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Emesa https://www.numismatik-cafe.at/viewtopic.php?f=47&t=3056	Seite 1 von 2

Autor:

harald [ 1. Dez 2010, 11:21 ]

Betreff des Beitrags:

Emesa

Es wird ja immer wieder erwähnt, dass die stadtrömischen Prägungen allen anderen in puncto künstlerischer Qualität der Darstellungen allen anderen überlegen war.
Als Beispiel für eine Ausnahme möchte ich hier einen Denar des Septimius Severus in leider nur mäßiger Erhaltung zeigen..
Dieser Denar fällt trotz seines verhältnismäßig groben Stempelschnittes durch seine wirklichkeitsgetreuen und ausdruckstarken Wiedergaben, besonders des Portraits, auf.
Wenn man bedenkt, das Septimius Afrikaner war, finde ich dass hier die negroiden Gesichtszüge besser zur Geltung kommen, als bei vielen seiner stadtrömischen Prägungen.
Dies fällt besonders bei der Gestaltung von Nase und Mund auf.
Im Gegensatz zu dieser Münze findet man auf den meisten stadtrömischen in meiner Sammlung eher eine längere und kantigere Nase und auch die Form der Lippen ist auf der vorgestellten Münze eher breiter.

Vielleicht könnte mir noch jemand mit einen Zitat aushelfen.

G: 3,03g
D: 18mm

Grüße
Harald

Dateianhänge:

Nr. 132. Rom.jpg [ 142.88 KiB | 11840-mal betrachtet ]

Nr. 625 Av. Portrait.jpg [ 159.5 KiB | 11842-mal betrachtet ]

Nr. 625.jpg [ 45.78 KiB | 11846-mal betrachtet ]

Autor:	beachcomber [ 1. Dez 2010, 15:01 ]
Betreff des Beitrags:	Re: Emesa
ich glaube nicht, dass septimius severus afrikaner war. er ist zwar in leptis magna in nordafrika geboren, aber seine familie stammte schon aus rom. grüsse frank

Autor:	harald [ 1. Dez 2010, 15:29 ]
Betreff des Beitrags:	Re: Emesa
Na da lag ich wohl ordentlich daneben! Vielen Dank für die Korrektur. Ich glaube ich sollte mich wieder mal weniger mit den Kelten und mehr mit den Römern befassen. Liebe Grüße Harald

Autor:	sulcipius [ 1. Dez 2010, 16:12 ]
Betreff des Beitrags:	Re: Emesa
beachcomber hat geschrieben: ich glaube nicht, dass septimius severus afrikaner war. er ist zwar in leptis magna in nordafrika geboren, aber seine familie stammte schon aus rom. grüsse frank Hallo zusammen Lieber Frank, ich denke, in diesem Punkt sind wir etwas unterschiedlicher Ansichtssache Obwohl seine Familie des römischen Ritterstandes entsprang, so wurde er, wie Du ja erwähnt hast in Leptis Magna geboren. Seine Muttersprache war punisch und er soll Latein nur mit starkem Akzent gesprochen haben. Vielleicht sollten wir ihn als Römer, geboren in der Provinz Afrika bezeichnen, aber "echter" Stadtrömer, war der Septimius sicher nicht. So ich weis, wurde er erst durch Fürsprache eines Verwandten unter Marcus Aurelius in den Senatorenstand erhoben. Ich denke, das römische Bürgerrecht, hat er vielleicht gar nicht von Geburt auf besessen, denn die CONSTITUTIO ANTONINIANA, wurde erst unter seinem Sohn Caracalla im Juli 212 ins Leben gerufen. Also ich würde daher den Septimius nicht als Geburtsrömer anführen Ich freu mich schon auf paar weiter interessante Gedankenaustausche Herzlichst Gerhard PS: und mittles dieser erwähnten CONSTITUITO ANTONINIANA wurde auch das römische Bürgerrecht auf Städte wie LEPTIS MAGNA ausgeweitet

Autor:	beachcomber [ 1. Dez 2010, 17:04 ]
Betreff des Beitrags:	Re: Emesa
diese reform hat caracalla aber nur aus fiskalischen gründen eingeführt, und nicht um die stadt und die bürger seiner väter zu adeln. ich wage doch stark zu bezweifeln, dass es zu der zeit ein nichtrömer auf den kaiserthron geschafft hätte ich weiss nicht woher diese info stammt das septimus latein nur mit punischem akzent sprach. aber,wie man weiss, muss man mit manchen quellen doch sehr vorsichtig sein, schliesslich sind sie meist aus späterer zeit und oft aus einem bestimmten blickwinkel geschrieben worden. grüsse frank

