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Prager typ
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Autor:  harald [ 4. Aug 2009, 19:14 ]
Betreff des Beitrags:  Prager typ

Die Quinare und Teilstücke des Prager Typs sind nach dem Fundort eines Depots in Prag benannt.

Es handelt sich dabei um ein Kleingeld aus der Mitte des 1.Jh.v.Chr. welches vom Münzbild fast an moderne,
abstrakte Kunst erinnert.

Die Vorderseite zeigt einen komplett in Einzelelemente aufgelösten Kopf nach links oder rechts.
Die Rückseite trägt ein stark stilisiertes Bild eines Pferdes mit einer Art torquesförmigen "Rüssel".
In den gallischen Haeduerquinaren meint Kellner das Vorbild für diesen Typ zu erkennen.
(H.J. Kellner, die keltischen Silbermünzen vom Prager Typus, Jb. f. Numismatik und Geldgeschichte, 15.Jg. 1965, 195-207)

Das interessante bei diesem Typ ist seine weite geographische Verbreitung.
Er wurde nicht nur in der Heimat der Boier in Stradonice gefunden, sondern ebenfalls
auf ostösterreichischen Flachland- und Höhensiedlungen, in Bayern, sowie in Thüringen,
wo ebenfalls ein Schatzfund gehoben wurde.

Das Gewicht liegt zwischen 1,48 und 1,61 Gramm, das hier vorgestellte Stück wiegt 1,55 Gramm.
Der Durchmesser der Quinare beträgt 13-16mm.
Charakteristisch sind die unregelmäßigen eher flachen Schrötlinge aus guthaltigem Silber.

Datierung: etwa 70-40v.Chr.

Grüße
Harald

Dateianhänge:
Prager Typ 893.JPG
Prager Typ 893.JPG [ 80.28 KiB | 18583-mal betrachtet ]

Autor:  EdgarWENDLING [ 8. Dez 2009, 14:47 ]
Betreff des Beitrags:  Re: Prager typ

Werter HARALD,

Du erwähnst Teilstücke des Prager Typs.
Hab noch nie davon gehört. Kannst du mir mehr dazu sagen.

Hier unten, leider in französischer Sprache, was ich zusammenbrachte zum Prager Typ.
Ein Exemplar wurde sogar in Zentralfrankreich gefunden;

********************************************************

BN 9279 / 9411 à 9415 alias
Ms. Barthélemy t.6, f°24 alias
Forrer in KN t.1, fig.314 alias
Forrer in KN t. 2, p.65, Note 222, pl. 11, fig. 10-12 alias
Kellner in Jahrbuch für N. und Geldgeschichte, Bd XV, 1965, S.199, Taf.12, 11 & 12, Abb.3 / 1 & 3 / 2 alias
Lambert t.2, pl.XII / 22 & 23 alias
ABT fig.560 alias
Benes in Pamatky archeologicke X, 1874-1875, 76 & Taf.I alias
Allen in Germania 56, 1978, fig.2, pl.36 / N°140 à 146 alias
Wien Dembski 590-592 alias
Ashmolean Museum, Oxford alias
BMCC (Allen) S 216 & S 217 alias
Sch Lyon 1203 alias
Castelin 1962, p. 115, fig. 3 alias
Württembergisches Landesmuseum Stuttgart MK 1949 / 143 alias
Nick – Gaben Opfer..., Rahden (Wesrfalen), 2006, t. 1, p. 500, Tab. 98
Ag ou Ag fourré Quinaire dit de Prague
Ca 70-40 BC
Tête à gauche qui subit une dégénérescence progressive au point qu'il n'en subsiste, au stade ultime, qu'un gros globule central entouré de mèches ondulantes
/ Cheval à droite à crinière bouletée qui, lui, ne subit aucune dégénérescence
Poids: 0,72 g, 0,94 g (ébréché); 1,01 g; 1,10 g; 1,12 g; 1,13 g; 1,16 g; 1,19 g; 1,20 g; 1,24 g; 1,25 g; 1,30 g; 1,33 g; 1,36 g; 1,37 g; 1,38 g; 1,40 g; 1,43 g; 1,44 g; 1,45 g; 1,46 g; 1,47 g; 1,49 g; 1,51 g; 1,52 g; 1,52 g; 1,53 g; 1,54 g; 1,55 g; 1,57 g; 1,58 g; 1,59 g; 1,62 g; 1,63 g; 1,63 g; 1,70 g; 1,71 g; 1,74 g; 1,76 g; 1,82 g; 1,84 g; 2,12 g (fourré) / Diamètre: 14,0-15,5 mm
Au moins 50 exemplaires recensés
Provenances: selon les sources précitées
ALLEMAGNE 14 à 21
Bavière 4
Egglfing [Gemeinde Köfering], Müdesheim [Gemeinde Arnstein], 2 ex. à Nuremberg, Staffelberg [Stadt Staffelstein]
"Bavière du Nord" alias "Nordbayern" 1
Rhénanie-Palatinat 1
Donnersberg, jadis Mont-Tonnerre
Sachsen-Anhalt 1
Gödnitz
Thuringe 7 à 14
8 ex. en un ou plusieurs lieux indéterminés, Alteburg à Arnstadt, 3 ex. à Gotha, Gothe-Siebleben, Jüchsen, 3 ex. à Schwabhausen, 3 ex. à Wandersleben)
AUTRICHE 2 à 5
Niederösterreich 1 à 4 (4 ex. au Nord du Danube)
Oberösterreich 1 (Enns)
FRANCE 1
Centre 1
Loir-et-Cher 1 (Gièvres)
TCHéQUIE 3 à 6
"Bohême" 1 à 4 (4 ex en un ou plusieurs lieux indéterminés)
Bohême Centrale (Région de) 2
5 ex. sur l'Oppidum de Stradonice près de Rakovnik, 3 ex. au Quartier de Zizkov à Prague
Malgré son nom, l'épicentre du Type dit de Prague se situe en Thuringe et non en Bohême

