Dieser Obol hat für mich eine ganz besondere Bedeutung, da er vor genau 20 Jahren mein erster Kelte war. Die äußerst seltene Prägung wurde erstmalig 1991 publiziert. (MÖNG Band XXXI-Nr.1- 1991, S 5-10)
Schon Dembski merkte damals an, dass dieser Typ bezüglich der Aversdarstellung bei den Mittel- und Ostkelten keine Parallelen hat und innerhalb der Prägungen Österreichs völlig isoliert dasteht. In einer seiner letzten Arbeiten nannte Göbl diesen Typ : Schildtyp (Halbkreise-Typ/Hirsch) R. Göbl, Münzprägung und Geldverkehr der Kelten in Österreich, Wien 1992
Zu dieser Aversdarstellung haben sich bis heute lediglich bei den Prägungen der Kelten Englands Darstellungen mit Parallelen zu diesem Aversbild gefunden.
Die Rückseite zeigt ein abstrakt wiedergegebenes laufendes Tier. Dabei könnte es sich sowohl um einen Hirschen, als auch einen Stier handeln, wobei für einen Stier die Wiedergabe der primären Geschlechtsteile spricht. Andrerseits ist es bei dieser starken stilisierung durchaus möglich, dass ein Hengst gemeint ist.
Dieses Bild könnte möglicherweise durch das Kleinsilber Roseldorf III beeinflusst worden sein, die Münze wurde aber sicher später ausgeprägt.
Die Prägung wurde bisher mit lediglich 3 Belegen von einem einzigen Niederösterreichischen Fundort nachgewiesen, von dem ebenfalls mehrere Belege des Typs R III vorliegen..
Av: Von einer Mittellinie heben sich symmetrische Halbkreise ab, an die nach außen hin weitere Kreissegmente ansetzen. In den Zwickeln befinden sich kleine Kreise mit Punkten.
Rv: Links laufender Stier(Hirsch), darüber 3 Punkte, darunter Schlaufe. Dasselbe Beizeichen kommt auch beim Klensilber Typ Pentagramm/Pegasusprotome vor.
Stark geschüsselter Schrötling aus gutem Silber. G: 0,43g D: 11mm.
Grüße Harald
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_________________ Cuiusvis hominis est errare, nullius nisi insipientis in errore perseverare.
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