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Fälschungstechniken zur "Neupatinierung" von antiken Münzen
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Seite 3 von 5

Autor:  4037lech [ 21. Aug 2009, 12:27 ]
Betreff des Beitrags:  Re: Fälschungstechniken zur "Neupatinierung" von antiken Münzen

Ist mehr ein Bauchgefühl, aber das ganze Gepräge ist verwaschen und die Patina ist m.E. zu dünn um ihr das anzukreiden. Stellen die Erhaben sind zeichnen sich durch den gleichen Detailreichtum aus wie die tiefen Stellen. Sollte durch Abnützung doch etwas anders ausschauen.

Die Patina erinnert mich in Ihrem Aufbau (schwarz Oliv und grau-irgendwas), soweit man das auf einem Foto sehen kann, fatal an eine Münze, die ich vor einigen Jahren gesehen habe. Ein Bekannnter hat dass Bronzeding zuerst mit Ammoniumchlorid und Schwefelleber gefärbt und dann öfters mit Ammoniumcarbonat und Ammoniumchlorid eingepinselt. Das Ergebnis war so wie bei der gezeigten Münze.

Zum Portrait selber kann ich aber nichts sagen. Somit ist Stil etwas Missverständlich
Wie gesagt ist nur ein Bauchgefühl

Gruss
Richard

Autor:  muenzenputzer06 [ 30. Aug 2009, 20:08 ]
Betreff des Beitrags:  Re: Fälschungstechniken zur "Neupatinierung" von antiken Münzen

Wo es hier um das Thema "Neupatinierung" von Münzen geht, möchte ich mal einen vor einigen Monaten
erworbenen Divus Constantius vorstellen.
Gewicht: 6,92 Gramm, Durchmesser: 25 mm
VS: DIVO CONSTANTIO AVG
RS: MEMORIA DIVI CONSTANTI (ST)
Kampmann: 121.67 / Adler auf Schrein stehend

Beim Kauf der Münze waren starke Verkrustungen auf VS und RS.
Eine schöne, gleichmäßige Patina war nicht festzustellen, so daß ich die Münze dahingehend reinigte - bis der jetzige Zustand dabei herauskam.
Eigentlich könnte ich die Münze jetzt neu patinieren, aber gerade das werde ich nicht tun.
Mir persönlich gefällt sie jetzt viel besser als vorher und die Details kommen gut zum Vorschein.
Auch wenn für viele von euch so eine Münze nicht mehr sammelwürdig ist - ich kann mit dem "Ausgabezustand"
gut leben.
Silber (in der Regel) und besonders Goldmünzen haben ja auch keine Patina.
Und eine nachträgliche Patinierung würde der Münze meiner Ansicht nach die Echtheit rauben.
-So sah sie halt wohl bei ihrer Ausgabe aus und die Römer hatten wohl auch keine jahrtausend alte Patina auf Ihren Münzen-
Eure Meinungen hierzu gerne erwünscht,
viele Grüße
muenzenputzer06

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Autor:  4037lech [ 30. Aug 2009, 20:43 ]
Betreff des Beitrags:  Re: Fälschungstechniken zur "Neupatinierung" von antiken Münzen

Hallo Müpu
wäre sehr informativ da mal ein vorher-nacher Bild zu sehen. Wenn du so was hast, stelle es bitte mal ein

Gruss
Richard

Autor:  muenzenputzer06 [ 30. Aug 2009, 20:57 ]
Betreff des Beitrags:  Re: Fälschungstechniken zur "Neupatinierung" von antiken Münzen

Habe leider keine Fotos von vorher zur Hand.
Es sei denn, ich kann das bei mir abgespeicherte Bild des Verkäufers einstellen?
Möchte allerdings keine Probleme wegen Verletzung des Urheberrechtes bekommen.
Von daher wohl besser nicht.

