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Homonoia-Prägungen https://www.numismatik-cafe.at/viewtopic.php?f=47&t=1959 |
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Autor: | Jochen [ 9. Mär 2010, 19:50 ] |
Betreff des Beitrags: | Re: Homonoia-Prägungen |
Eine andere Frage, die ich nicht beantworten kann, ist ja auch, ob es solche Homonoia-Verträge in Mesopotamien überhaupt gab. Mit freundlichem Gruß |
Autor: | Laterarius [ 9. Mär 2010, 21:22 ] |
Betreff des Beitrags: | Re: Homonoia-Prägungen |
Ob es solche Homonoia-Verträge überhaupt gegeben hat, wird durchaus kontrovers diskutiert. Offen gestanden bezweifle ich aber sogar, dass diese mesopotamischen "Homonoia-Münzen" mit den kleinasiatischen überhaupt verglichen werden können. "Homonoia" kann vielfältig verstanden werden. Werde noch darüber nachdenken, das Thema interessiert mich. Beste Grüße, Laterarius |
Autor: | Laterarius [ 11. Mär 2010, 18:03 ] |
Betreff des Beitrags: | Re: Homonoia-Prägungen |
Sehr interessante Münze, lieber Jochen. Die Vorderseitenlegende der Sardeis/Pergamon-Münze müsste aber vollständig im Genetiv aufgeführt werden. Fahre gleich für gut zwei Wochen weg (ohne Internet-Möglichkeit). Da mir die "Homonoia"-Münze aus Rhesaina keine Ruhe ließ, habe ich heute noch ein wenig in der Bibliothek gestöbert. Nach dem von mir schon erwähnten Buch von K. Castelin von 1946, 62-68 handelt es sich in der Tat, wie Du berichtetst, um die beiden Stadtgöttinnen von Rhesaina (rechts) und Edessa (links), symbolisiert durch Sagittarius und Aquarius. In Verbindung mit dem darüber abgebildeten Adler wird hier (nach Castelin) "the union of two important cities under the protection of Rome" verdeutlicht (S. 65). Die Argumentation leuchtet mir insgesamt ein. Die historischen Hintergründe werden von Castelin aber m.E. nicht ausreichend hinterfragt. Da gibt es wohl noch etwas zu tun, vage Vorstellungen habe ich schon. Leider wissen wir über das Mesopotamien dieser Zeit recht wenig. Mit den kleinasiatischen "Homonoia"-Münzen ist diese Prägung aber, wie ich meine, nicht direkt zu vergleichen. Anzumerken ist übrigens, dass in Edessa offenbar keine Legion stationiert war, die legio III pia in Mesopotamien ist wohl eine Phantomlegion. Beste Grüße, Laterarius |
Autor: | Jochen [ 11. Mär 2010, 20:15 ] |
Betreff des Beitrags: | Re: Homonoia-Prägungen |
Danke sehr. Also KAICAROC. Zu der Rhesaena-Münze: Ich habe irgendwo gelesen, weiß wie üblich nicht wo, daß die legio tertia dort aufgestellt wurde (oder werden sollte) bei der Vorbereitung zu einem Feldzug gegen die Perser. Mit freundlichem Gruß Jochen |
Autor: | Jochen [ 7. Jul 2010, 20:18 ] | ||
Betreff des Beitrags: | Re: Homonoia-Prägungen | ||
Dieser Thread sollte eigentlich noch etwas leben. Deshalb hier eine weitere Homonoia-Prägung. Leider ist sie in schlechtem Zustand, gute sind einfach zu teuer. Aber sie hat eine seltene Besonderheit! Pamphylien, Side, Philipp II., 244-249 Homonoia zwischen Side und Perge AE 32, 11.8g, 32.17mm, o° Av.: AV MARKON IOVLION FILIPPON KAI - CAR Büste, drapiert und cürassiert, barhäuptig, n.r. Rv.: CIDH - TWN Athena Sidetes, im langen Doppelchiton und mit Helm, l. stehend, n.r. gewandt, mit der Linken den Speer haltend, die Rechte