Notgeld - das Wort erweckt bei vielen Menschen eine ganze Reihe von meist beklemmenden Assoziationen: Krieg, Notzeiten, Inflation.
Im Laufe der Geschichte gab es viele schreckliche Kriege in aller Welt, die eine allgemeine Geldentwertung zur Folge hatten, aber nur in wenigen Fällen kam es zu Ausgaben von Notgeld.
Im November 1918 stiegt der Dollar auf 7,50 Mark, im Dezember auf 8 Mark und erreichte im Februar 9, im Mürz 10, im April 12 Mark. Die Reichsdruckerei konnte mit der Geldentwertung nicht Schritt halten und die Regierung mußte Städte und Bezirke zur Ausgabe von Notgeld anhalten. Sie erhielten die Genehmigung, Geldscheine über 1 bis 50 Pfennig auszugeben. Es wurden oft reizende Kunstwerke geschaffen, die heimatgeschichtliche Motive zum Vorwand hatten.
In Köln wurden ab 1917 Kleingeldscheine in den Werten 10 Pfennig, 25 Pfennig und 50 Pfennig ausgegeben. Die Scheine von 1917 tragen die Unterschrift des damaligen Oberbürgermeisters Wallraf. Ab 1918 bis 1921 tragen alle Kleingeldscheine die Unterschrift von Konrad Adenauer. Die Herstellung lag in den Händen von nur zwei kölner Druckereien: M. DuMont Schauberg und J.P. Bachem. DuMont verwendete vorwiegend Papier mit seinem Spezialwasserzeichen "Kölner Waben", während Bachem ausschließlich Papiere mit dem Wasserzeichen "Rheinische Wellen" verwendet hat.
Im Laufe der Jahre wurden mehrere komplette Serien ausgegeben, der Vorderseiten unterschiedlich gestaltet waren, während die Rückseiten alle das Kölner Rathaus zeigen. Die einzelnen Serien haben alle die gleiche Aufmachung in Größe, Farbe und Gestaltung.
Neben diese Verkehrsausgaben hat es auch in Köln sogenannte Serienscheine gegeben. Selbst die Stadt Köln hat sich 1922 an diesem Unsinn mit zwei Ausgaben beteiligt. Am 17 Juli 1922 hat die Reichsregierung dann jede weitere Notgeldausgaben verboten.
| Dateianhänge: |
|
Dateikommentar: Ausgabe vom 1. Juni 1918. In Datum und Siegel "Cöln". Kölner Kleingeldscheine.jpg [ 81.67 KiB | 6343-mal betrachtet ] |