Liebe MA-Freunde,
hier noch zwei Habsburger (Münzst. Aachen) und "a bisserl" Geschichte, die ohnehin bekannt sein dürfte:
Rudolf I., der erste Habsburger am Königsthron des Röm. Dt. Reichs - trotz seiner geographischen Herkunft (Kaiserstuhl) blieb ihm der Titel eines Kaisers verwehrt
-, hatte seine Wahl seiner Unbedeutsamkeit zu verdanken, da die Kurfürsten den (zu) mächtigen und in der Politik erfahrenen Ottokar II. Premysl, der nach dem Herrscherthron strebte, um jeden Preis verhindern wollten.
Bekanntlich kam es zwischen jenem und Rudolf I. zur "Schlacht auf dem Marchfeld", nachdem sich Ottokar geweigert hatte, seine österreichischen Ländereien abzugeben, um sie in Lehen umwandeln zu lassen. Die über Ottokar verhängte Reichsacht dürfte diesem wohl auch nur ein müdes Lächeln abgerungen haben...
Aufgrund einer für die damalige Zeit als unehrenhaft empfundenen militärischen Finte (verborgene Kämpfer), war es dem betagten Rudolf I. gelungen, das wesentlich stärkere Heer seines unbeugsamen Gegners zu besiegen und diesen in der Schlacht zu töten.
Mit Rudolf IV. taten sich die Habsburger ein weiteres Mal in unrühmlicher Weise mit dem "Privilegium Maius" hervor, einer heutzutage lächerlich anmutenden Fälschung - sogar J. Caesar und Nero kamen zu Wort! -, um die Goldene Bulle im Sinne der Habsburger zu erweitern. Zur damalige Zeit schienen aber solch bombastische Fälschungen üblich gewesen zu sein. Obwohl das Priv. Maius von Kaiser Karl IV. nicht anerkannt wurde, erfolgte die Anerkennung durch den späteren Kaiser Friedrich III., der aus dem Hause Habsburg stammte.
Ob nun rühmlich oder unrühmlich; das Priv. Maius hatte dazu geführt, dass die Habsburger den Titel "Erzherzog" tragen durften.
Rudolf I. war offensichtlich wesentlich intelligenter als der Babenberger Friedrich II.,der Streitbare, der sich zwar ohne Tricks und Finten mit allen Größen seiner Zeit - selbst mit seinem Namensvetter, dem Staufer! - angelegt hatte, aber dabei ebenso ehrenhaft erschlagen worden war.
Nach dem Tod von Rudolf I., der als "Beender des Interregnums" und als Heerführer einer der größten mittelalterlichen Schlachten in die Geschichte einging, wählten die Kurfürsten Adolf von Nassau zum neuen König - inzwischen war das Haus Habsburg zu mächtig geworden! - , der dann aber wegen nicht eingelöster Versprechen wieder abgesetzt wurde, um Rudolfs Sohn Albrecht, der bereits von seinem Vater (mit Zustimmung der Kurfürsten) mit den österreichischen Ländereien belehnt worden war, zum König zu machen. Der neue Gegenkönig Albrecht I. von Österreich kämpfte erfolgreich gegen seinen Kontrahenten Albert von Nassau in der Schlacht bei Göllheim, bei der Albert sein Leben verlor. Auch in diesem Fall wurde ganze Arbeit geleistet.
LG & Danke für die vielen schönen Beiträge!
AvP