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BeitragVerfasst: 7. Jul 2009, 22:39 
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Hofrat
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constantin war mit ziemlicher sicherheit kein christ, aber ,' in hoc signo vinces', hat er den glauben einer vielzahl seiner soldaten und untertanen, geschickt ausgenützt, und wenn er angeblich das labarum auf die schilder seiner jungs hat malen lassen, warum sollte es dann nicht auch auf seinen münzen auftauchen?
allerdings fände ich's erstaunlich, wenn es den autoren des RIC nicht aufgefallen wäre.
eine möglichkeit die natürlich immer besteht, ist eine hybride prägung.
vielleicht lag ja irgendwo noch ein constantin av rum, und den münzarbeitern ist's nicht weiter aufgefallen, bei sovielen constan... :)
grüsse
frank


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BeitragVerfasst: 7. Jul 2009, 23:26 
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Wirklicher Hofrat

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Hallo Imperator,

Deinen Constantin als Augustus halte ich für Constantin II., RIC VIII Sis 85. Wunderschönes Stück!

Der Constantin II. aus Aquileia ist als r4 eingestuft, die Bewertung ist nur im RIC eine Zeile zu hoch gerutscht. Ich habe ein Exemplar von RIC 124 für Constantin I., und es ist in der Tat eindeutig ein Kreuz, nicht ein T, wie es auf manchen Münzen scheint.

Der Constantius II. ist aus Arelate. Dort wurden - sicher von der Münze selbst und nicht zentral aus Rom organisiert - verschiedene Symbole (Kreis, Mondsichel, Zweig, Christogramm) zur Kennzeichnung verschiedener Emissionen eingesetzt. Ärger scheinen sie damit nicht bekommen zu haben, denn das Christogramm taucht sowohl - wie von Dir hier gezeigt - in der GE2-Ausgabe auf als auch - häufiger - später in der GE1-Ausgabe, hier ein Bild von meinem Delmatius.

Viele Grüße,

Rupert


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BeitragVerfasst: 8. Jul 2009, 11:52 
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Hofrat
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Registriert: 19. Mai 2009, 17:24
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hallo homer,
deine bestimmung ist natürlich richtig!
allerdings muss man darauf erst mal kommen, denn vom porträt her hätte ich immer gesagt es ist der vater!
grüsse
frank


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BeitragVerfasst: 8. Jul 2009, 12:25 
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k&k Hoflieferant, Hofrat
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justusmagnus hat geschrieben:
* Am 28. Oktober 312 kam es zur Schlacht an der Milvischen Brücke in Rom gegen Maxentius (um 279-312) in der Constantinus I. seine Herrschaft über den Westen des römischen Reiches sicherstellen wollte. Am Abend vor der Schlacht ereignete sich nach zeitgenössischen Berichten die Vision des Kaisers, in der er das Christusmonogramm sah: "in hoc signo vinces" - "in diesem Zeichen wirst du siegen!" Daraufhin soll er das Zeichen auf allen Standarten anbringen haben lassen und gewann so den Kampf. Er war davon überzeugt, daß ihn der Christengott zum Sieg geführt hat.


in diesem Zusammenhang gehört auch diese Münze:

DN CONSTANTIVS PF AVG / HOC SIGNO VICTOR ERIS

Siscia 25 Dez 350 - August 351 RIC Siscia 304
lg


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BeitragVerfasst: 8. Jul 2009, 15:25 
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Magister

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Hallo Frank,
diese "Hoc signo victor eris" Geschichte halte ich nach wie vor für eine nette Erfindung von christlichen Schriftstellern, die Constantin I. mit allen Mitteln zum Christen machen wollten. Aber das war er halt nicht, dazu hing er viel zu sehr an seinem Sol.
Hallo McBrumm,
der Constantius II. gehört zwar sicher in diesen thread, hat aber mit dieser Problematik nichts zu tun. Trotzdem vielen Dank für`s Zeigen.
Hallo Homer,
da wären wir wieder bei der schwierigen Frage, wer ist Constantin I. und wer Constantin II.. Der RIC macht es sich da relativ leicht, und erklärt meinen Constantin I. mit der Legende "...MAX. AUG." zu einem Constantin II. Ich frage mich mit welcher Berechtigung, denn den Titel "MAXIMUS AUGUSTUS" erhielt nur Constantin I. nach der Schlacht an der Milvischen Brücke bei seinem Einzug in Rom (29.Okt.312, siehe auch Dietmar Kienast, Römische Kaisertabelle, S.299). Neben diesem Problem haben wir aber die eindeutig in der Regierungszeit des Constantin I. geprägten Münzen für seine Söhne Constantin II., Constantius II. als Caesaren und auch für Delmatius(gratuliere übrigens, der Deine ist sehr hübsch), die mit Labarum,Kreuz oder Christogramm ausgestattet sind.
Herzliche Grüße vom imperator44.


