtem Druck abreibbar. Heute Abend werde ich mal versuchen ein Bild davon zu machen und hier mit einzustellen. Grüße pingu |
Autor: | pingu [ 20. Aug 2009, 19:52 ] |
Betreff des Beitrags: | Re: Kupfermünze vergolden |
Hallo, hier das versprochene Bild. Dateianhang: Leider ist der Farbverlauf auf dem Scan nicht annähernd so spektakulär wie auf der Münze in der Hand. Ich hoffe man erkennt auch so genug.Grüße pingu |
Autor: | Klosterschueler [ 20. Aug 2009, 20:48 ] |
Betreff des Beitrags: | Re: Kupfermünze vergolden |
Lieber Pingu! Ein so bedeutendes Forum wie das Numusmatik-Cafe muss natürlich auch einen Alchemisten beschäftigen - weiter so, das wird schon ![]() Klosterschüler |
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