Numismatik-Cafe

Nein, sie waren zum Teil als Glücksbringer auf Holz aufgenagelt, oder auf Textilien aufgenäht.
Die einfach gelochten Bronzen wurden mit Sicherheit an einem Lederriemen, oder Draht aufgehängt und am Hals oder Handgelenk getragen.
Dieses "Münzrecycling" ist besonders bei den Germanen der Spätantike sehr beliebt gewesen, wie zahlreiche Grabfunde des 4.Jh.n.Chr. belegen.
Im Reichsrömischen Gebiet ist diese Mode ab dem 2.Jh.n.Chr. gelegentlich nachgewiesen und war dort mit Sicherheit weniger verbreitet.
Allgemein läßt sich feststellen, dass man fast in allen Epochen auf diese einfache Weise versucht hat, seinen persönlichen Glücksbringer anzufertigen.
Bei den kaiserzeitlichen Goldmünzen kommt diese Lochung gar nicht mal so selten vor.
Eine andere, weitaus elegantere Möglichkeit, Goldmünzen zu Schmuckstücken umzugestalten war das Fassen in Armreifen und Fingerringe.
Aus Carnuntum kenne ich einen griechischen Goldstater, der in der Römerzeit gefasst und zu einer Brosche, oder Fibel umgearbeitet wurde.

Grüße
Harald

_________________
Cuiusvis hominis est errare, nullius nisi insipientis in errore perseverare.

Hallo Freunde,
was heißt hier eine gelochte Münze ? Was haltet Ihr von einem ganzen Tablett voll ? Das sind knapp 200 Stück, womit mal wieder bewiesen wäre, daß man selbst mit den blödsinnigsten Sammlungen manchmal groß rauskommen kann.
Viele Grüße vom imperator44.

, der Punkt geht an Dich....

Klosterschüler

_________________
Was du ererbt von Deinen Vätern, erwirb es, um es zu besitzen.

Na Bumm!
Da kann ich mit meiner handvoll einpacken.
Hast Du dich darauf spezialisiert?


Grüße
Harald

_________________
Cuiusvis hominis est errare, nullius nisi insipientis in errore perseverare.

@ imperator44

Und was machst Du außer Löcher in Münzen bohren noch so in Deiner Freizeit
Kannst Du bitte wie Harald, , einige spezielle mal ein wenig größer fotografieren.
Aber bitte komplette Münzen und nicht nur Fotos von den Löchern.

Grüße
müpu

Hallo müpu!

Welche spezielle meinst du?


Grüße
Harald

_________________
Cuiusvis hominis est errare, nullius nisi insipientis in errore perseverare.

Hallo Harald,

wie zum Beispiel Deinen gelochten Marcus Aurelius mit der Galeere auf dem RV.
Das ist aus meiner Sicht nach wie vor eine schöne und interessante Münze.
Eigentlich ein bischen schade, daß sie dieses Loch hat.

Grüße
Rainer

Lieber Rainer,
genau das dachte ich mir damals, als ich ihn gefunden habe.
Ich habe diese Münze bereits im thread Marc Aurel auf der Seite 6 vorgestellt.

Viele Grüße
Harald

_________________
Cuiusvis hominis est errare, nullius nisi insipientis in errore perseverare.

Da kann ich nur eine beisteuern und vermutlich nicht mal römisch. Da man Nichts mehr erkennen kann, hatte ich eine Knopffunktion angenommen.

Es gibt übrigens eine schöne Geschichte von einem Münzsammler Mückebein, die am Rande einen weiteren Grund für durchlöcherte Münzen liefert: "In kleinen Landstädtchen verfehlte er nie, in den Kaufläden vorzusprechen und beim Einkauf einiger Cigarren seine Mißbilligung über das auf den Ladentisch Nageln der falschen Münzsorten zu äußern und nebenbei durchblicken zu lassen, daß er dergleichen Falsifikate, undurchlöchert, gern zu civilen Preisen abzunehmen bereit sei."
Quelle: http://gutenberg.spiegel.de/?id=5&xid=2 ... 6#gb_found in Spiegel-online

Es grüßt freundlichst Dietemann

Hallo Münzenputzer,
Deine Frage bietet sich an, aber ich schwör`Dir, die Löcher sind echt. Stell`Dir mal vor, mich fragt einer nach meinem Hobby, und ich muß antworten : "Ich bohr Löcher in Münzen". Das wär`doch ganz schön peinlich, findest Du nicht ?
Hallo Harald,
das sind natürlich nicht alles selbstgefundene Münzen. Um an gelochte Münzen zu kommen, mußt Du Dich nur neben einen Lochmünzenfinder stellen und ein Ich-hätt-so-gern-eine-gelochte-Münze-Gesicht aufsetzen. So schnell kannst Du gar nicht schauen, und das gelochte Ding gehört Dir. Wie Du siehst, plempert sich mit der Zeit so einiges zusammen.
Aber ich komm gerne Eurer Bitte nach, und stell ein paar gelochte Münzen separat rein. Die meisten hab`ich gar nicht gereinigt, aber da könnte mir ja der Müpu helfen, wenn er sich schon so nennt, und zur Strafe, wegen Stellens von saublöden Fragen.
Und wie Ihr seht, wurde so ziemlich alles gelocht, vom As zum Sesterzen, vom Denar zum Antoninian, sogar Guß-und Limesfalsa wurden nicht verschont. Und natürlich wurde zu allen Zeiten gelocht, selbst der Byzantiner Justinian mußte dran glauben (hast Du eine noch spätere Münze aus Carnuntum, Harald ?).
Viele Grüße vom imperator44.