Vielen Dank für Deinen wichtigen Beitrag, lieber helcaraxe. Gerade in der Zeit des Dritten Reichs ist Septimius Severus sehr ins Fadenkreuz geraten. Ein gutes Beispiel dafür ist das von Joseph Vogt 1943 in Leipzig herausgegebene Buch "Rom und Karthago". Septimius Severus wurde von Vogt in seinem eigenen Beitrag entsprechend der NS-Rassenideologie als "Mischling" angesehen, der in seiner Person die Verbindung des eingewanderten Phoenikertums mit dem hamitischen Element Nordafrikas verkörperte. Als Indiz für diese Mischung führt Vogt das merkwürdige Argument an, dass der Kaiser einen Mann neben sich aufkommen ließ, "dem er es nachsah, daß er inmitten seiner geraubten Schätze, seinen Lustknaben und Weibern sich wie ein Sultan gebärdete" (S. 7). Mehr dazu etwa bei U. Wolf, Litteris et Patriae, Stuttgart 1996, 190f.; H.-J. Gehrke, H. Schneider, Alte Geschichte als wissenschaftliche Disziplin. Die Geschichte der althistorischen Forschung, in: Dies.(Hg.), Geschichte der Antike, Stuttgart, 3. Aufl. 2010, S.7.
|