Grüße
müpu

Autor:  justus [ 30. Aug 2009, 22:48 ]
Betreff des Beitrags:  Re: Fälschungstechniken zur "Neupatinierung" von antiken Münzen

Hallo müpu,

ich hab' mir jetzt deine Münze mehr als 1/2 Std. lang in allen Vergrößerungen betrachtet und mit anderen Exemplaren von acsearch.info verglichen. Wenn die mal kein "Fake" ist! Vergleiche am besten mal selbst (siehe Photos unten).

http://www.acsearch.info/ext_image.html?id=165196
http://www.acsearch.info/ext_image.html?id=78039

Zum besseren Vergleich hab' ich aus deiner Münze den goldenen Farbton rausgenommen. Was mir an der Münze nicht gefällt, ist die exakt runde Form; die rauhe, porige Oberfläche, wie sie bei gegossenen Münzen immer auftritt; das Portrait auf der Vorderseite und die Tempelabbildung auf der Rückseite machen "stilistisch" einen sehr modernen Eindruck usw. usf.

Aber vielleicht irre ich mich ja! Warten wir mal ab, was die "Spezialisten" wie z. B. Frank dazu sagen. Auf jeden Fall wäre es gut, wenn du das abgespeicherte Originalphoto des Verkäufers mal einstellen würdest. Probleme mit dem Urheberrecht wirst du wohl kaum bekommen: 1. Weil die Münze ja nun dein Eigentum ist und 2. weil zur Beurteilung, ob es sich um ein "Fake" handelt (was für den Verkäufer strafbar ist, wenn er es als Original verkauft hat), notwendig ist!

mit freundlichen Grüßen

IVSTVS

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Autor:  muenzenputzer06 [ 31. Aug 2009, 06:22 ]
Betreff des Beitrags:  Re: Fälschungstechniken zur "Neupatinierung" von antiken Münzen

Hallo IVSTVS,

ich denke nicht, dass es sich bei der Münze um eine Fälschung handelt.
Die poröse Oberfläche ist erst nach bzw. durch die Reinigung entstanden.
Hier das Foto der Münze von vorher:

Grüße
müpu

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Autor:  4037lech [ 31. Aug 2009, 06:47 ]
Betreff des Beitrags:  Re: Fälschungstechniken zur "Neupatinierung" von antiken Münzen

Hallo Müpu,

danke fürs zeigen. Ist zwar gut geworden, aber ich hätte sie ohne Bearbeitung in meine Sammlung gelegt.

LG aus München
Richard

Autor:  antoninus1 [ 31. Aug 2009, 08:46 ]
Betreff des Beitrags:  Re: Fälschungstechniken zur "Neupatinierung" von antiken Münzen

Ich fand sie vorher auch schöner. Das war doch eine schöne Patina.

Autor:  Homer [ 31. Aug 2009, 08:52 ]
Betreff des Beitrags:  Re: Fälschungstechniken zur "Neupatinierung" von antiken Münzen

Hallo Freunde,

1. halte ich die Münze für sicher echt,
2. finde ich, daß Du großes Glück hast, daß die Münze nach der Entpatinierung noch so ausschaut (etwas porös sind die Oberflächen dann immer, aber ich hätte viel Schlimmeres erwartet),
3. hätte ich die Münze auch auf jeden Fall so belassen, wie sie vorher war.

Viele Grüße,

Homer

Autor:  justus [ 31. Aug 2009, 09:02 ]
Betreff des Beitrags:  Re: Fälschungstechniken zur "Neupatinierung" von antiken Münzen

muenzenputzer06 hat geschrieben:
Beim Kauf der Münze waren starke Verkrustungen auf VS und RS.
Eine schöne, gleichmäßige Patina war nicht festzustellen, so daß ich die Münze dahingehend reinigte - bis der jetzige Zustand dabei herauskam.

Hallo muenzenputzer06,

ehrlich gesagt bin ich, nachdem du das Originalbild eingestellt hast, noch etwas mehr irritiert! 1. Ich kann die von dir angesprochenen "starken Verkrustungen auf Vorder- und Rückseite" nicht erkennen. 2. Hat die dargestellte Münze eine sehr schöne und gleichmäßige, grüne Patina.
Bist du ganz sicher, dass es sich um die selbe Münze handelt, die du gekriegt hast? Aber nun ja, sei's drum. Ein Guss müßte am bearbeiteten Rand unter dem Mikroskop eigentlich zu erkennen sein!
Grüße IVSTVS

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