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BeitragVerfasst: 5. Feb 2012, 09:42 
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k&k Hoflieferant, Wirklicher Hofrat
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Wahrscheinlich sehe ich wieder mal den Wald vor lauter Bäumen nicht, aber an diese Bronze beiße ich mir die Zähne aus. :oops: Eigentlich sind ja genug Legendenreste erhalten, aber ich werde und werde nicht schlau draus....

AE16. 4,01 g.

Um jeden Hinweis bin ich sehr dankbar!!


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helcaraxe
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 Betreff des Beitrags: Re: Zum Zähneausbeißen
BeitragVerfasst: 5. Feb 2012, 10:15 
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Professor

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Ankyra in Phrygien, Zeit des Nero. Die Vorderseite zeigt den heiligen Senat, die Rückseite eine Stele. Die Inschrift weist die brühmte AITHCAMENOY-Formel auf: BMC Phrygia 58, Nr. 1f.; SNG Aul. 3421; RPC I 3113. Die Bedeutung der Formel wird kontrovers diskutiert. Ich empfehle dazu die Lektüre des Aufsatzes von Peter Weiß, The Cities and their Money, in: C. Howgego u.a. (Hg.), Coinage and Identity in the Roman Provinces, Oxford 2005, 57-68.


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 Betreff des Beitrags: Re: Zum Zähneausbeißen
BeitragVerfasst: 5. Feb 2012, 11:33 
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k&k Hoflieferant, Wirklicher Hofrat
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Lieber Laterarius,
herzlichen Dank für die prompte Hilfe - darauf wäre ich in der Tat nicht gekommen, allerdings hätte mich das - jetzt für mich klar lesbare - ANK.. in der Rv.-Legende auf die Spur bringen müssen.

Mit großer Freude habe ich festgestellt, dass der von Dir erwähnte Aufsatz sogar online in der Buchvorschau zu lesen ist:
Coinage and Identity in the Roman Provinces
Ich werde mich jetzt dann mal an die Lektüre begeben!

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 Betreff des Beitrags: Re: Zum Zähneausbeißen
BeitragVerfasst: 5. Feb 2012, 11:37 
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k&k Hoflieferant, Wirklicher Hofrat
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Noch eine kleine Bitte: Könntest Du mal schauen, ob ich die Legenden jetzt richtig transkribiert habe, ganz sicher bin ich mir nämlich nicht...

AE16, pseudoautonom, Zeit des Nero (54 – 68 n. Chr.); 4,01 g.
Av.: ΘEON - ΣYNKΛHTON; drapierte Büste des jugendlichen Senats n. re.
Rv.: ΠO OY*OΛAΣENNA ANKYPANΩN; Stele, darum die Inschrift AITHΣAME BAΣΣIΛA.
RPC I, 504, 3113. BMC Phrygia 58, 1f. SNG von Aulock 3421.

Vielen herzlichen Dank!

* Korrigiert. Siehe unten...

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 Betreff des Beitrags: Re: Zum Zähneausbeißen
BeitragVerfasst: 5. Feb 2012, 11:56 
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Professor

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Gerne, habe nur eine kleine Korrektur anzumerken. Im Beamtennamen muss ein Psi durch ein Ypsilon ersetzt werden: ... OYO... . Prima, ich bin angenehm überrascht, dass der Aufsatz so leicht erreichbar ist.
Beste Grüße,
Laterarius


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 Betreff des Beitrags: Re: Zum Zähneausbeißen
BeitragVerfasst: 5. Feb 2012, 12:25 
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k&k Hoflieferant, Wirklicher Hofrat
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Vielen Dank!
Ich habe mich jetzt hindurchgebissen, was angesichts meiner mangelhaften bis gar nicht vorhandenen Griechischkenntnisse nicht ganz einfach war. Ich fasse die Gedankengänge, so wie ich sie verstanden habe, einmal zusammen:

Robert Louis interpretierte das mehrfach, aber insgesamt recht selten nachgewiesene Partizip αίτησαμέον als eine auf Antrag einer bestimmten und auf den Münzen genannten Person Erlaubnis des Kaisers, im Namen der Stadt Münzen prägen zu lassen. Wahrscheinlicher aber, und das ergibt sich aus epigraphischen Zeugnissen, handelt es sich um eine Erlaubnis der Stadt gegenüber diesem Bürger, die ihm erlaubte, Münzen zu prägen. Demgegenüber steht natürlich das unbenommene Primat des römischen Kaisers, der Stadt das machtpolitisch so wichtige Münzprägerecht zu geben oder zu nehmen. Wir haben es hier also mit einer Vergabe auf "unterem" Niveau, innerhalb der Stadthierarchie zu tun. Die Münzprägung des Bürgers ist dabei als euergetischer Akt, d. h. als wohltätige Aktion im Rahmen seines Anspruches auf Mitbestimmung in dieser Polis zu sehen.

Ich freue mich richtig über diese Münze, weil sie so ein tolles Dokument gelebter Geschichte ist:-)

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