vorgestreckt, und Artemis Pergaia, im langen Doppelchiton und mit Strahlenkrone, r. stehend und n. l. gewandt, mit der Linken Fackel haltend und mit der vorgestreckten Rechten Weihrauchkugeln opfernd über einem zwischen den beiden Göttinnen stehenden kleinen, mit Girlanden verzierten Altar mit einem konischen Aschehaufen [, re zu ihren Füßen ein Hirsch], oben ein Granatapfel. Ref.: cf. BMC 31; nicht in Franke/Nolle (Existenz erwähnt unter Perge, aber eigenartigerweise nicht mehr unter Side); Rs. wie Typ I unter Gordian III. sehr selten, S+/S Pedigree: ex JM Coin and Supply 1961 Diese Münze hat die seltene Eigenschaft, daß die Legende auf der Vs. im Akkusativ steht: AVTOKRATORON MARKON IOVLION FILIPPON KAICARON. Üblich ist ja der Dativ oder der Nominativ. Es gibt 2 Erklärungen dafür: 1) Es ist der Akkusativ des äußeren Objekts. Dazu müßte man ergänzen: Siehe, feiere, ehre oder etwas ähnliches. 2) Es ist der Akkusativ des Ausrufs, wie z..B. in 'O fortunatum Achilles!' Mit freundlichem Gruß Jochen
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Autor: | McBrumm [ 7. Jul 2010, 21:11 ] | ||
Betreff des Beitrags: | Re: Homonoia-Prägungen | ||
Ich kann eine Drachme des Traian mit der Homonoia vorweisen, eine Beute der Wiener Numismata 2010. Ich glaube ich habe sie bereits vorgestellt AVT TPAIAN CEB-ΓEPM ΔAKIK Büste mit Lorbeerkranz nach rechts, trägt Aegis ЄIPHNH KAI OMONO-IA Homonoia und Eirene reichen sich die Hände Alexandria 108 / 109 AD Geißen 603 var; BMC 431 lg
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Autor: | Jochen [ 8. Jul 2010, 11:00 ] |
Betreff des Beitrags: | Re: Homonoia-Prägungen |
Hallo Mario! Zu Deiner Münze hatte ich bereits einmal etwas geschrieben: Unter Trajan gab es in Alexandria und Ägypten schwere griechisch-jüdische Spannungen, in die Trajan selbst eingegriffen haben soll. So sollen griechische und jüdische Gesandschaften deswegen sogar nach Rom gekommen sein. So kann sich die Inschrift sehr gut auf den Versuch beziehen, die Streitigkeiten zwischen diesen beiden Volksgruppen zu schlichten. Leider blieb der Versuch erfolglos und 115-117 kam es in Alexandria zu Judenaufständen, die von Trajan blutig niedergeschlagen wurden. Dabei soll auch das prächtige jüdische Kultzentrum in Alexandria zerstört worden sein. Appian nannte ihn deshalb den 'Vernichter der Juden in Ägypten'. http://de.wikipedia.org/wiki/Babylonischer_Aufstand In diesem Sinn ist Deine Münze also keine eigentliche Homonoia-Prägung. Unter dieser versteht man eine Ausgabe zum Abschluß einer Homonoia zwische 2 verschiedenen Städten. Siehe dazu den Artikel im Historischen Thread (etwas weiter unten): http://www.numismatikforum.de/viewtopic ... &start=540 Mit freundlichem Gruß Jochen |
Autor: | McBrumm [ 8. Jul 2010, 11:12 ] |
Betreff des Beitrags: | Re: Homonoia-Prägungen |
Ich dachte, da auf der Münze auch die Homonoia drauf ist, passt sie auch hier her. lg |
Autor: | payler [ 8. Jul 2010, 15:13 ] |
Betreff des Beitrags: | Re: Homonoia-Prägungen |
Wer wie ich nichts mit dem Begriff "Homonoia" anfangen kann, hier habe ich einen, wie ich denke, interessanten Artikel darüber gefunden: http://www.uni-koeln.de/phil-fak/ifa/zp ... 109267.pdf |
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