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Interessante und schöne Museumsreplikate
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Autor:  justus [ 30. Sep 2009, 11:46 ]
Betreff des Beitrags:  Interessante und schöne Museumsreplikate

Ein neues, etwas ungewöhnliches Thema, das aus der Erkenntnis eines Sammlers entstanden ist, dass es Münzen gibt, die er nie im Original besitzen wird.

Als erstes möchte ich euch ein paar schöne und interessante Museumsreplikate (Silber 935, vergoldet 24 Karat, limitierte Auflage von 2000 Stück) von der „Constantin-Ausstellung“ im Trierer Landesmuseum vorstellen. Die Originale entstammen dem berühmten Goldschatzfund von Trier, bei dem am 9. September 1993, bei Bauarbeiten mehr als 2570 prägefrische, römische Goldmünzen gefunden wurden.

Münze 1 = Doppelsolidus (Binoi) des Constantin I. Münzstätte Augusta Treverorum 313 – 315 AD. IMP CONSTANTINVS P F AVG / AVGG GLORIA / PTRE. RIC VII Trier Typ 1.

Auf der Rückseite ist ein flussteiliges Stadttor mit einer großen Kaiserstatue über dem Eingang zu sehen. Dahinter ist schematisch eine Befestigung oder Stadtmauer mit fünf weiteren Türmen dargestellt. Vor dem Tor zu erkennen ist eine über einen Fluss führende Brücke. Zu beiden Seiten des Tores hockt je ein besiegter, trauernder Germane.
Früher wurde diese Darstellung mit dem westlichen Stadttor an der Trierer Römerbrücke in Verbindung gebracht. Neuerdings wird die Darstellung auf das nach 310 errichtete Kastell Köln-Deutz bezogen.

Münze 2 = Aureus des Constantin I. als Caesar. Münzstätte Augusta Treverorum 306/307 AD. CONSTAN – TINVS NOB C / SPES P – VBLICA / TR. RIC VII Trier 633.

Die Rückseitendarstellung bringt die Hoffnung auf einen glücklichen Ausgang zum Ausdruck. Gemeint ist wohl, dass der jugendliche Constantin, der auf der Münze als Caesar angesprochen wird, die Dynastie erfolgreich fortsetzt, nachdem sein Vater Constantius I. im Juli 306 AD verstorben war.

Münze 3 = Aureus des Maximian. Münzstätte Augusta Treverorum 295 – 305 AD. MAXIMIANVS AVG / VIRTVS – ILLVRICI / TR. RIC VI Trier 87b.

Die Rückseitendarstellung nimmt Bezug auf die Tugenden des Kaisers, der aus Illyrien stammt. Der Kaiser reitet mit nach unten gerichtetem Schwert nach rechts. Darunter eine Galeere mit fünf angedeuteten Soldaten mit Schild und geschultertem Speer. Insgesamt sind acht Ruder von nicht sichtbaren Ruderern zu erkennen. Heck und Bug werden wie beim Neumagener Weinschiff von Drachenköpfen geziert.

Münze 4 = Solidus des Valentinian I. Münzstätte Augusta Treverorum 367/368 AD. D N VALENTINIANVS P F AVG / VOTA PV – BLICA / SMTR. RIC IX Trier 18a.

Valentinian thront neben seinem Bruder Valens. Beide halten eine Schriftrolle und ein Szepter. Der Kaiser zur Linken, wohl Valentinian I., hebt seine Rechte mit der Schriftenrolle.

Persönliche Anmerkung: Abgesehen davon, dass es sich nicht gerade um besonders preiswerte Exemplare handelte, würde ich im Fall der Fälle (Doppelsolidus des Constantin I.), wenn ich die Wahl hätte, doch lieber eine Villa im Tessin bevorzugen. Was meint ihr dazu?

Literatur:

Gilles, Karl-Josef, Der große römische Goldschatzfund aus Trier, in: Trierer Wirtschaft heute, Trier 1994/95/96 ('95), S. 129 – 131.
Gilles, Karl-Josef, Das Münzkabinett im Rheinischen Landesmuseum Trier. Ein Überblick zur trierischen Münzgeschichte, in: Schriftenreihe des Rheinischen Landesmuseums Trier, Heft Nr. 13, Trier 1996, S. 13 – 18.

Dateianhänge:
Constantin I. - Doppelsolidus - RIC VII Trier Typ 1 (NC).jpg
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Constantin I. - Aureus - RIC VII Trier 633 (NC).jpg
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Maximianus - Aureus - RIC VI Trier 87b (NC).jpg
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Valentinian I. - Solidus - RIC IX Trier 18a (NC).jpg
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Autor:  Klosterschueler [ 30. Sep 2009, 18:03 ]
Betreff des Beitrags:  Re: Interessante und schöne Museumsreplikate

justusmagnus hat geschrieben:
Persönliche Anmerkung: Abgesehen davon, dass es sich nicht gerade um besonders preiswerte Exemplare handelte, würde ich im Fall der Fälle (Doppelsolidus des Constantin I.), wenn ich die Wahl hätte, doch lieber eine Villa im Tessin bevorzugen. Was meint ihr dazu?

:lol: allerdings!

Klosterschüler

Autor:  muenzenputzer06 [ 30. Sep 2009, 19:00 ]
Betreff des Beitrags:  Re: Interessante und schöne Museumsreplikate

Warum ne Villa im Tessin?
Zu Hause ist es doch auch ganz nett.
Da scheint zwar nicht immer die Sonne, aber die gewohnte Umgebung vermittelt einem doch
Sicherheit und Geborgenheit.
Und da hat man Freunde und Bekannte und Verwandte. :roll:
Allein im Tessin ist doch irgendwie ein wenig einsam und viele Sammlerkollegen wird man dort wohl
auch nicht treffen.
Aber irgendwie doch egal, es kommt wohl weder das eine noch die Münze in Echt in Betracht.

Grüße
müpu

Autor:  sulcipius [ 30. Sep 2009, 19:04 ]
Betreff des Beitrags:  Re: Interessante und schöne Museumsreplikate

Salute zusammen!

Haltet mich bitte nicht für dämlich, aber ich WÜRDE, hätte ich die Wahl, das Münzlein
nehmen :!:

Der Grund: So eine Villa im Tessin mag ja recht schnucklig sein, ABER die ganzen damit verbundenen Kosten , etc...? (Betriebskosten, div. Abgaben, Steuern, eventuelle Renovierungen).

Da lob ich mir das Münzerl in der Sammlung, das wird einmal gekauft und gut so :D

Liebe Grüße
Gerhard

PS: Und wenn schon eine Villa, dann bitte in der Toscana :!: , da würd ich schon länger überlegen ;)

Autor:  payler [ 30. Sep 2009, 20:10 ]
Betreff des Beitrags:  Re: Interessante und schöne Museumsreplikate

Ich würde auch die Villa nehmen!
Aber da bin ich mit Gerhard einig, Toscana!

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