Numismatik-Cafe

Das ist kein Hexenwerk, wichtiger sind die Fragen, wer die Bildrechte hat (und damit meine ich nicht, wer das Bild von einem Buch gescannt hat ).
Es grüßt freundlichst Dietemann

Anläßlich meines Kurzurlaubs in "Augusta Treverorum" konnte ich im Rheinischen Landesmuseum einige interessante, neue Eindrücke (siehe Photos) zum Thema "Münzberufe" sammeln, die ich Euch nicht vorenthalten will.

- Als erstes möchte ich zwei Seitenansichten eines Grabmals vorstellen, auf dem ein für die Qualitätskontrolle und Buchführung zuständiger "dispensator", sowie ein für die Münzprüfung zuständiger "aequator monetae" zu sehen sind.
- Als nächstes zwei, aus gehärtetem Eisen hergestellte Münzstempel aus den Jahren 350 bis 383 n. Chr. (Follis und Solidus).
- Dann einen Gusstrang, aus dem die Schrötlinge zur Münzprägung hergestellt wurden. Darunter flachgehämmerte Schrötlinge.

- Und "last, but not least" noch ein sehr schöner und interessanter spätrepublikanischer Denar, auf dem Münzwerkzeuge dargestellt sind: T.Carisius, Denar 45 v. Chr. Av.: MONETA, Kopf der Juno Moneta nach rechts. Rv.: T CARISIVS, Münzwerkzeuge: Amboß, darüber bekränzter Münzstempel, auf der linken Seite Zange, rechts Hammer; das Ganze in Lorbeerkranz. Syd. 982a.

mit freundlichen Grüßen

Jürgen

_________________
mit freundlichen Grüßen

IVSTVS
____________________
http://www.muenzfreunde-trier.de/
http://www.muenz-board.com/
Veröffentlichungen & Aufsätze
____________________
Was auch immer du tust, tue es weise und bedenke das Ende.

Hallo Jürgen!

Vielen Dank dafür, dass Du Deine hochinteresanten Eindrücke mit uns teilst.

Wurden eigentlich die beiden Stempel in Trier gefunden?

Grüße
Harald

_________________
Cuiusvis hominis est errare, nullius nisi insipientis in errore perseverare.

Hallo Harald,

soweit ich informiert bin, stammen die beiden Münzstempel aus Trier (Nähe Viehmarkt moselseitig).

Grüße Jürgen

_________________
mit freundlichen Grüßen

IVSTVS
____________________
http://www.muenzfreunde-trier.de/
http://www.muenz-board.com/
Veröffentlichungen & Aufsätze
____________________
Was auch immer du tust, tue es weise und bedenke das Ende.

Hallo Jürgen!

Spitzenthread - schönen Dank für die informative Aufarbeitung der Münzherstellung in der Antike!

_________________
Das Leben ist viel zu kurz um schlechten Wein zu trinken.

Hallo Jürgen!

Vielen Dank!
Dacht ich mir´s doch, dass ich über die beiden Stempel schon mal was gelesen habe.

Viele Grüße
Harald

_________________
Cuiusvis hominis est errare, nullius nisi insipientis in errore perseverare.

In diesem Zusammenhang habe ich folgende Frage:

Sowohl aus dem griechischen, als auch aus dem keltischen Bereich
sind Probeprägungen bekannt, welche auf flachen Bleiplatten erfolgten.
Mit Hilfe dieser Proben konnte der Stempelschneider sein Ergebnis kontrollieren,
bevor er zur offiziellen Prägung in Edelmetall überging.

Kennt jemand von Euch sowas von den Römern?

Grüße
Harald

_________________
Cuiusvis hominis est errare, nullius nisi insipientis in errore perseverare.

Servus Harald,

deine Frage betreffend konnte ich mich daran erinnern, dass der, von mir schon schon häufig und gerne zitierte österreichische Numismatiker Dr. Julius Graf sich mal mit diesem Thema beschäftigt hat. Man kann also davon ausgehen, dass es derartige "Bleiproben" in relativ großen Mengen gibt.

Dr. Julius Graf, Münzverfälschungen im Altertum, in: Numismatische Zeitschrift, herausgegeben von der Numismatischen Gesellschaft in Wien, 35. Band, Jahrgang 1903. WIEN, 1904.
Zitat: „Eine viel erörterte und, man darf wohl sagen, heute noch in Schwebe befindliche Frage tritt uns in den römischen Bleimünzen entgegen, die wiederholt bei den Regulierungsarbeiten des Tiberflusses und den Ausgrabungen in der Stadt Rom gefunden wurden, und die getreue Reproduktionen bekannter Münztypen, speziell der Denare der römischen Republik vorstellen, ja selbst die sonst nur auf Silberdenaren vorkommenden Kontermarken aufweisen. Sind es Proben aus der Münzstätte wie Friedländer glaubt, indem er annimmt, daß auf Bleimünzen zuerst die Typen hergestellt wurden? Aber selbst das weitumfassendste Zugeständnis, daß viele Stempel im Altertum auch bei der gleichen Emission notwendig waren, vermag diese große Zahl von „Stempelproben" nicht zu erklären, zu schweigen von der Unwahrscheinlichkeit, daß die Stempel in Blei gemacht wurden."

Grüße Jürgen

_________________
mit freundlichen Grüßen

IVSTVS
____________________
http://www.muenzfreunde-trier.de/
http://www.muenz-board.com/
Veröffentlichungen & Aufsätze
____________________
Was auch immer du tust, tue es weise und bedenke das Ende.

Hallo,
Mich würde interessieren wo du das rekonstruierte Bild von einer römischen Münzstätte her hast . Ich suche soetwas für eine Ausstellung.

lg

Sorry, aber das kann ich so aus dem Stegreif auch nicht mehr sagen.

_________________
mit freundlichen Grüßen

IVSTVS
____________________
http://www.muenzfreunde-trier.de/
http://www.muenz-board.com/
Veröffentlichungen & Aufsätze
____________________
Was auch immer du tust, tue es weise und bedenke das Ende.