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BeitragVerfasst: 10. Jul 2009, 20:37 
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Wirklicher Hofrat

Registriert: 1. Jun 2009, 21:03
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imperator44 hat geschrieben:
...da wären wir wieder bei der schwierigen Frage, wer ist Constantin I. und wer Constantin II.. Der RIC macht es sich da relativ leicht, und erklärt meinen Constantin I. mit der Legende "...MAX. AUG." zu einem Constantin II. Ich frage mich mit welcher Berechtigung, denn den Titel "MAXIMUS AUGUSTUS" erhielt nur Constantin I. nach der Schlacht an der Milvischen Brücke bei seinem Einzug in Rom ...


Hallo Imperator,

ich denke, daß RIC diesen Constantin schon mit einer gewissen Berechtigung zum Constantin II. erklärt, da vom selben Typ auch Münzen für seine zwei Brüder mit den Legenden CONSTANTIUS MAX AUG (RIC 75) und CONSTANS MAX AUG (RIC 77) existieren. Entweder haben nach ihrer Thronbesteigung alle drei Brüder diesen Titel getragen, oder man ging zumindest in Siscia für kurze Zeit davon aus, sie täten es.

Viele Grüße,

Homer


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 Betreff des Beitrags: Wen haben wir denn da?
BeitragVerfasst: 10. Jul 2009, 22:47 
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Wirklicher Hofrat

Registriert: 1. Jun 2009, 21:03
Beiträge: 1213
Heute ist bei mir dieses interessante Lot Spätrömer eingetroffen, alle mit Rückseite "Kreuz und sonst nichts". Leider wird daran auch mal wieder das Elend der spätrömischen Bronzeprägung deutlich: auf kaum einer Münze sind die Legenden komplett entzifferbar, im 5.Jh. gab man sich nur noch bei Goldmünzen Mühe, die Bronzen wurden irgendwie hingeschlampt, wahrscheinlich wurde hauptsächlich mit irgendwelchen älteren Geldstücken bezahlt.
Es mag erst einmal überraschen, daß ich für dieses Lot richtig Geld bezahlt habe: Dank des miesen Wechselkurses von Paypal incl. Porto 175 Euro :o .
Warum mache ich so was? :book:

Viele Grüße,

Homer


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BeitragVerfasst: 11. Jul 2009, 01:51 
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Magister

Registriert: 23. Jun 2009, 22:36
Beiträge: 90
Hallo Homer,
vielen Dank für Deinen Hinweis, daß sich auch Constans und Constantius II. als Maximus Augustus auswiesen wußte ich nicht. Damit könnte mein Constantin tatsächlich ein C.II. sein.
Allerdings hab`ich noch zwei nicht ganz geklärte Fälle. Ein Constantinus Maximus aus Aquileia mit einem Kreuz auf dem Revers. Zwar gibt es in Aquileia eine Maximus Augustus Prägung, die dem Constantin II. zugeschrieben wird, aber ohne Kreuz, und sieh`dir mal das Portrait an. Für mich ist das eindeutig ein Constantin I. Und da wäre noch eine Labarum Prägung aus Arles(Constantia), aber in Arles gibt`s keine Constantinus Maximus Prägung. Also wären wir wieder am Anfang von dem ganzen Kuddelmuddel.
Um zu Deine Kreuzprägungen zu kommen, die sind ja wirklich äußerst schlampig geprägt. Es scheinen Theodosius I. und Arcadius Prägungen zu sein. Sie wurden offensichtlich nach 401 (Abzug der Truppen im Westen, die in Rom im Kampf gegen die Gothen gebraucht wurden) und nur im Osten geprägt.Zwar bewegt sich diese Kupferprägung wirklich auf niedrigem Niveau, aber es sind trotzdem geschichtlich interessante Stücke, auch wenn der Preis nicht gerade freundlich ist.
Viele Grüße vom imperator44.


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BeitragVerfasst: 11. Jul 2009, 09:23 
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Hofrat
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Registriert: 19. Mai 2009, 17:24
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hallo homer,
die mittlere in der ersten reihe scheint mir doch eine recht seltene dame zu sein ;)
glückwunsch :)
grüsse
frank


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BeitragVerfasst: 11. Jul 2009, 09:27 
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Mitglied der geheimen Hofkammer
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...eine Aelia Eudocia?

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Das Leben ist viel zu kurz um schlechten Wein zu trinken.


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