Gerhard Schön hat geschrieben:
petzlaff hat geschrieben:
Die Münzen waren unabhängig von der Herkunft in jedem Mitgliedsland gültige Währung. Zehn Gramm Kupfer waren 10 Gramm Kupfer sowohl in Spanien als auch in Vietnam. Da war es egal, was für eine Wertangabe auf die Münze geprägt war.
Vertragsgegenstand der Lateinischen Münzunion waren nur die Münzen in Gold und Silber. Die Bronzemünzen, auch wenn sie nach einheitlichen Spezifikationen ausgebracht wurden, waren nur im jeweiligen Ausgabeland gesetzliche Zahlungsmittel. Kotschinchina oder Indochina waren nicht Mitglieder der Lateinischen Münzunion, dort entsprachen auch nur die Spezifikationen der 1 Centième (und der 1/5 Centième = 2/1000 Piastre, wenn man sich das Loch wegdenkt) den Münzen der Vertragsstaaten zu 2 und 10 Centimes, deshalb waren aber weder die vietnamesischen Bronzemünzen in Spanien noch die spanischen in Vietnam gültig.
Gruß,
gs
Das war mir jetzt aus der vertraglichen Sicht neu. Kannst du eine Quelle nennen?
Varbürgte Tatsache ist aber auch, dass gleichgewichtige und gleichgroße Münzen grenzübergreifend genutzt und akzeptiert wurden. EIn typisches Beispiel ist der britische Halfpenny (GB gehörte m.W. nicht zur Union), der in Frankreich als Sou (5 Centimes) akzeptiert wurde, sowie die französischen Kleinmünzen, die z.B. in Katalonien weit verbreitet waren, weil es dort relativ wenig spanisches Kupferkleingeld gab.
Ich finde das ungemein spannend.