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BeitragVerfasst: 9. Feb 2010, 07:40 
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k&k Hoflieferant, Wirklicher Hofrat
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Hallo miteinander!

Jetzt muss ich doch schon mal eine Münze vorstellen, die sich in meinem Besitz befindet, und an die sich beim Stöbern im Netz einige Fragen knüpfen. Es geht um folgendes Stück:

AE18, Philipp I. Arabs, 244 – 249; 2,63 g.
Av.: IMP C M IVL PHILIPPVS P F AVG P M: belorbeerte, drapierte und kürassierte Büste des Kaisers n. re.
Rv.: CAES ANTIOCH COL // S R; Adler mit ausgebreiteten Schwingen n. li. stehend.
SNG Righetti -. SNG Leypold -. Nicht bei ACsearch, Wildwinds, Asiaminorcoins.com.

Ein Literaturzitat konnte ich dazu nie finden.

Jetzt fand ich diese Münze hier:
http://www.vcoins.com/ancient/rohde/sto ... duct=10044

Hier als Philipp II. bestimmt, was meiner Ansicht nach nicht sein kann, da der Kaiser in der Legende den Titel P M für Persicus Maximus führt, den nur Philipp I. geführt hat und das auch nur kurz in 244 (nach Kienast, er scheint diesen Titel nicht offiziell angenommen zu haben). Das Portrait sieht zwar hier unbärtig aus, wie auch bei meiner Münze, aber dass ist bei beiden, glaube ich, auf Grund der Rauhigkeit nicht mehr sicher festzustellen.

Mich würde interessieren, ob noch jemandem eine solche Münze untergekommen ist (evtl. mit Zitat), und wie Ihr die Frage des Kaisers einschätzt? Die Beurteilung ob Philipp I. oder Philipp II. wird bei Antiochia ja anscheinend häufiger nach Portrait und nicht nach Legende vorgenommen.

Vielen Dank im Voraus!


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helcaraxe
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BeitragVerfasst: 9. Feb 2010, 08:52 
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Professor
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Hallo,

dieser Typus ist mir bislang (bewusst) auch nicht untergekommen.

Auf die Legenden von Antiochia/Pisidien kann man sich ab dieser Ära schlechter verlassen als auf die Portraits.
Aber ob wir aber mit unserer Einschätzung richtig liegen und ob solch feine Vater / Sohn Unterschiede den damals Zuständigen überhaupt wichtig waren ist eine andere Frage. ("Hauptsache man sieht einen Kopf und es steht Phillip drauf.")

Bei den noch späteren letzten Emissionen von Antiochia frage ich mich oft, welche Verhältnisse damls in der Colonia herrschten.
Ob damals schon die Stilrichtung des Surrealismus versucht wurde und die Stempelschneider des Schreibens lateinischer Buchstaben überhaupt noch mächtig waren?

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BeitragVerfasst: 9. Feb 2010, 12:30 
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k&k Hoflieferant, Wirklicher Hofrat
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Hallo Arminius!

Vielen Dank für Deine Zeilen. Du hast schon recht, sowohl Legenden als auch Portraits können in Antiochia sehr unzuverlässig sein - allerdings sind auch sehr gute Leistungen der Stempelschneider zu finden.

Als weiteres Beispiel für meine Vermutung sei diese Münze desselben Kaisers vorgestellt. Die Legende müsste mit dem ... P am Ende wieder für den Vater, den Persicus (Maximus) bezeichnen und das Portrait erinnert doch sehr an Gordian III., was dafür spräche, dass die Münze zu Beginn der Herrschaft des Philipp I., geprägt wurde, als sein Sohn noch nicht Augustus war und Philipp I. eben kurzzeitig den Titel Persicus Maximus führte.


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BeitragVerfasst: 9. Feb 2010, 16:55 
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Professor

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Die 2. Münze:
Krzyzanowska, Monnaies coloniales d'Antioche de Pisidie, Vs. IV, Rs. 30, Taf. XLI, S. 188; ein Exemplar in Istanbul, anscheinend stempelgleich.

Die 1. Münze:
Nicht in Krz., vgl. Vs. V, Rs. 31, ein Unikum im BM: dieselbe Grösse, Porträt ähnelt auch Gordian III., Legende aber ohne P M am Ende, Rs.Typ anders (Merkurstab zwischen zwei Füllhörnern).

Krz. teilt diese frühen Münzen mit P M und dem Gordian-Porträt irrtümlicherweise dem Philipp II. anstatt seinem Vater zu.


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BeitragVerfasst: 10. Feb 2010, 23:29 
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k&k Hoflieferant, Wirklicher Hofrat
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Lieber Curtis,

vielen Dank fürs Nachschauen. Ich freu mich ja immer, wenn ich einen Gedanken hatte, der sich als richtig herausstellt, auch wenn ich nicht der erste war! ;-)

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