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Limesfalsa https://www.numismatik-cafe.at/viewtopic.php?f=47&t=484 |
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Autor: | beachcomber [ 16. Jun 2009, 13:31 ] |
Betreff des Beitrags: | Re: Limesfalsa |
justus, deinen ausführungen muss ich leider widersprechen! eine unterscheidung zwischen notgeld und falschgeld halte ich schon für wichtig, und ist in diesem fall auch ganz einfach denn: während die limesfalsa grob abgegossene exemplare von existierenden bronzen sind, die jedem (damals wie heute) auffallen, also sicher nicht mit der absicht der täuschung produziert wurden, sind die (oft sogenannten) 'limes-denare' eine ganz andere kategorie! die sind nämlich in einer top-gussqualität hergestellt, aus weissmetall, was durchaus den eindruck von silber machte. also offensichtlich so produziert, dass sie den empfänger täuschen konnten. wenn auch die denare notgeld gewesen sein sollten, warum dann dieser aufwand? für mich ein ganz eindeutiger schluss: diese denare waren falschgeld! grüsse frank |
Autor: | beachcomber [ 16. Jun 2009, 16:50 ] | ||
Betreff des Beitrags: | Re: Limesfalsa | ||
hallo justus, vergiss' mal nicht, dass deine soaemias in was-weiss-ich für böden gelegen hat, bis sie nach der (scharfen?) reinigug so aussieht. ich habe schon einige gussdenare gesehen, (und selbst gefunden) und je nach fundumständen sind sie von top-erhalten und nur an der abweichenden farbe zu erkennen bis verkrustet und mit auflagen behaftet herausgekommen. aber die qualität des gusses, war immer um klassen besser als bei jedem limes-falsum was ich so gesehen habe. was nun die fundumstände von fälscher-formen angeht - wo sollten die archäologen sie denn sonst gefunden haben? die graben ja nur an siedlungsplätzen! und warum soll eine villa-rustica nicht auch fälschern eine heimat gegeben haben? irgendwo müssen die ja auch gelebt haben und dass es ein gewisses mass an logistik und kapital voraussetzt um fälschungen zu produzieren, wird damals wohl auch nicht anders gewesen sein als heute. also anders ausgedrückt: es waren sicher nicht die ärmsten, die sich mit sowas abgegeben haben, bewohner einer villa rustica kämen da schon hin grüsse frank p.s. im anhang eine selbstgefundene domna, die in der hand viel glatter aussieht als auf diesem schlecht beleuchteten foto!
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Autor: | harald [ 22. Jun 2009, 11:02 ] | |||
Betreff des Beitrags: | Re: Limesfalsa | |||
Hier zeige ich Euch ein weiteres Limesfalsum in Bronze, einen gegossenen Sesterz des Commodus aus dem Jahr 181n.Chr. Vorbild: RIC 306 Maße: Durchmesser 26mm, Dicke 2mm Gewicht: 22,65g Auch bei diesem Exemplar kann man wohl davon ausgehen, dass es sich mit dieser geringen Dicke und ebenso geringem Gewicht um keine Fälschung eines Sesterzen handelt. Es war eher eine Art Notgeld mit geringerem Kaufwert. Grüße Harald
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Autor: | justus [ 22. Jun 2009, 20:35 ] |
Betreff des Beitrags: | Re: Limesfalsa |
Hallo Harald, schönes Stück, das du uns da zeigst! Interessant auch die gegossenen "Lufteinschlüsse" auf der Commodus-Büste. Wirklich ein klassisches Beispiel für ein sehr gut erhaltenes "Limesfalsum" mit fehlerloser blau-grüner Mineralpatina! Grüße Jürgen |
Autor: | imperator44 [ 30. Jun 2009, 01:10 ] | ||
Betreff des Beitrags: | Re: Limesfalsa | ||
Mit etwas Verspätung würde ich auch noch ganz gerne ein paar Limesfalsa einstellen, da ich die Dinger schon seit Jahrzehnten sammle, und mittlerweile rund 400 mein Eigen nenne. In früheren Zeiten waren diese Güsse bei Suchern äußerst unbeliebt(das wird der harald bestätigen können), und so mußte ich nur die Hand aufhalten und bekam auf diese Weise("der damische Münchner sammelt des Glump")eine erkleckliche Anzahl zusammen. Heute möchte ich Euch mein Claudius As vorstelle, bei dessen Guß einiges schiefgegangen zu sein scheint.
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Autor: | Arminius [ 30. Jun 2009, 08:01 ] |
Betreff des Beitrags: | Re: Limesfalsa |
Interessant, solch einen Claudius As mit Gußzapfen-Resten konnte ich mir ebenfalls unlängst aneignen: (27-32 mm / 8,62 g), Av.: TI CLAVDIVS CAESAR AVG P M TR P IMP P P . Rev.: S - C , Minerva . vergl. RIC I, S. 130, Nr. 116 . Hier waren wohl auch noch die beiden Tonformen gegeneinander verrutscht. Gruß |
Autor: | sulcipius [ 30. Jun 2009, 09:12 ] |
Betreff des Beitrags: | Re: Limesfalsa |
imperator44 hat geschrieben: Heute möchte ich Euch mein Claudius As vorstelle, bei dessen Guß einiges schiefgegangen zu sein scheint. KÖNNTE es nicht der seltene Fall sein, daß es sich um einen Gußsteg handelt? So ich in Erinnerung habe gibt es erhaltene Limesfalsa mit Gußstegen dran. Das hier gezeigte Exemplar, erinntert mich daran. Liebe Grüße Gerhard |
Autor: | imperator44 [ 30. Jun 2009, 19:08 ] |
Betreff des Beitrags: | Re: Limesfalsa |
Hallo sulcipius, das sind sogar sicher Gußstege, das sieht man ja auch beim Stück vom Arminius, da sind sie nur nicht (zumindest der untere) so ausgeprägt. Aber beide sind ein schönes Beispiel für Pfusch beim Münzengießen. Viele Grüße vom imperator44. |
Autor: | sulcipius [ 30. Jun 2009, 20:52 ] |
Betreff des Beitrags: | Re: Limesfalsa |
Wenn ich mich nicht ganz irre, so bewahrt das KHM sogar 2 zusammenhängende Münzen mit vollem Steg auf, was dafür sprechen würde, dass es Art Modeln gab, in welche das Metall gegossen wurde. Also ich seh da eher nicht Pfusch beim Giessen, sondern einen interessanten EInblick wie die Dingerchen hergestellt wurden Liebe Grüße Gerhard |
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