Lieber rainschnarcher,
zur Mitte des 13. Jahrhunderts gab es an sich "offiziell" nur Silbermünzen im damaligen ostösterreichischen Raum. Der B 179 ist dabei nicht ganz selten und ich habe ihn auch schon selbst gefunden, bzw. in einigen Münzfunden, hauptsächlich zusammen mit Pfennigen aus dem Österreichischen Interregnum, gesehen. Es gibt sogar einige Exemplare ohne das Kreuz (vielleicht durch einen Stempelbruch?). Allerdings wurde auch im Mittelalter sehr viel gefälscht und es ist eigentlich erstaunlich, wie viele Fälschungen gefunden werden. Diese Münzen tauchen aber nur sehr selten am Markt auf. Vielleicht weil sie keine guten Preise erzielen oder von den Findern als wertlos eingeschätzt und weggeworfen werden?
Für mich handelt es sich bei jenem von dir vorgestellten Stück um eine sogenannte "weißgekochte Münze", die ihre silberne Oberfläche im Laufe der rund 750 Jahre im Boden eingebüßt hat. Aufgrund des sehr professionellen Prägebildes, das sich praktisch nicht von den offiziellen Ennser Prägungen unterscheidet, liegt der Verdacht nahe, dass man hier vielleicht einmal aus Silbermangel eine Serie mit "etwas schlechterer Legierung" geprägt hat?
Ein sehr interessantes Stück!
hexaeder
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