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Caracalla und ratlos (gelöst: Dium in Makedonien)
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Seite 2 von 2

Autor:  sulcipius [ 25. Dez 2013, 18:57 ]
Betreff des Beitrags:  Re: Caracalla und ratlos (gelöst: Dium in Makedonien)

Also was ich so gelesen habe im Varbanov: Diums´eigende Prägung begann um 30 v.Chr. als die Stadt in den Rang einer röm. Kolonie erhoben wurde.
Bis hin zu Gallienus findet man das D D auf den Münzen.

ICH vermute, dieses DD bezieht sich eben auf die Erhebung und Ausmünzung eigenen Geldes :idea:

LG
Gerhard

Autor:  helcaraxe [ 25. Dez 2013, 21:22 ]
Betreff des Beitrags:  Re: Caracalla und ratlos (gelöst: Dium in Makedonien)

sulcipius hat geschrieben:
ICH vermute, dieses DD bezieht sich eben auf die Erhebung und Ausmünzung eigenen Geldes :idea:

Deshalb will ich ja wissen, ob meine Deutung des DD als Decreto Decurionum stimmt. Bislang konnte ich das noch nirgendwo verizieren für Dium. Aber eine Inschrift des Sinnes "auf Beschluss des Stadtrates" würde natürlich Sinn ergeben.

Autor:  Laterarius [ 26. Dez 2013, 00:29 ]
Betreff des Beitrags:  Re: Caracalla und ratlos (gelöst: Dium in Makedonien)

In diesem Zusammenhang möchte ich eine Passage aus einem Aufsatz zitieren, die meine volle Zustimmung findet: P. Weiß, The Cities and their Money, in: C. Howgego, V. Heuchert, A. Burnett (Hg.), Coinage and Identity in the Roman Provinces, Oxford 2005, 62: "... Minting must everywhere have taken place by a decree of the boulé, and that must have been so for each issue, to determine its size, the means of financing, the design, and problems of execution. Such decrees are often mentioned directly on Latin coins with the formula encountered over and over again on all manner of inscriptions involving the ordo, D(ecreto) D(ecurionum) ox EX D(ecreto) D(ecurionum). The same must be true for all Greek coins even when it is not indicated; ...".

Autor:  sulcipius [ 26. Dez 2013, 07:12 ]
Betreff des Beitrags:  Re: Caracalla und ratlos (gelöst: Dium in Makedonien)

Guten Morgen ;)

Schön, wieder von Dir zu hören lieber Laterarius, ich hoffe bei Dir ist alles soweit im Lot :D


Also sind solche "Formeln" bei Städten, deren Ausmünzung in lateinischer Sprache erfolgte möglich, aber nicht zwingend :arrow:
siehe DEULTUM / THRACIA, dort fehlt nämlich so eine Formel und die Stadt hatte ebenso den Status einer Kolonie.
"Colonia Flavia Pacensis Deultum" und auf den Geprägen erscheint C F P D in div. Variationen

Liebe Grüße
Gerhard

Autor:  Laterarius [ 26. Dez 2013, 07:57 ]
Betreff des Beitrags:  Re: Caracalla und ratlos (gelöst: Dium in Makedonien)

Genau davon gehe ich mit Peter Weiß aus, lieber Gerhard. Diese Feststellung gilt aber auch für alle peregrinen Städte, in denen Griechisch offizielle Amtssprache war. Die Entscheidungen, ob und in welchem Umfang geprägt werden sollte, wurden in der städtischen Ratsversammlung (Boule) getroffen. Gelegentlich werden auf den Münzen sogar die Personen genannt, die die Emission finanzierten. Die vielfach falsch gedeuteten Formulare, die bisweilen ebenfalls auf den Münzen erscheinen, diskutiert P. Weiß in demselben sehr informativen Aufsatz.
Ich melde mich im Cafe vor allem während meines "Winterschlafs" im "hohen Norden" zu Wort. Im Moment versuche ich mehr oder weniger erfolgreich den Spruch "extra Austriam non est vita" zu widerlegen. In den "österreichischen" Sommermonaten bin ich, da ohne Zugriff auf meine Bibliothek im Norden, numismatisch eher inaktiv.
Liebe Grüße
Laterarius

Autor:  helcaraxe [ 26. Dez 2013, 11:19 ]
Betreff des Beitrags:  Re: Caracalla und ratlos (gelöst: Dium in Makedonien)

Lieber laterarius,

herzlichen Dank fürs Nachschauen und Bestätigen meiner Vermutung. Ich habe den Band leider nicht, und im Internet fand ich die Abkürzung nur auf Seiten zur Epigraphik und konnte nur im Analogieschluss die Abkürzung auf die Münzen von Dium anwenden.
Ich wünsche Dir noch erholsame Tage, Frohe Weihnachten und einen Guten Rutsch ins Neue Jahr!

Autor:  Laterarius [ 26. Dez 2013, 12:10 ]
Betreff des Beitrags:  Re: Caracalla und ratlos (gelöst: Dium in Makedonien)

Deine Schlussfolgerungen waren in der Tat goldrichtig, lieber Mattias. Informationen dieser Art enthalten auch die Bände des RPC, die verständlicherweise aber auch nicht alle Sammler städtischer Münzen in den Regalen haben. Der Aufsatz von Peter Weiß ist aber neuer als etwa RPC II, S. 1ff., wo solche Fragen auch diskutiert werden. Außerdem liefert P. Weiß neue Erkenntnisse zu den einschlägigen Formularen auf städtischen Münzen.
Auch ich wünsche dir (noch geht dies) ein frohes Weihnachtsfest und für 2014 das Allerbeste, vor allem Gesundheit, Wohlergehen und Sammlerglück.

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