Autor:	vMadai [ 1. Dez 2010, 19:39 ]
Betreff des Beitrags:	Re: Emesa
Die mutmaßlichen Ahnen des Septimius Severus waren (lt.Christian Settipani):' 1. Lucius Septimius Severus Pertinax Augustus, Senator, Prätor, Legat in Africa und Syrien, 186-189 Statthalter Gallia Lugdunensis, 189-190 Proconsul Sizilien, 190 Consul, 191-193 Statthalter Oberpannonien, lässt sich nach der Ermordung des Pertinax zum Kaiser erheben, besiegt seine Rivalen Pescennius Niger und Clodius Albinus, führt Kriege gegen Parther und Briten, hochgebildet, Christenverfolger, mit ihm beginnt die Reihe der „Soldatenkaiser“. Leptis Magna 11.4.146 +Eburacum (York) 4.2.211 ——————————————————————————————————————————————— 2. Publius Septimius Geta, Ritter Leptis Magna/Libyen um 110 + um 171 oo 3. Fulvia Pia * ca.125 + vor 198 ——————————————————————————————————————————————— 4. Lucius Septimius M.f.Quir. Severus, vornehmer Bürger Leptis, römischer Ritter * ca.65 + nach 110 oo 5. (Vitoria) * ca.85 6. (Fulvius Pius) * ca.100 oo 7. (Plautia Octavilla) * ca.105/110 ——————————————————————————————————————————————— 8. (Marcus) Septimius A(p)er, vornehmer Bürger Leptis * ca.35 10.? Marcus Vitorius Marcellus, Freund von L.Sept.Severus, suf.105 * ca.60 + nach 105 oo 11. (Hosidia) * ca.65 12. Fulvius Pius, vornehmer Bürger Leptis * ca.75 14.? Lucius Plautius Octavianus, vornehmer Bürger Leptis um 150 * ca.85/90 oo ? 15. Aquilia Blaesilla * ca.90 ——————————————————————————————————————————————— 22.? Gaius Hosidius Geta, Legat Britannien um 45 * ca.20 + nach ca.95 24. (Fulvius) 30.? Gaius Aquilius Postumus * ca.55 oo 31. (Hateria) * ca.70, wohl Schwester von T.Haterius Nepos, Präfekt Ägypten 120-124 ——————————————————————————————————————————————— 48. (Fulvius) ——————————————————————————————————————————————— 96. Marcus Fulvius Saturninus, vornehmer Bürger Leptis 25 n.Chr. Im übrigen waren die Nordafrikaner damals keine "Neger", sondern "Weiße" (Hamiten). Und natürlich konnte ein Afrikaner damals Kaiser werden. Es sind ja vorher sogar schon Spanier Kaiser geworden!

Autor:	beachcomber [ 1. Dez 2010, 20:12 ]
Betreff des Beitrags:	Re: Emesa
sag ich doch als dem ritterstand angehörige, waren er und seine vorfahren natürlich römische bürger, und damit genauso wenig 'afrikaner' , wie traian und hadrian einheimische ´spanier' waren. grüsse frank

Autor:	vMadai [ 1. Dez 2010, 21:16 ]
Betreff des Beitrags:	Re: Emesa
Nein, du sagtest, seine Familie stamme aus Rom. Und das tat sie zu etwa drei Vierteln nicht. Fast alle hier aufgeführten Familien waren seit Generationen in Libyen und dürften von ihrer Abstammung Punier gewesen sein. Nur die Vorfahren von Septimius' Großmutter Vitoria und vielleicht die Haterii waren Stadtrömer.

Autor:	Afrasi [ 1. Dez 2010, 21:47 ]
Betreff des Beitrags:	Re: Emesa
Moin! Bevor Ihr Euch weiter streitet, solltet Ihr eventuell eine kleine Begriffsklärung starten, was Ihr jeweils unter dem Begriff "Bürger" versteht, einen Rechtstitel oder eine geographische Herkunft! Tschüß, Afrasi

Autor:	helcaraxe [ 2. Dez 2010, 16:25 ]
Betreff des Beitrags:	Re: Emesa
Zur Sprache zitiere ich die sehr lesenswerte Biographie von Septimius Severus von Jörg Spielvogel aus der Reihe "Gestalten der Antike": Zitat: Für den jungen Lucius Septimius Severus sind wir über die exaten Stationen seiner gehobenen Ausbildung nicht informiert, zumindest kann aber das inhaltliche Niveau mithilfe einer spätantiken Schrift konkretisiert werden: So wird ihm eine hinreichende Beherrschung der lateinischen Sprache, die Ausbildung im Griechischen und eine ziemlich ausgeprägte punische Eloquenz bescheinigt. Mit dem Hinweis auf die afrikanische Heimatstadt Leptis Magna wird diese sprachliche Befähigung des späteren Kaisers erklärt, die zugelich als ein spezielles Element siner frühen Sozialisation, auch aus antiker Sicht, aufgefasst werden daarf. Über die reine Sprachbeherrschung hinaus hat der den üblichen lateinischen und mit Einschränkung auch den griechischen Literatorkanon absolviert, bin zun zu Deklamationsübungen als Gipfel des Rhetorikunterrichts. Diese Deutung seiner sprachlichen Fähigkeiten als Ausdruck seiner örtlichen Sozalisaton und nicht seiner primären Abstammung erscheint mir glaubhaft. Zum Typus des negroiden Menschen (als anthropologischem, gleichwohl schwammigen und wissenschaftlich unscharfem Begriff) hat Septimius Severus jedoch sicher nicht gehört.

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