Jaja, der gute Theo Zwo - einer der Kaiser, wo es leichter ist (wenn auch nicht billiger), eine ordentliche Goldmünze zu finden als eine richtig gute Bronze. Hier sind zwei nicht tolle, aber passable Bronzen, eine davon sogar sehr selten.
Also los:
1. Kleinbronze, 404-406 unter Arcadius, Mzst. Alexandria
Vs. DN THEODOSIUS PF AUG
Drapierte und gepanzerte Büste mit Perldiadem re.
Rs. CONCORDIA AUG, im Abschnitt ALEA (das A ist überflüssig, es gab nur noch eine Offizin)
Kreuz
10 mm, 0,94 g, Stempelachse 6 Uhr
Erhaltung knapp ss
RIC X 113 (C)
2. Kleinbronze, geprägt 423 unter Johannes, Mzst. Rom
Vs. THEODOS - IUS PF AUG
Drapierte und gepanzerte (?) Büste mit Perldiadem re.
Rs. (VI)CTOR - (IA AUGG), li. im Feld S, (im Abschnitt RM)
Victoria mit Kranz und Palmzweig nach li. gehend
10 mm, 1,32 g, Stempelachse 6 Uhr
Erhaltung - tja, eigentlich prägefrisch??
RIC X 1909 (R4) var. (Vs.-Legende, andere Officina)
Ich finde die Gegenüberstellung interessant. Die Münze aus Alexandria ist formalisiert, aber sehr fein und sauber gearbeitet; die sehr kleinen, knubbeligen, schlecht lesbaren Buchstaben sind typisch für Alexandria.
Die Münze aus Rom ist insofern schon mit der A....karte auf die Welt gekommen, als diese Münzen regelmäßig viel kleiner waren als die Stempel, so daß immer irgendwelche wichtigen Dinge fehlen; ich bin froh, daß hier doch wenigstens einige wichtige Dinge drauf sind, positiv gesehen.
- Die Buchstaben HEODO sind auf der Vorderseite klar zu lesen, danach scheint noch ein Strichlein des S zu kommen (soweit man das bei den vergurkten Buchstabenformen sagen kann), die Kaiserzuweisung ist also klar. Interessant ist, daß vor dem H nur mehr Platz für einen Buchstaben neben der Büste ist, die Münze trägt also anscheinend nicht den Titel DN!
Auf der Rückseite kann man anhand der Buchstaben TOR den frühen und seltenen Typ VICTORIA AUGG, und eben nicht SALUS REIPUBLICE, erkennen (ob die Victoria mit der Linken einen Palmzweig hält oder einen Gefangenen zieht, ist schon wieder außerhalb des Schrötlings...
, aber der Kranz - nicht Trophäe - rechts ist klar, auch müßte beim späteren Typ links im Feld ein Christogramm sein). Im RIC ist dieser Typ für Johannes aus der 2. und 4. Offizin belegt, für Theo nur aus der fünften. RIC schreibt in der Einführung, dieser Typ sei hauptsächlich aus einem einzelnen Fund aus der Villa Giulia in Rom bekannt (darin waren drei Stück dieses Typs, zwei für Johannes und eines für Theo, neben 367 Stück des Salus-Typs!!). Im RIC ist auch kein solches Stück abgebildet, besser als meines scheinen die auch nicht zu sein. Also für so eine "Popelmünze" ein sehr interessantes Stück, wie ich finde! Eben mal wieder richtig was für mich...
Viele Grüße,
Rupert