beachcomber hat geschrieben:
"which is now usually applied to ancient casts of denarii."
das stimmt zwar, ist aber trotzdem falsch!
denn limes-falsa ist 'offizielles' notgeld, während gegossene denare schlicht antike fälschungen sind!
deswegen ist dein didius auch kein limes-falsum, sondern eine antike fälschung
Tut mir leid, dass ich deinen Schlussfolgerungen nicht ganz folgen kann. Um die Aussagen von Curtis Clay über Gussdenare als antike Fälschungen aufzugreifen, so schreibt
Matthias Pfisterer * zum Thema Verbreitung gegossener Denare, wie ich schon an anderer Stelle ausgeführt habe: „Das Militär als Adressat der gegossenen Denare ist auszuschließen, vielmehr dürfte die Zivilbevölkerung der Hauptverwender des Geldes sein. Die produzierenden Stellen dürften führende Institutionen auf lokaler Ebene, etwa größere Gutshöfe etc. gewesen sein". Die Tatsache, das sog. „Falschmünzerwerkstätten“ auch in größeren Legionslagern oder gar Provinzhauptstätten (z. B. Augusta Raurica) gefunden wurden, kann nicht als Gegenargument gelten, da wir nicht wissen, ob es sich wirklich um Falschmünzerwerkstätten gehandelt hat.
Ich möchte an dieser Stelle der Aussage von Curtis Clay nicht widersprechen, dafür habe ich zuviel Hochachtung vor seinem Wissen und seiner Sachkenntnis, vielmehr möchte ich sie relativieren. Als Schlussfolgerung aus Pfisterers These ergibt sich nämlich, dass es sich bei Gussdenaren, die zwar insofern den Charakter von antiken Fälschungen besaßen, als sie nicht staatlichen Münzstätten entstammten, auch um eine Art von „Notgeld“ handelt, da sie offenkundig von offizieller Seite geduldet wurden.
Wenn es sich also bei den Gussdenaren um Notgeld handelte, so kann man wohl auch bei den sog. „Limesfalsa“ davon ausgehen, dass sie ebenfalls nicht aus offiziellen Münzstätten stammen, aber trotzdem als offizielles Zahlungsmittel galten. Eine Unterscheidung in „offizielles Notgeld“ und „antike Fälschung“ erscheint mir daher absurd, da es sich vermutlich um beides handelte, nämlich mehr oder weniger um Fälschungen von offiziell geduldetem Notgeld.
Grüße Justus
*
Matthias Pfisterer, Eine Gruppe severerzeitlicher Fälscherförmchen aus der Sammlung des Instituts für Numismatik und Geldgeschichte, NZ 113 (= Vindobona docet. Festschrift zum vierzigjährigen Bestehen des Instituts für Numismatik und Geldgeschichte der Universität Wien), 2005, pp. 139–152.P.S. Und noch eine Bemerkung. „Falsch“ ist im übrigen ein sehr hartes Wort.
Anmerkung: Matthias Pfisterer hat im übrigen am selben Gymnasium wie ich das Abitur gemacht, wenn auch einige Jahre später.
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