Um 1190 besaß Wiesdorf schon eine Pfarrkirche; sie wurde 1281 urkundlich erwähnt. Neuere Forschungen haben ergeben, daß es 1155 schon einen Pfarrer in Wiesdorf gab. Wiesdorf ist heute ein Stadtteil der Großstadt Leverkusen. Bis zum 1. April 1920 bildeten die Gemeinden Wiesdorf und Bürrig die Bürgermeisterei Küppersteg. Sie vereinigten sich zu einem Gemeinwesen mit dem Namen Wiesdorf und man stellte den Antrag, das Stadtrecht zu erhalten. Am 12. Februar 1921 wurde dem stattgegeben und das Stadtrecht verliehen. Ab 1923 besaß die Stadt Wiesdorf ein eigenes Wappen. Darin ist der Bergische Löwe und ein Rheinkahn dargestellt, symbolisch für die landschaftliche Lage der Stadt. Im Westen der Rhein und im Osten die Berge und Wälder des Bergischen Landes. Von 1921 bis 1930 war Wiesdorf eine selbständige Stadt. Am 1. April 1930 entstand dann durch Zusammenschluß mit den Gemeinden Rheindorf, Schlebusch und Steinbüchel eine größere Stadt. Sie erhielt den klangvollen Namen Leverkusen. Wurden in den 20er Jahren die Begriffe für Wiesdorf wie „Industriestadt" und „Farbenstadt" geprägt, so liest man in der 30er Jahren von Leverkusen als „Brunnenstadt". In der Tat ließ Carl Duisberg, Generaldirektor und Geheimrat, selten eine Gelegenheit aus, Skulpturen und Brunnen zu erwerben und sie in der Öffentlichkeit auszustellen. In den Kolonien ließ er insgesamt 10 Brunnen bauen.
Am 1. September 1923 gab die Stadt Wiesdorf eine Serie (5 Stück, Reihe A bis E) von Notgeldscheinen zu Zehn Millionen Mark heraus. Hier liegt der seltene Fall von Serienscheinen bei Großgeldscheinen vor. Alle Scheine weisen die gleiche Vorderseite auf. Die Rückseiten sind nach dem Motto „Kunstwerke in Wiesdorf" gestaltet. Gemeinsames Wasserzeichen (75) Kölner Waben. Druckfirma M DuMont Schauberg Köln. Katalog: Hans Meyer - Das Papiernotgeld der Rheinprovinz. Die Darstellungen auf den Rückseiten:
Kriegerdenkmal (Ehrenfriedhof an der Rennbaumstr.) Kriegerdenkmal von Fritz Klimsch: „Stahlhelm" früher zentraler Teil der Anlage im Ehrenhain der Bayerkolonie III in Wiesdorf. 1916-1920 Untersberger Marmor, Ursprung im Ehrenhain, Kolonie III; in August 1980 wegen Beschmutzung restauriert und tansloziert nach Leverkusen-Opladen, Kriegsgräberstätte Rennbaumstraße, dazugehörige Umfassungsmauer der Anlage, auf der die Namen der Gefallenen des I. Weltkrieges angegeben waren, nicht wieder errichtet.
Feierabendbrunnen (Kolonie II Anna) Der erste Brunnen, der in der Kolonie II aufgestellt wurde, ist der Feierabendbrunnen des Düsseldorfer Bildhauers Josef Hammernschmidt. Als Geschenk an die Koloniebewohner wurde er von Dr. Carl Diusberg gestiftet und in Gegenwart des Direktoriums am 16. November 1913 eingeweiht, stellt eine männliche Figur mit der Ziehharmonika dar und besteht aus Muschelkalk. Auf dem Carl-Diusberg-Platz steht er seit über neunzig Jahren
Wohlfahrtsbrunnen (Mutter-und-Kind-Brunnen) (Kolonie II Anna) Das Direktorium der Farbenfabriken nimmt die Silberhochzeit (September 1913) zum Anlaß, von Fritz Klimsch auf dem Adolf-von-Baeyer-Platz in der Siedlung Anna genannten Kolonie II einen Brunnen errichten zu lassen. Diese leider der Citybebauung der 60er Jahre gewichene Arbeit aus Muschelkalk sucht in ihrer bildhaften Formulierung einer Caritas den Bezug zu den Wohlfahrtsleistungen der Farbenfabriken und der sie lenkenden Personen. Auf einer Säule, die sich über die Mitte des Beckens erhebt, das aus drei aneinander gelegten, hohlen Halbkugeln besteht, sitzt eine bekleidete Frauengestalt, an die sich ein nackter Junge Schutz und Zuwendung findend anschmiegt. Dieser „Wohlfahrtsbrunnen" betitelte, dem der Wohlfahrt verpflichteten Ehepaar auch unter Berücksichtigung ihrer künstlerischen Interessen zugeeignete, plastische Bildwerk bildet den Auftakt zur weiteren Ausstattung der Siedlung mit künstlerischem Schmuck.
Brunnen Vater und Kind (Kolonie II Anna) Der Brunnen, ein Werk des Münchener Bildhauers Professor Hermann Hahn, steht im Einmündungsbereich der Nobelstraße mit der Liebig- und der Johannes-Wislicensus-Straße, unweit der Dhünn. Er wurde im März 1921 errichtet.
Diana auf der Jagd Bei diesen Statuen handelt es sich wohl um die Bronzegruppe "Jägerinnen" von Fritz Klimsch aus dem Jahre 1912. Sie stammt sie aus der Sammlung von Carl Duisberg und steht heute im Japanischen Garten in Leverkusen.
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Dateikommentar: "Kriegerdenkmal" von Klimsch
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Dateikommentar: "Feierabendbrunnen" von Hammerschmidt
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Dateikommentar: "Wohlfahrtsbrunnen" von Klimsch
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Dateikommentar: "Brunnen Vater u. Kind" von Hahn
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Dateikommentar: "Diana auf der Jagd" von Klimsch
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_________________ Wenn die Inflation das Geld verzehrt, wird in Telefonmünzen gespart.
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