harald hat geschrieben:
Konntest du die in diesem thread vorgestellten Bronzen auch schon im Original begutachten?
Nein leider nicht, ich werde aber schauen, dass ich's irgendwie nach Zürich schaffe.
harald hat geschrieben:
Ich persönlich halte es für fast unmöglich, nach einem Foto zu beurteilen, ob da nicht etwa keine kleineren Fehlstellen kaschiert, beziehungsweise diverse Überzüge von Zaponlack über Mikrowachs bis Paraloid usw. angewendet wurden.
Zumindest ein sehr großer Unsicherheitsfaktor bleibt da wohl immer.
Natürlich bleibt da immer ein (Hölle)Restangst, am Ende dann doch wieder eine Gurke zu ziehen,
aber bei den seriösen Auktionshäuser werden Münzen schon auf Füllungen untersucht. Und ich habe es
selbst nicht glauben wollen: Inzwischen werden bei einem Auktionshaus die Bronzen sogar gebadet!
harald hat geschrieben:
Deine Acetonmethode ist zwar beim Großteil der verfälschten Prägungen von Erfolg gekrönt, mir sind aber auch schon Fälle von großflächig und auch partiell aufgebrachter künstlicher Patina auf Münzen und antiken Kleinfunden untergekommen, die absolut Lösungsmittelresistent waren.
Also Aceton allein schafft kleine Klarheit: Um sicher zu gehen, muss man die Bronzen abwechselnd
mehrere Tage in Waschbenzin und Aceton baden. Bei mir geht's zwischendurch in der Brühe dann
auch mal eine Nacht auf der Heizung. Bei höheren Temperaturen wird das Aceton nochmal richtig
aggressiv!
Leider kann man künstliche Patina, die mit Oxiden (Pariser Oxid, Schwefelleber) erzeugt wurde,
nicht mit Lösungsmitteln entfernen. Nur, zum einen kann man hier keine Fehlstellen verfüllen,
denn das Zeug haftet ja nur oberflächlich, es fehlt einfach die notwendige Masse. Zum anderen
schaut's murcksig aus, wenn es tatsächlich großflächig aufgetragen wurde. Dann lässt man die Finger
sowieso von so einem verpfuschten Teil. Natürlich kann man damit so kleinere Blinkerchen sehr gut
retuschieren, und manch Restaurator tut dies notorisch.
Aber mal Schwamm drüber...
Also Aceton + Waschbenzin rules.