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Keltenkopf https://www.numismatik-cafe.at/viewtopic.php?f=44&t=7364 |
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Autor: | gelbesmammut [ 18. Aug 2020, 11:23 ] |
Betreff des Beitrags: | Re: Keltenkopf |
Servus, sieht für mich aus wie ein gelber Kroisbacher. Was sieht man auf der anderen Seite? lg gelbesmammut |
Autor: | harald [ 19. Aug 2020, 14:40 ] |
Betreff des Beitrags: | Re: Keltenkopf |
Gelber Kroisbacher ist es keiner. Bisher sind auch keine bekannt. Warten wir Mal ab. Vielleicht kommt jemand auch ohne Rückseitendarstellung drauf, um welchen Typ es sich handelt. Grüße Harald |
Autor: | harald [ 20. Aug 2020, 15:16 ] | |||
Betreff des Beitrags: | Re: Keltenkopf | |||
Bilder von beiden Seiten. Grüße Harald
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Autor: | bruzzel [ 26. Aug 2020, 13:14 ] |
Betreff des Beitrags: | Re: Keltenkopf |
Hallo Harald, ich tippe auf eine barbarisierte Version der Athene Alkis. Ganz tolles Stück! Habe ich bisher nicht zu Gesicht bekommen. Gruß bruzzel |
Autor: | harald [ 31. Aug 2020, 08:27 ] |
Betreff des Beitrags: | Re: Keltenkopf |
Bei dieser Prägung, handelt es sich um einen Drittelstater der boischen Nebenreihe. In der aktuellen Literatur verwendet man die Bezeichnung böhmische Lokalemission. Militky Typ II 10 Bisher gibt es von dem Typ nur diesen einzigen Beleg. Erstmalig vorgestellt in: Jiri Militky, Keltske Mincovnictvi Ve 3. A 2. Stoleti Pred Kristem V Cechach, Praha 2018 G: 2,78g, D: 13mm Militky schreibt dazu (übersetzt mit google): "Av. Kopf links, Rv. sitzender mit Hahn Von diesem Drittelstater ist nur ein einziger Beleg bekannt. Die Ikonografie ist völlig einzigartig. Die Vorderseite zeigt einen Männerkopf in deutlich realistischem Stil, welcher Ähnlichkeit zu den Typen II.06 und II.09 aufweist, hier jedoch mit perfektem und fein ausgeführtem Stempelschnitt. Die Rückseite trägt das Bild einer nach links auf einem undefinierbarem Objekt (Person?, Tier?) sitzenden Person in realistischem Stil mit ausgestreckten Händen, rechts undefinierbare Objekte, links ein Hahn auf einem Ast, sein Schnabel von der Hand berührt, oben Reste der Legende. Der Kopf des Menschen ist infolge Dezentrierung nicht erkennbar. Eine Analogie dieser Szene ist bei keltischen und auch bei griechischen Prägungen nicht bekannt. Schließlich zeigt die Qualität des Stempelschnittes, dass ein griechischer Stempelschneider möglicherweise für die Fertigung in Betracht gezogen werden kann. Was diese einzigartige Szene darstellt, wissen wir nicht, wahrscheinlich handelt es sich um eine Szene aus der keltischen Mythologie. Die Prägung ist an den Beginn des Horizontes A2 (LT C1, ca. 260-250 v. Chr.) zu datieren. Auf Grund der Parallelen zu den Typen II:6 und 2:9 ist eine böhmische Herkunft wahrscheinlich. Auf jeden Fall handelt es sich hier um eine der schönsten und qualitativ hochwertigsten Prägungen der Voroppidaperiode." Grüße Harald |
Autor: | bruzzel [ 1. Sep 2020, 16:08 ] | ||
Betreff des Beitrags: | Re: Keltenkopf | ||
Hallo Harald, vielen Dank für die ausführliche Erläuterung. Dir Rückseite erinnert mich an diese Stück. Wird of den Boiern zugeschriben. Paulsen hat es glaube ich den Hermunduren zugeordnet. Ob keltisch oder germanisch ist meines Wissens nicht geklärt. Auf jeden Fall deutlich jünger als dein Keltenkopf. Die bekannten Stücke liegen alle knapp unter 6 Gramm. Gruß bruzzel
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Autor: | harald [ 2. Sep 2020, 10:53 ] |
Betreff des Beitrags: | Re: Keltenkopf |
Hallo Bruzzel Das Reversbild zeigt in der Tat stilistische Parallelen, interessanter Vergleich. Wie bereits von dir erwähnt, ist diese Prägung jedoch bedeutend jünger. Immer wieder für eine Überraschung gut, die Kelten. Viele Grüße Harald |
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