Autor:  harald [ 8. Dez 2009, 17:08 ]
Betreff des Beitrags:  Re: Prager typ

Ich werde demnächst ein Beispiel eines Prager- Teilstückes hier vorstellen.

Grüße
Harald

Autor:  harald [ 11. Dez 2009, 13:46 ]
Betreff des Beitrags:  Re: Prager typ

Hier möchte ich einen sehr seltenen 1/3 Quinar des Prager Typs vorstellen.
In der verfügbaren Literatur ist dieser Typ, der in mehreren unterschiedlichen Varianten
ausgeprägt wurde, bisher nicht belegt.

Der Avers zeigt einen komplett in geometrische abstrakte Ornamente aufgelösten Kopf,
am Revers ist das von den Ganzstücken bekannte nach links springende Rüsselpferd mit doppeltem Schweif dargestellt.
Darüber befindet sich als Beizeichen ein Ring.

Dünner, auf beiden Seiten flacher Schrötling in gutem Silber.

D: 11mm
G: 0,57g

Grüße
Harald

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Prager Teilstück.jpg
Prager Teilstück.jpg [ 38.98 KiB | 18479-mal betrachtet ]

Autor:  harald [ 11. Dez 2009, 14:44 ]
Betreff des Beitrags:  Re: Prager typ

Eine weitere schöne und äüßerst seltene Variante mit Vogel auf dem Avers.
Auffallend ist die künstlerisch hochstehende Stilisierung des Stempelschnittes.

D: 11mm
G: 0,41g


Grüße
Harald

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Prager Teilstück Var.jpg
Prager Teilstück Var.jpg [ 19.52 KiB | 18474-mal betrachtet ]

Autor:  Klosterschueler [ 11. Dez 2009, 18:03 ]
Betreff des Beitrags:  Re: Prager typ

Lieber Harald!

:whow:

Klosterschüler

Autor:  EdgarWENDLING [ 12. Dez 2009, 11:30 ]
Betreff des Beitrags:  Re: Prager typ

Hallo Harald,

Sind die Fund-Bundesländer von den, Prager-Teilstücken bekannt?

Grüsse

Edgar WENDLING

Autor:  harald [ 12. Dez 2009, 15:32 ]
Betreff des Beitrags:  Re: Prager typ

Die mir bekannten österreichischen Fundorte der Prager Teilstücke liegen fast alle in Niederösterreich nördlich der Donau.

Grüße
Harald

Autor:  EdgarWENDLING [ 12. Dez 2009, 20:24 ]
Betreff des Beitrags:  Re: Prager typ

Danke Harald,
Wieviel Exemplare von den Teilstücken (alle Varianten zusammengezählt) kennt man?
Von deinen Fotos ausgehend, habe ich folgende Zeichnungen hergestellt. Diese beiden Varianten schauen ziemlich verschieden aus. Gibt es noch andere Varianten?
Sind die FO von den Teilstücken näher bekannt? Sie scheinen alle aus ösrerreich zu kommen, obwohl das Epizentrum des Prager Quinars in Thüringen liegt.

Mit schönen Grüssen

Edgar

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Prag1.JPG
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Prag2.JPG [ 47.84 KiB | 18320-mal betrachtet ]

Autor:  EdgarWENDLING [ 31. Mär 2010, 16:57 ]
Betreff des Beitrags:  Prager typ: Quinare und Teilstück in Scwabhausen (Thüringenà

Siehe:
http://www.celtic-coin-agora.com/agora/ ... 1260538151

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