Jochen hat geschrieben:
Das mit der Figurengruppe ist ebenfalls ein nettes Feature! Prinzipiell finde ich die Rs. dieses Typs etwas überladen. Aber dafür ist die Vs. immer umso schöner.
Klar, so hat jeder seins! Für Dich als unseren Mythologie- und Ikonographie-Spezialisten gibt die Münze was her, während für mich das Hauptargument für gerade dieses Stück eben der Magistrat Andreas war.
Was das Überladene betrifft, stimme ich Dir vollständig zu - daher sind die Münzen auch weniger einprägsam als ihre Vorgänger. Die archaische Schlichtheit - Einzelbild vorne, kleines Einzelbild hinten, evtl. ein kurzes Ethnikon und das war's - führt, wenn sie gut gemacht ist, eben zu dieser archaischen Wucht, die so fasziniert.
Eulen sind ja für gewöhnlich große Vögel, aber auch sehr interessant sind ihre kleinen Klone. Vor allem sind sie wesentlich seltener - während die Tetradrachmen als Bezahlung für Söldner und Importwaren massenweise hinaus in die Welt zogen bis weit über den griechischen Kulturkreis hinaus, waren die Stückelungen als Geld des kleinen Mannes eine Heimatwährung wie die meisten anderen Oboloi auch. Hier mal ein Bild meiner drei athenischen Kleinsilberlinge.
Oben ein Obolos, auf dem man mal das hat, was bei Tetradrachmen kaum zu finden (und wenn, dann kaum zu bezahlen) ist, nämlich einen schönen breiten Schrötling und eine wohl zentrierte Athena, deswegen mit vollständigem Helmbusch und trotzdem auf dem Schrötling befindlicher Nase und Kinn. Gewicht 0,6 g, Durchmesser 9,0 mm.
Rechts unten ein Hemiobol, wohl etwas älter, dem Stil nach zu schließen; Gewicht 0,31 g, Größe 8,2x6,8 mm.
Links unten meine einzige Wappenmünze (und bei weitem die häufigste Wappenmünze, aber trotzdem nett), ein Obolos von 0,65 g und 8,2 mm, also etwas kompakter in der Machart als der andere Obolos.
Viele Grüße,
Homer